Vor 30 Jahren war Afrika Synonym für Krieg, Hunger und Armut. Dieses Narrativ hat heute keinen Bestand mehr. Die Lebensstandards in Afrika steigen erstaunlich schnell. Diese Entwicklung ist auch dem Wachstum der Landwirtschaft und der Entwicklung von Wertschöpfungsketten zwischen Städten und ländlichen Gebieten auf dem Kontinent zu verdanken. Unsere Autoren sind überzeugt, dass Verbesserungen in den Bereichen Bildung und Unternehmertum dafür sorgen werden, dass der Fortschritt in der Region unumkehrbar ist – auch im Angesicht von COVID-19.
Dieser Artikel erschien zuerst in Rural21 Vol. 54 No. 2/2020 zum Thema: Employment for rural Africa und ist Teil einer Medienkooperation zwischen weltohnehunger.org und Rural 21.
In den 1980er Jahren lebten die meisten Afrikanerinnen und Afrikaner in ländlichen Gebieten, die sozial und wirtschaftlich vom Rest der Welt abgeschnitten waren. Die meisten Afrikanerinnen und Afrikaner verfügten höchstens über eine Grundschulausbildung und waren überwiegend in der Semi-Subsistenzlandwirtschaft tätig. Armut und Unterernährung grassierten, und die Lebenserwartung lag bei unter 50 Jahren. Erstaunlich ist daher, wie rasant sich die Bedingungen in Afrika geändert haben. Heute haben 48 Prozent der Afrikanerinnen und Afrikaner eine weiterführende Schule besucht. Zehn Prozent der jungen Erwachsenen Afrikas absolvieren ein Studium. Die Armutsquote ist seit dem Jahr 2000 deutlich zurückgegangen. Der Anteil der Afrikanerinnen und Afrikaner südlich der Sahara, die mit weniger als 1,90 US-Dollar (USD) am Tag auskommen müssen, ist von 58 Prozent im Jahr 2000 auf 41 Prozent im Jahr 2015 gesunken. Im selben Zeitraum ist nach jüngsten Zahlen der Weltbank der Anteil der Afrikanerinnen und Afrikaner, die mehr als 5,50 USD am Tag verdienen, von zehn auf 15 Prozent gestiegen. Die meisten Afrikanerinnen und Afrikaner sind heute nicht mehr in der Landwirtschaft tätig. Dadurch hat sich auch ihr Lebensstandard deutlich verbessert (Tschirley et al., 2015; Yeboah und Jayne, 2018).
Die Mehrheit der Bevölkerung in der Region lebt heute eindeutig in besseren Lebensumständen. Für Mädchen haben sich die Bedingungen bei der Grund- und weiterführenden Schuldbildung bemerkenswert verbessert. Frauen sind heute deutlich aktiver auf dem Arbeitsmarkt und gewinnen in vielen Bereichen an Einfluss über das Haushaltseinkommen (Oduro und Doss, 2018). Auch im Bereich Ernährung zeigen sich langsam, aber sicher Verbesserungen (Masters et al., 2018). Am stärksten ist die Lebenserwartung südlich der Sahara gestiegen. Sie liegt dort heute bei 64 Jahren. Auch die Regierungsführung hat sich verbessert, wenn auch nicht in allen Staaten Afrikas gleichermaßen.
Landwirtschaft und Agrarlebensmittelsektor als Motoren des afrikanischen Wandels
Mit dem Wachstum der Landwirtschaft ergaben sich für die Erwerbsbevölkerung südlich der Sahara nach und nach auch Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft. Seit dem Jahr 2000 hat die Region südlich der Sahara das weltweit höchste landwirtschaftliche Wachstum erzielt. Gemessen an den Entwicklungsindikatoren der Weltbank verzeichnete die Region südlich der Sahara im Zeitraum 2000 bis 2018 in der Landwirtschaft einen inflationsbereinigten Zuwachs von 4,6 Prozent pro Jahr; mehr als doppelt so viel wie in den vorangegangenen drei Jahrzehnten. Wächst die Landwirtschaft, führt dies wegen ihrer weitreichenden Vorwärts- und Rückwärtsverflechtungen in den Agrarlebensmittelsektor und in Sektoren außerhalb der Landwirtschaft allgemein zu mehr Beschäftigung und steigenden Einkommen. Seit 2000 verzeichnet die Region südlich der Sahara das nach Asien weltweit zweitgrößte regionale Wirtschaftswachstum. Das Pro-Kopf-BIP in der Region ist in diesem Zeitraum um fast 35 Prozent gestiegen. In einigen Staaten der Region hat es sich verdoppelt (Barrett et al., 2017). Diese Entwicklungen haben für einen Anstieg der Beschäftigungsmöglichkeiten in außerlandwirtschaftlichen Betrieben des Agrarlebensmittelsektors und in Nicht-Agrarsektoren und damit zur Diversifikation der regionalen Wirtschaften beigetragen.
Landwirte werden die nächste Generation afrikanischer Milliardäre stellen.
Das Wachstum der afrikanischen Landwirtschaft wurde durch eine steigende Zahl an gewerblich und unternehmerisch orientierten, relativ gut gebildeten afrikanischen Landwirten beschleunigt (Jayne et al., 2019). In Teilen der Region südlich der Sahara vollziehen sich tiefgreifende Veränderungen bei der Verteilung des landwirtschaftlichen Grundbesitzes. „Mittelgroße“ Betriebe mit fünf bis 100 Hektar Land machen heute in vielen afrikanischen Staaten mindestens 30 Prozent der bewirtschafteten Landesfläche aus. Und dieser Anteil steigt in Staaten, in denen noch viel Land ungenutzt ist (Jayne et al., 2016). In einem Zeitraum von etwa zehn Jahren nach der Jahrtausendwende ist der Anteil mittelgroßer landwirtschaftlicher Betriebe am Wert der im eigenen Land vermarkteten Pflanzenerzeugnisse in Sambia von 23 auf 42 Prozent gestiegen. In Tansania wurde ein Anstieg von 17 auf 36 Prozent verzeichnet, in Nigeria stieg der Anteil von 7 auf 18 Prozent (siehe folgende Abbildung). Der Anteil mittelgroßer Betriebe am Wertzuwachs der nationalen Pflanzenerzeugnisse im selben Zeitraum in Ghana, Tansania und Sambia betrug in allen drei Staaten mindestens 45 Prozent (Jayne et al., 2019). Paradox scheint, dass diese Gruppe afrikanischer Landwirte seit dem Jahr 2000 flächenmäßig weit mehr Land erworben hat als ausländische Investoren (Jayne et al., 2014a). Diese Entwicklung ist nur scheinbar überraschend, rückblickend mag sie schlicht logisch sein. Folge des dramatischen Anstiegs der weltweiten Lebensmittelpreise nach 2007 waren große ausländische Investitionen in Landwirtschaftsflächen in Afrika. Weshalb hätten afrikanische Investorinnen und Investoren nicht dasselbe tun sollen?
Das Wachstum in der Landwirtschaft ging synergetisch mit der rasanten Bildung von Wertschöpfungsketten zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und den wachsenden städtischen Gebieten Afrikas einher. Der heute reichste Afrikaner verdankt sein Vermögen im Grunde der Landwirtschaft, ergänzt um innovative Massenproduktion von Zucker, Mehl, Getränken und anderen Lebensmittelerzeugnissen. Nicht verwunderlich ist daher, dass der Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank, Dr. Akin Adesina, vor Kurzem prognostizierte, dass die Landwirte die nächste Generation afrikanischer Milliardäre stellen werden. Unterstützt von rasantem Bevölkerungswachstum, steigenden Einkommen und Verstädterung wird der afrikanische Agrarlebensmittelsektor bis 2030 auf ein Volumen von einer Billion USD anwachsen. Daher überrascht nicht, dass kleine und mittlere Unternehmen des Agrarlebensmittelsektors ein wichtiger Faktor für die Entwicklung in der Region sind. Anders als in vergangenen Jahrzehnten wird diese Entwicklung von gebildeten, fachkundigen und mit entsprechendem Kapital ausgestatteten Afrikanerinnen und Afrikanern geführt.
Wie nachhaltig ist diese Entwicklung?
Zugleich variiert das Tempo des Wandels innerhalb der Region stark. Berechtigt sind daher Fragen nach der Beständigkeit des Narrativs vom Wandel und danach, ob er Wandel durch Preisbooms bei Primärrohstoffen gestützt wird und ob der Wandel auf Kosten von Industrialisierung und Armutsbekämpfung geht. In der Tat scheint die Situation in manchen Staaten diese Bedenken zu bestätigen. Für viele andere afrikanische Länder gilt dies jedoch nicht, was Beleg für das stark variierende Tempo des Wandels in der Region ist.
Dass Afrika sich rasant weiterentwickelt, bedeutet nicht, dass das Leben für alle Afrikanerinnen und Afrikaner gut ist. Die Region südlich der Sahara ist noch immer die ärmste Region der Welt. Zumindest aber zeigen die meisten der Schlüsselindikatoren in Bezug auf die Lebensverhältnisse der Menschen in der Region seit Jahrzehnten in die richtige Richtung. Und so ist es wenig hilfreich, angesichts der afrikanischen Bemühungen um die Lösung der zahlreichen ernüchternden Herausforderungen der Region, an dem Afrika-Pessimismus der 1980er und 1990er Jahre festzuhalten. Insbesondere, da die Afrikanerinnen und Afrikaner selbst, wie aus dem aktuellen Jugendbericht für Afrika hervorgeht, seit einiger Zeit optimistischer in die Zukunft und auf die Dynamik der Region blicken.
Diese Entwicklungen machen die erstaunlichen Fortschritte sichtbar, die in den letzten Jahrzehnten in Afrika südlich der Sahara erzielt worden sind. Zugleich kann man nach der Nachhaltigkeit dieser Fortschritte fragen. Wir sind der Ansicht, dass der langfristige Fortschritt in Afrika unumkehrbar ist. Dafür sehen wir drei Gründen, die miteinander verwoben sind: erstens eine zunehmend fachkundige, informierte Erwerbsbevölkerung mit steigendem Bildungsniveau, zweitens die Explosion frei verfügbarer Informationen und drittens das Mehr an Rechenschaft in Führungsstrukturen und der Politik.
Mehr Unternehmer und besser informierte Wähler
Das steigende Bildungsniveau ist der Hauptgrund für die Nachhaltigkeit der Fortschritte in Afrika. Der Anteil der Afrikanerinnen und Afrikaner über 25 Jahren mit einem Abschluss einer weiterführenden Schule ist von 23 Prozent in den 1980er Jahren auf 43,7 Prozent im Jahr 2017 gestiegen. In sich rasant entwickelnden Staaten wie Ghana liegt dieser Anteil für Männer und Frauen gleichermaßen sogar bei 75 Prozent (Weltbank, 2019). Die Immatrikulationszahlen im Hochschulbereich sind von einem Prozent in den 1970er Jahren auf 10 Prozent im Jahr 2014 gestiegen (Darvas et al, 2017). Die Bildungsqualität ist in den letzten Jahrzehnten gesunken. Zu groß waren die Anstrengungen, die die Universität allein für die Aufnahme der schnell steigenden Studierendenzahlen unternehmen mussten. Doch nach den aktuellsten verfügbaren Zahlen aus dem Jahr 2006 geben die Staaten Afrikas im Durchschnitt jährlich 2000 USD an öffentlichen Mitteln pro Hochschulstudierendem – und damit mehr als doppelt so viel wie nichtafrikanische Entwicklungsländer – aus. Auch steigt die Vielfalt des Studienangebots, darin eingeschlossen ein stärkerer Fokus auf technischen Ausbildungen und auf Unternehmertum. Die Geschwindigkeit, mit der Verbesserungen im Bereich Bildung gelingen, ist in Afrika höher als in allen anderen Regionen der Welt. Der Rückstand zum Rest der Welt ist übergroß, doch Afrika beginnt aufzuholen.
Mit einer besser gebildeten Erwerbsbevölkerung werden Entscheidungsprozesse im Privatsektor, dem auch Millionen an Mikrounternehmern angehören, effektiver und wettbewerbsfähiger auf dem Weltmarkt. Dies trägt zu wirtschaftlichem Wachstum bei. Mehr Bildung sorgt zudem für eine informiertere Politikgestaltung. Das steigende Bildungsniveau nährt auch Forderungen nach besserer Führung in Afrika. In den frühen 1980er Jahren sahen wir mit Erstaunen, wie die meisten Afrikanerinnen und Afrikaner von ihren Regierungen Schutz, Arbeit und Zugang zu günstigen Lebensmitteln erwarteten. Die Märkte betrachteten sie mit Argwohn. Sie glaubten, wenn man ihnen erzählte, dass es ihren Regierungen nach Jahrzehnten der Kolonialherrschaft um das Wohl der Bevölkerung ging. Mit steigendem Bildungsniveau ist die Bevölkerung Afrikas politisch kompetenter und aktiver geworden. Gebildete Menschen lassen sich nur schwer täuschen oder unterdrücken. Heute fordern die meisten jungen Afrikanerinnen und Afrikaner mehr Rechenschaft von ihren Regierungen und betrachten die Märkte als Quelle für persönliche Chancen und die eigenen Lebensverhältnisse. Eine aktuelle Studie aus Kenia hat gezeigt, dass Menschen mit höherem Vermögen und besserer Bildung eher die Demokratie unterstützen und die Opposition wählen. Heute verändert die afrikanische Jugend den Kontinent, nicht weil sie jung ist, sondern weil sie besser gebildet ist, unternehmerischer denkt, versierter und technisch kompetenter ist und Informationen aus aller Welt besser zu nutzen vermag als jede andere afrikanische Generation vor ihr.
Insbesondere in Verbindung mit der Zunahme der Bildung in der erwerbstätigen und wahlberechtigten Bevölkerung wird der rasante, bis in die abgelegensten ländlichen Gebiete Afrikas reichende Vormarsch der öffentlich verfügbaren Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) und telefonbasierten Informationen sich positiv auf die Entwicklung auswirken. Jüngst hat das Wissenschaftsmagazin „World Development“ in einem Sonderteil darüber berichtet, dass Informationen tatsächlich Entwicklungsergebnisse verbessern können, wenn die Nutzerinnen und Nutzer sie als relevant empfinden und sie sowohl die Macht als auch die Anreize haben, auf Grundlage dieser Informationen zu handeln. Das steigende Bildungsniveau trägt somit dazu bei, dass das rasant vergrößernde Informationsangebot wirksamer genutzt und in verbesserte Lebensverhältnisse umgesetzt wird.
Eine Sonderausgabe der Zeitschrift „Foreign Affairs“ dokumentiert den rapiden Anstieg der Nutzung des Online-Bankings durch die afrikanische Bevölkerung und des softwarebasierten Angebots von Informationen und Dienstleistungen. Netscape-Gründer Marc Andreessen sagte kürzlich mit Blick auf die Zukunft, dass bis 2025 fast jede Afrikanerin und fast jeder Afrikaner ein Smartphone besitzen werde. In Erwartung dessen arbeiten Softwareanbieter fieberhaft daran, diesen wachsenden Markt für Digitalleistungen zu befriedigen. Regierungen und Unternehmen kommen mehr und mehr im Informationszeitalter an und digitalisieren viele ihrer Prozesse. Damit steigen die Chancen für die wachsende Zahl an afrikanischen Unternehmen im Bereich Informationstechnologie (IT) sprunghaft an. Durch die rasante Entwicklung neuer Kommunikationstechnologie werden wichtige Aspekte der Wirtschaft, darunter der Bankverkehr, Zahlungssysteme, die staatliche Einnahmenerhebung und Online-Unterricht, zunehmend digital, insbesondere in städtischen Gebieten. Die alarmierende digitale Kluft, die Afrika vor drei Jahrzehnten erlebte, schließt sich langsam.
Dank digitalem Wandel sind Afrikanerinnen und Afrikaner heute, anders als noch vor zwanzig Jahren, mit der Weltgemeinschaft vernetzt.
So wie digitale Technologien einen Wandel der Geschäftspraktiken in entwickelten Ländern bewirken, wirkt sich der Zugang afrikanischer Landwirte zu Informationen positiv auf ihre Entscheidungen und Wettbewerbsfähigkeit aus. Neue digitale Technologien halten langsam Einzug in die Führung landwirtschaftlicher Betriebe, in ländliche Verkehrsdienste, Marktpreisinformationen, Kaufgelegenheiten, elektronische Zahlungen, Eingangsleistungen und die Auszahlung von Sozialleistungen. Digitale Technologien haben ein großes Potenzial, den historischen Zusammenhang zwischen geografischer Abgelegenheit und Armut zu verkleinern, wenn nicht zu überwinden, und den Begriff der Abgelegenheit neu zu definieren. Dank digitalem Wandel sind Afrikanerinnen und Afrikaner heute, anders als noch vor zwanzig Jahren, mit der Weltgemeinschaft vernetzt. Vor einigen Jahrzehnten noch unmöglich, haben Millionen von Afrikanerinnen und Afrikanern heute Zugang zu Nachrichten aus aller Welt und internationalem Know-how.
Bessere Regierungsführung
Die Regierungsführung in der gesamten Region zeigt eindeutig Besserungen. Zwar mögen sich beim Blick auf bestimmte Länder Bedingungen kurzfristig verbessern oder auch verschlechtern. Die langfristige Entwicklung ist jedoch unverkennbar. In den 1980er Jahren waren die meisten Regierungen Afrikas repressiv. Putsche waren keine Seltenheit. Die großen Führer Afrikas regierten mit eiserner Hand und grausamer Politik. Pressefreiheit gab es so gut wie nicht. Diese Situation ist heute nur noch für wenige der 45 Länder südlich der Sahara Realität. Die makrowirtschaftliche Führung hat sich in der poststrukturellen Anpassungsphase dramatisch verbessert. Vorbei sind die Zeiten, als Idi Amin seine Finanzminister zum Gelddrucken zwang. Heute werden die meisten Finanzministerien von Experten geführt, die einer Marktwirtschaft verpflichtet sind und internationale Standards achten. Seit 2000 haben sich nur wenige afrikanische Länder hoch verschuldet und mussten Schuldenschnitte von internationalen Gläubigern beantragen oder haben Hyperinflation oder rapide Währungsabwertungen erleiden müssen. Die meisten afrikanischen Staaten haben in den letzten 20 Jahren ihre Makrowirtschaften stabilisiert, was massive Direktinvestitionen aus dem Ausland angezogen und die Wirtschaftsleistung in der Region gesteigert hat.
Verbesserungen bei der Regierungsführung und Kooperation haben außerdem zur freieren grenzüberschreitenden Bewegung von Kapital in Afrika beigetragen und den innerafrikanischen Handel gestärkt (Songwe, 2019). Vor 40 Jahren wurden die Banksektoren afrikanischer Länder von ausländischen Banken kontrolliert. Heute dominiert eine Reihe afrikanischer Banken. Viele dieser Banken sind heute regional tätig. Vor dem Hintergrund afrikaweit entstandener Investitionsmöglichkeiten investieren Investitions- und Privatkapitalgesellschaften aus den entwickelteren Staaten Afrikas in den weniger entwickelten Staaten (Silici und Locke, 2013). So sind etwa viele nigerianische Banken in ganz Afrika aktiv. Neue Privatkapitalfonds konzentrieren sich zunehmend auf Unternehmertum, Agrarbetriebe, von Frauen geführte Unternehmen und Lebensmittelbetriebe. Die Tony Elumelu Stiftung hat über einen Zeitraum von zehn Jahren 100 Millionen USD zur Förderung von 10.000 Unternehmern und zur Schaffung von einer Million Arbeitsplätzen sowie 10 Milliarden USD für neue Wirtschaftsaktivität bereitgestellt sowie Kofinanzierung von internationalen Organisationen eingeworben.
Parlamentsmitglieder sowie Regierungsvertreterinnen und Vertreter sind die Spiegelbilder ihrer Gesellschaften und Wählerinnen und Wähler. Mit weiter steigendem Bildungsniveau wird die Regierungsarbeit in Afrika offener und gleicher werden und stärker an den Wählerinnen und Wählern orientiert sein. Dies ist eine glückliche Entwicklung für Afrika. Dies bedeutet nicht, dass es nicht auch größere Rückschläge und beunruhigende Entwicklungen geben wird, wie sie sich übrigens für jedes Land feststellen lassen. Wichtig ist vielmehr, dass die Auswirkungen der positiven Entwicklungen zusammengenommen die negativen Entwicklungen überwiegen. Unter dem Strich gehen die Entwicklungen in der Regierungsführung in Afrika seit mindestens drei Jahrzehnten in die richtige Richtung.
Fazit
Vor 30 Jahren war Afrika Synonym für Krieg, Hunger und Armut. Dieses Narrativ hat heute keinen Bestand mehr. In Afrika hat sich – getragen von landwirtschaftlichem Wachstum, wirtschaftlicher Diversifikation, Digitalisierung, Unternehmergeist, Arbeitskräftemobilität und Verstädterung – eine Mittelklasse zu bilden begonnen. Der Aufstieg Afrikas ist vor allem auch dem allgemein steigenden Bildungsniveau, einem besseren Zugang zu Informationen und Chancen, dem Vormarsch von Demokratie und mehr Rechtsstaatlichkeit zu verdanken. Positive Kreisläufe werden in Gang gesetzt: Die besser gebildeten und informierten Klassen erheben ihre Stimmen und fordern eine saubere Regierungsführung und Rechenschaft von ihren Regierungen. Dadurch werden sich die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen, die Infrastruktur und die wirtschaftlichen Chancen weiter verbessern. Ganz wie in den letzten Jahrzehnten, nur schneller. Die positive Entwicklung Afrikas ist unverkennbar. Doch wird es mindestens einige Jahrzehnte dauern, bis die meisten afrikanischen Staaten in der soliden Mittelklasse angekommen sind. Verglichen mit anderen Regionen der Welt ist das eine erstaunlich kurze Zeit, obschon Millionen von in Armut lebenden Menschen diese Entwicklung als schmerzhaft schleichend erleben werden.
Wie COVID-19 die Region treffen wird, lässt sich schwerlich genau abschätzen. Sicher ist, dass das Virus vielen Menschen den Tod bringen, großen Schmerz insbesondere für die Armen verursachen und die Entwicklung der Region zumindest vorübergehend anhalten wird. Sehr wahrscheinlich wird COVID-19 Regierungen stark unter Druck bringen, in die Wasserversorgung, in Hygiene und in das Gesundheitswesen zu investieren. Auch wird das Virus sehr wahrscheinlich verstärkte Bemühungen in der Region aktivieren, um Pandemien und andere Krisen selbst bekämpfen und die grundlegenden Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung erfüllen zu können. Diese Investitionen werden die langfristige Entwicklung Afrikas stärken.
Der ehemalige Hockeyspieler Wayne Gretzky scherzte einmal, dass gute Hockeyspieler immer dort spielen, wo der Puck ist. Sehr gute Hockeyspieler spielten jedoch immer dort, wo der Puck sein wird. Weil die Veränderungen so schnell voranschreiten, lässt sich die Zukunft Afrikas am besten verstehen, wenn man sich nicht zu stark auf die Gegenwart konzentriert. Das vernebelt die Sicht darauf, wohin die vielen langfristigen Entwicklungen deuten.
Dieser Artikel erschien zuerst in Rural21 Vol. 54 No. 2/2020 zum Thema: Employment for rural Africa und ist Teil einer Medienkooperation zwischen weltohnehunger.org und Rural 21.
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Agri-Photovoltaik kombiniert photovoltaische Stromerzeugung mit landwirtschaftlicher Produktion, ermöglicht eine effizientere Landnutzung und fördert Stromerzeugung durch integrierte Nahrungsmittel-, Energie- und Wassersysteme. Dies kann vor allem für Länder im Globalen Süden interessant sein, wo die Elektrifizierungsrate in ländlichen Gebieten oft niedrig ist und die Ernährungssicherheit verbessert werden muss.
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Ein Beitrag von Clare Crowe Pettersson & Lena Bassermann
Der Ausschuss für Welternährungssicherheit (CFS) der Vereinten Nationen hat neue politische Empfehlungen für die Nutzung von Daten und digitalen Technologien im Zusammenhang mit globaler Ernährungssicherung verabschiedet. Wie geht es damit nun weiter?
Rose Okello ist eine Matoke-Bäuerin und alleinerziehende Mutter, die in einem Dorf in der Nähe von Mbarara, einer Stadt im Süden Ugandas, lebt. Um sicherzustellen, dass sie die Lebensmittel für ihre Familie, die Schulgebühren für ihre Kinder und andere Ausgaben pünktlich bezahlen kann, nutzt Rose verschiedene Finanzdienstleistungen. Ihre Geschichte zeichnet Hürden aber auch Hoffnung für Frauen in der Agrarwirtschaft.
Kleinbauern haben in der afrikanischen Landwirtschaft oft das Nachsehen. Zugang zu Märkten und eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit gelingt nur, wenn die Kleinbetriebe ihre Kräfte bündeln. Doch die Betroffenen in Partnerländern sind oft ratlos, was die Realisierung genossenschaftlicher Modelle betrifft. Auch hier unterstützt das BMZ mit der SEWOH und der Sozialstrukturförderung.
Ein Projekt des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.
Eine Studie von Markus Hanisch, Agustina Malvido, Johanna Hansmann, Alexander Mewes, Moritz Reigl, Nicole Paganini (SLE)
Nach dem COVID-19-Lockdown: Wie marginalisierte Gemeinschaften in Food-Governance-Prozesse einbezogen werden könnten - eine Zusammenfassung der Ergebnisse einer digitalen und partizipativen Studie des SLE.
Afrika hat die jüngste und am schnellsten wachsende Bevölkerung der Erde. Für viele junge Menschen könnte die Landwirtschaft eine Job-Perspektive bieten. Doch um deren Lebensbedingungen und Jobaussichten auf dem Land zu verbessern, sind politische Reformen und Investitionen dringend notwendig. Denn diese jungen Menschen werden zukünftig im Mittelpunkt der Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung stehen.
Was ist erforderlich, damit die Ernährungssysteme ausreichende und gesunde Nahrung liefern, ohne dabei unserem Planeten zu schaden? Wie lässt sich Ernährungssicherheit trotz der Bedrohung durch Klimawandel aufrechterhalten? Unsere Autoren betrachten einzelne Aspekte unserer zukünftigen Ernährungssysteme im Kontext der Coronakrise.
Auch wenn COVID-19 die Gesundheit der Menschheit bedroht, dürfen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht mehr Leid verursachen als die Krankheit selbst. Das gilt besonders in armen Entwicklungsländern, wo die Bedeutung der Coronakrise für die Ernährungssicherung weitaus gravierender ist!
Kanzlerin Merkel ist als Ratspräsidentin in ein ambitioniertes europapolitisches Programm gestartet: Kompromisse in den Budgetverhandlungen, ein geordneter Brexit sowie eine angemessene Antwort auf die Corona-Krise. Leider sucht man vergeblich nach jener Position, die sie noch vor kurzem vertrat: Afrikas Wohlstand liegt im Interesse Europas.
Regierungen in Afrika koordinieren ihren Kampf gegen Corona über das Zentrum für Krankheitskontrolle (CDC) der Afrikanischen Union. Die Kurve mit der Zahl der Neuinfektionen konnte bisher erfolgreich abgeflacht werden – warum erklärt Dr. Ahmed Ouma, stellvertretender Direktor des CDC im Gespräch mit Tilman Wörtz.
Veröffentlichung der Heinrich-Böll-Stiftung und dem TMG ThinkTank for Sustainability
Die Weltgemeinschaft scheitert im Kampf gegen Hunger, Mangelernährung und Fehlernährung. Das zeigt das der Tiny Atlas „Armut Macht Hunger“ der von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem TMG ThinkTank for Sustainability veröffentlicht wurde. Neben Zahlen und Fakten werden auch die Gründe für Hunger und Fehlernährung dargestellt und erklärt.
Jeden Oktober veröffentlicht die Organisation „Welthungerhilfe“ den Welthunger-Index, mit dem die Hungersituation erfasst wird. Was sind die Trends – und was muss unternommen werden? Fraser Patterson ist Referent für Welternährung und beschäftigt sich mit dem Index.
Der WWF hat eine aufsehenerregende Studie zur Verschwendung von Lebensmitteln erstellt. Im Fokus: Die Verluste in der Landwirtschaft. Was getan werden kann, erläutert Peter McFeely, globaler Leiter der Abteilung Kommunikation und strategische Planung
Die Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ (SEWOH) wird eins der fünf Kernthemen im BMZ . Dirk Schattschneider, Beauftragter der SEWOH im BMZ über bisherige Ansätze, zukünftige Aktionsfelder und den politischen Willen, den Hunger zu beenden.
Die Klimakrise befeuert immer häufigere Ausbrüche von Heuschreckenplagen. Ein Plädoyer für einen Paradigmenwandel zur Prävention und Mitigation grenzübergreifender Krisen.
Die G7 reagieren beim Gipfel in Elmau auf die verschärfte globale Hungerkrise und mobilisieren zusätzliche 4,5 Milliarden Dollar allein in diesem Jahr. Einen entscheidenden Meilenstein dafür bildete im Vorfeld die internationale Konferenz für globale Ernährungssicherheit „Uniting for Global Food Security“.
Ein Leben ohne Hunger innerhalb der planetaren Grenzen ist möglich! Mit diesem Leitgedanken tritt ab sofort die neue BMZ-Strategie zu unserem gemeinsamen Thema, Leben ohne Hunger, in Kraft. Erfahren Sie hier mehr.
Das Bündnis für globale Ernährungssicherheit (Global Alliance for Food Security, GAFS), das gemeinsam von der deutschen G7-Präsidentschaft und der Weltbank ins Leben gerufen wurde, veröffentlichte während der COP27 das Global Food and Nutrition Security Dashboard: Ein Krisenreaktionsinstrument zur raschen Koordination des weltweiten Einsatzes für Ernährungssicherheit.
Die Transformation der Food Systems gilt als neuer Zaubercode – doch es fehlen effektive Strategien. Eine Expert*innengruppe hat nun Voraussetzungen dafür diskutiert, wie dieser Prozess effizient gesteuert werden könnte. Das einstimmige Fazit der VertreterInnen aus Politik, Jugend, Zivilgesellschaft, Bauernorganisationen, Privatwirtschaft und Wissenschaft: Eine Transformation ist möglich. Aber sie braucht einen umfassenden Drive von innen.
Nach der vierjährigen Amtszeit von Bolsonaro versucht die neue brasilianische Regierung, ihr Engagement für die Agrarökologie wieder aufzunehmen, die Abholzung im Amazonasgebiet zu bekämpfen und indigene Gemeinschaften sowie arme Familien vor Hunger zu schützen. Ein Interview mit der Vizeministerin für ländliche Entwicklung und landwirtschaftliche Familienbetriebe, Fernanda Machiaveli.
Karen Mapusua, Präsidentin des IFOAM Organics International Network, über die Gefahr, dass die Nachhaltigkeit durch die derzeitige Treibstoffkrise und die Inflation aus aus dem Fokus gerät, darüber, warum Biobäuer*innen gehört werden sollten und warum sie auf Fidschi, wo sie lebt, einen anderen Blick auf die "Krisen" der Welt hat.
Ein Beitrag von William Onura und Larissa Stiem-Bhatia
Auch in der Landwirtschaft ist es wichtig politische Interessensgruppen in den Diskurs mit einzubeziehen. Um die Brücke zwischen praktische Anwendung und politischem Handeln zu bauen, hat der Think Tank TMG den Governor's Day with Farmers (GDF) im Kakamega County in Kenia ins Leben gerufen. Nun fand er zum zweiten Mal statt. Doch was sind die konkreten Ziele und Vorteile des Governor's Days?
Expert*innen aus Burkina Faso, Kambodscha, Äthiopien, Indien, Kenia und Malawi fanden sich zusammen, um in einem Workshop mit dem Titel "Inclusive Governance of Food Systems Transformation" zu integrativer Governance zu diskutieren. Daniel Montas, TMG Research, über die Erkentnisse.
Ein Beitrag von Emmanuel Atamba & Larissa Stiem-Bhatia
Auf Basis von Gesprächen mit kenianischen Expert*innen veröffentlicht TMG Research ein Kurzdossier, das die Stärkung von Koordinierungsmechanismen für die Governance von Ernährungssystemen hervorhebt. Emmanuel Atamba und Larissa Stiem-Bhatia von TMG Research fassen die Ergebnisse zusammen.
Anlässlich der COP16 stellt die UNCCD in der #HerLand-Kampagne Frauen als Schlüsselakteure zum Erhalt von Böden und zur Bekämpfung von Dürren in den Fokus. Auch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat zur Kampagne beigetragen und sich auf die Sicherung der Landrechte von Frauen konzentriert.
Will Afrikas Jugend in der Stadt leben oder auf dem Land? Welcher Karriereweg erscheint besonders attraktiv? Und wie optimistisch blicken die Jungen in die Zukunft? Per SMS beantworteten junge Erwachsene aus dem ländlichen Raum diese Fragen.
Entwicklungszusammenarbeit - welchen Beitrag leistet sie zur Konfliktprävention? Was kann sie nachhaltig für den Frieden tun? Die Politikwissenschaftlerin Karina Mroß im Gespräch mit Raphael Thelen über Post-Konflikt-Gesellschaften und ihre Chancen auf eine friedliche Entwicklung.
Zufriedene junge Menschen auf dem Land, grüne Entwicklung und der Anschluss ans digitale Zeitalter – auch in Afrika hält Professor Joachim von Braun dieses Zukunftsszenario für möglich. Seit drei Jahrzehnten erforscht der Agrarwissenschaftler, welche Stellschrauben der Politik zur Schaffung von Wohlstand auf dem Kontinent zur Verfügung stehen
Die Weltbevölkerung wächst weiter. Somit erhöht sich sowohl der Bedarf an Nahrungsmitteln als auch an produktiven Beschäftigungsmöglichkeiten. Jugendlichen im ländlichen Raum bessere Beschäftigungsperspektiven bieten, das ist eines der Ziele des Sektorvorhabens. Denn die junge Bevölkerung ist der Schlüssel zu einer modernen und effizienten Agrarwirtschaft.
Ein Beitrag von Heike Baumüller, Christine Husmann, Julia Machovsky-Smid, Oliver Kirui und Justice Tambo
Wer Armut in Afrika verringern will, muss bei der Landwirtschaft ansetzen. Welche Investitionen die größte Wirkung erzielen, lässt sich durch wissenschaftliche Kriterien definieren.
Fisch ist aufgrund seiner Nährstoffe ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung von Mangel- und Unterernährung. Aber nicht nur das zeichnet ihn aus. Fisch bildet auch die Lebens- und Beschäftigungsgrundlage von 600 Millionen Menschen weltweit.
Startups in der afrikanischen Landwirtschaft boomen seit einigen Jahren. Die Digitalisierung des Agrarwesens beschleunigt sich damit. Welche sind die aktuellen Trends, wo liegen die Herausforderungen – und was können andere Regionen davon lernen? Ein Video-Interview mit Claudia Makadristo, Regionalleiterin Afrika des Inkubators Seedstars
Bisher agiert Landwirtschaft in Afrika wie allein vor sich hin. Kleinbäuer*innen, digital verknüpft mit den globalen Wertschöpfungsketten in der Nahrungsmittelindustrie – wie könnte das funktionieren? Eine Anleitung.
In Westafrika wächst eine neue Mittelschicht heran. Ihr Konsumverhalten bestimmt die Nachfrage nach Produkten - den eigenen oder Importware, per Internet oder auf dem Dorfmarkt. Speziell die Menschen in der Elfenbeinküste blicken optimistisch in die Zukunft.
Afrika steht vor dem Absprung. Es gibt vielversprechende Ansätze einer nachhaltigen Industrialisierung. Doch der Weg dahin stellt den Kontinent vor neue Herausforderungen.
Der Welternährungsausschuss (CFS) hat im Oktober Politikempfehlungen „Promoting Youth Engagement and Employment in Agriculture and Food Systems“ verabschiedet. Anke Oppermann beantwortet fünf Fragen zu Jugendbeschäftigung im Agrarsektor.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit verbundenen Auswirkungen auf Nahrungsmittel-, Energie- und Düngemittelpreise beschäftigt Landwirt*innen in aller Welt. Junge Landwirt*innen, Bauernorganisationen und Politiker aus Kenia, dem Tschad und der Ukraine erzählen, wie es ihnen ergangen ist und was sie trotzdem in der Landwirtschaft hält.
Priscilla Impraim ist eine der ersten Frauen in Ghana, die in das Schokoladen-Business eingestiegen ist. Trotz einiger Hürden gründete sie 2006 das Unternehmen Ab Ovo Confectionery Limited mit sechs fest angestellten Mitarbeiter*innen und 25 saisonal beschäftigten Mitarbeiter*innen.
Saskia Widenhorn, Leiterin der Baumwoll-Komponente Kamerun und der „Sub-Saharan Cotton Initiative“ der GIZ, berichtet von der Bremer Cotton Week, bei der internationale Branchenexpert*innen zusammen gekommen. Unter anderem auf der Tagesordnung: Lieferkettentransparenz, Nachhaltigkeit und neue Kooperationsformen zwischen Privatwirtschaft und Partnerländern.
Kenia ist ein großer Importeur von pflanzlichen Ölen, vor allem aus Indonesien und Malaysia, darunter Sonnenblumenöl. Aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine kam es zu Lieferengpässen und Lebensmittelknappheit, was dazu führte, dass Pflanzenöle in Kenia weniger erschwinglich waren. Als Reaktion auf das fehlende Angebot nahm das Sanga'alo Institute of Science and Technology diesen Impuls auf, schloss sich mit der GIZ zusammen und etablierte den regionalen Anbau und die Verarbeitung von Sonnenblumen.
gebana, ein Schweizer Fair Handelsunternehmen, verfolgt mit seiner Firmenphilosophie das Prinzip „Teilen“: Bauernfamilien im Globalen Süden werden direkt am Umsatz ihres Online-Shops beteiligt. Caroline Schaar, Marketing bei gebana, erklärt den Ansatz des Unternehmens.
Deutsche und ugandische Landwirtinnen treffen in Mecklenburg-Vorpommern aufeinander und tauschen Erfahrungen aus – von modernen Melkständen bis zu den Herausforderungen weiblicher Mitbestimmung in der Landwirtschaft. Zwischen Ziegen, Lavendeleis und spannenden Diskussionen wird deutlich: Frauen können gemeinsam Großes bewirken, über Ländergrenzen und Generationen hinweg.
Maura Oerding hat eine Mission: Mit dem Spezialitätenkaffee „Angelique’s Finest“ will sie nicht nur neue Märkte erschließen, sondern auch die Kaffeeindustrie revolutionieren. Ihr Erfolgsrezept? Frauen aus Ruanda und Uganda stärken – vom Anbau bis zur Vermarktung. Oerdings Ziel: Qualität, Fairness und Selbstbestimmung in jeder Bohne.
Stefan Liebing ist Vorsitzender des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft. Der Manager fordert eine bessere Struktur von afrikanischen Agrarbetrieben. Ein Gespräch mit Jan Rübel über Kleinbauern, die Chancen für deutsche Start-Ups und einen neuen Fonds.
Lutz Hartmann hat sich mit der Pacht einer dreihundert Hektar großen Obstplantage in Äthiopien einen lang gehegten Traum verwirklicht: In Afrika ein eigenes Unternehmen zu führen. Nun geht ihn die Frage, wie sich Afrika entwickelt, auch persönlich an.
Unternehmen in Afrika, die Finanzierungen zwischen 20.000 $ und 200.000 $ benötigen, finden relativ wenige Investoren, da dieser Bereich zu groß für Mikrokredite und zu klein für institutionelle Investoren ist. Hierdurch entsteht eine „Lücke in der Mitte“, in der Unternehmen nur begrenzte Optionen haben. Ein Projekt des World Ressource Institute schafft mit dem Landaccelerator 2020 Abhilfe.
Künstliche Intelligenzen, Big Data und Blockchains sind in aller Munde. Auch die Digitalisierung der afrikanischen Landwirtschaft steht in den Startlöchern. Was braucht es, damit die technische Zukunft im großen Stil durchstarten kann?
Der Klimawandel zerstört vielerorts Entwicklungsfortschritte. Im klugen Zusammenspiel schützen Digitalisierung und Versicherungswirtschaft betroffene Kleinbauern. Claudia Voß ist Pressesprecherin des Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft.
„Shit Business is Serious Business“: Mit dem „großen Geschäft“ lassen sich gute Geschäfte machen. Und: Menschliche Ausscheidungen können unsere Ernährungssysteme entscheidend verbessern. Dr. Marlis Lindecke gibt Einblicke in eine gelungene Kooperation zwischen Agrarforschung und Privatwirtschaft.
Ein Streitgespräch zwischen Lena Luig und Ludger Weß.
Was sind die Folgen des Einsatzes von synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft? Wo helfen, wo schaden sie? Über dieses Reizthema globaler Bandbreite diskutieren Lena Luig, Referentin bei der entwicklungspolitischen Organisation INKOTA, und Wissenschaftsjournalist Ludger Weß.
Die Bundesregierung feilt an einer Verpflichtung privater Akteure zur Einhaltung von Menschenrechten – ein Lieferkettengesetz. Was sind die Folgen für den Agrarsektor? Dr. Bettina Rudloff von der Stiftung Wissenschaft und Politik über die Verkettung von Politikfeldern und Wertschöpfung.
Ritter Sport kennt jedes Kind in Deutschland. Die meisten Kinder, die auf westafri-kanischen Plantagen Kakao ernten, haben dagegen noch nie Schokolade gegessen. Kann ein Schokoladenfabrikant die Welt ändern? Ein Gespräch mit Alfred Ritter über Macht und Ohnmacht eines Unternehmers.
„Gerecht“ und „nachhaltig“ sind Schlüsselworte der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Gleichzeitig strebt Deutschland eine „Modernisierung“ der WTO und „zügige Fortschritte“ bei Freihandelsabkommen an. Sind diese Ziele wirklich kompatibel? Dürfen wir uns Gedanken um Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit machen, während wir so weitermachen wie bisher?
Die COVID 19-Pandemie trifft Entwicklungs- und Schwellenländer und deren ärmste Bevölkerungsteile besonders hart. Hier gilt es, frühzeitig Gegenmaßnahmen zu treffen. Unternehmen der deutschen Agrarwirtschaft wollen ihren Beitrag leisten, die Verfügbarkeit dringend benötigter Betriebsmittel zu gewährleisten.
Kleinbauern in Entwicklungsländern müssen ihre Anbaumethoden modernisieren. Doch falsch verstandene Reformen könnten Armut verstärken, statt sie zu lindern.
Agnes Kalibata, seit 2014 Präsidentin der AGRA und ehemalige Ministerin für Landwirtschaft und Wildbestände in Ruanda, ist davon überzeugt, dass Afrikas Wirtschaft nur dann nachhaltig wachsen wird, wenn auch kleinteilige Landwirtschaft als Chance begriffen wird.
Auf dem 8. Deutsch-Afrikanischen Landwirtschaftsforum (GAAF) drehte sich alles um Investitionsmodelle zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Afrika.
Wie Investitionen in gesunde Böden Anreize für eine nachhaltigere Landwirtschaft schaffen und zugleich den Bedarf an umfassenden Veränderungen im Agrarsektor aufzeigen.
Zukünftige Generationen brauchen nachhaltigere und stabilere Agrar- und Ernährungssysteme. Wie aber kann diese umfassende Transformation gelingen und welche Verantwortung trägt der Privatsektor? Diese Fragen standen im Fokus des G7 Sustainable Supply Chains Initiative (G7 SSCI) Side Events im Rahmen des „Champion Youth Action“-Tages bei der 27. UN-Klimakonferenz (COP27).
Die Bundesregierung ringt um ein Lieferkettengesetz. Verletzungen von Menschenrechten, Sozial- und Umweltstandards sollen damit angegangen werden. Was wären die Folgen für die Wirtschaft? Ein Doppelinterview mit Veselina Vasileva von GEPA und dem Wirtschaftsprofessor Andreas Freytag.
Das Berliner Startup Klim schmiedet ein Bündnis zwischen Bäuer*innen und Unternehmen. Das Ziel: Mittels regenerativer Bewirtschaftung das CO2 aus der Atmosphäre holen und in Form von Kohlenstoff im Boden speichern. Ein Interview mit Nina Mannheimer.
Mit ihrem Start-Up Kokari möchte Gründerin Ebun Feludu die Kokosnuss Wertschöpfungskette nach Nigeria bringen. Warum in ihrer Vorstellung zukünftig jede Kokosnuss-Palme ihren eigenen Namen trägt und welchen Beitrag Digitalisierung hierzu leistet, berichtet sie im Gespräch.
Die Nachfrage nach fair gehandeltem Kakao wächst – doch wie reagiert die Industrie? In einem Doppelinterview sprechen Claudia Brück, Vorständin von Fairtrade Deutschland, und Dr. Torben Erbrath, Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie, über Fortschritte, Herausforderungen und die Frage, warum echte Veränderungen nur mit langfristigem Engagement entlang der gesamten Lieferkette gelingen.
Eine Welt ohne Hunger, genügend und gesunde Ernährung, klimafreundliche Landwirtschaft, das wird möglich, wenn Ideen in Innovationen kommen - Ein Gespräch mit Referatsleiter Sebastian Lesch zur Innovation Challenge des Agrarinnovationsfonds.
Stig Tanzmann ist Landwirt und Referent für landwirtschaftliche Fragen bei „Brot für die Welt“. Jan Rübel hat mit ihm über seine Vorbehalte gegenüber der Strategie von AGRA gesprochen.
Ein Bauernhof in Afrika, im Jahr 2080. Alles ist digitalisiert. Die Blockchain ist allmächtiger Bezugspunkt, die Farm gedeiht. Und dann geht alles schief. Eine dystopische Kurzgeschichte - exklusiv aufgeschrieben für SEWOH.
Anfang Dezember 2018 traf sich der Vorstand von AGRA zu einer Sitzung in Berlin - das Spitzengremium der "Alliance for a Green Revolution in Africa" besprach die nächsten Schritte ihrer Politik. Doch wie soll das Agrarwesen Afrikas in zehn Jahren aussehen? Eine Frage - viele Antworten von Experten.
Joe DeVries ist Züchter – und Vizepräsident von AGRA (Alliance for a Green Revolution in Africa). Was sind die Chancen und Risiken einer „Grünen Revolution“ in Afrika? Ein Gespräch zwischen Jan Rübel und ihm über Produktivität, Bedarf und Paternalismus.
Eine Gruppe Landloser in Äthiopien verarbeitet Lebensmittel und schafft sich damit eine Zukunft. Dorothea Hogengarten berichtet, wie die GIZ Menschen im nordäthiopischen Bundesstaat Tigray dabei unterstützt, sich besser zu ernähren.
Um tatsächlich die Möglichkeit zu haben vom technischen Fortschritt zu profitieren, braucht es einen festen Rechtsrahmen. Doch der fehlt bisher weitgehend. Stattdessen wächst die Macht internationaler Konzerne.
Subsahara-Afrika steht vor Entwicklungsschüben in der Landwirtschaft, ganze technologischen Entwicklungen könnten übersprungen werden. Doch wie sollen diese gelingen? Über mögliche Rollen digitaler Dienste und ihre Potenziale.
Kleinbäuer*innen scheitern meist am Bonitätsrahmen von Banken. Dabei würden Investitionen ihnen nachhaltig helfen, um auch Geld zu verdienen. Nun werden digitale Lösungen angedacht und intensiv diskutiert.
Unmengen an Apps und anderen Entwicklungen drängen auf den Markt, aber was macht wirklich Sinn? Ein kritischer Überblick: So könnte ein kleinbäuerlicher Hof in Afrika aussehen - mit Hilfe von Smartphone, Internet und Strom.
Die internationale Agrarforschung reagiert auf neue Herausforderungen: Deren Beratungsgruppe unterzieht sich einem tiefgreifenden Reformprozess und vereint Wissen, Partnerschaften und Infrastrukturen zu OneCGIAR.
Jehiel Oliver arbeitete erfolgreich im Consulting. Dann stieg er aus dem Investmentbanking aus und wurde Sozialunternehmer. Seine Mission: Traktoren für Afrika, und zwar auf Miete! Wie kam er darauf? Das beantwortet im Gespräch mit Jan Rübel.
Bis 2050 müssen neun Milliarden Menschen genügend zu essen haben. Als Weltbevölkerung müssen wir mehr Nahrungsmittel produzieren und weniger verschwenden. Das ist auch die oberste Priorität des UN World Food Programme (WFP).
Das Vorhaben “Skalierung von digitalen Agrarinnovationen durch Start-ups" (SAIS) unterstützt afrikanische Start-ups im Agrar- und Ernährungsbereich dabei ihre digitalen Innovationen zu skalieren und so eine größere Anzahl von Nutzerinnen und Nutzern zu erreichen.
Eine neue Studie zur Datensouveränität in der Landwirtschaft rückt Landwirt*innen zurück in den Mittelpunkt ihres eigenen Sektors, identifiziert Marktlücken und gibt Empfehlungen zur Unterstützung der Akteure.
Wie kann die Landwirtschaft für junge Menschen in ländlichen Gebieten attraktiver gestaltet werden? Advocacy- und Aufklärungskampagnen können eine wichtige Rolle dabei spielen. Simeon Kambalame, Timveni Child and Youth Media Organization, hat eine solche Kampagne in Malawi ins Leben gerufen.
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