Weg zu Klimagerechtigkeit: Eine resiliente Zukunft durch starke Landrechte für Frauen

Von

Ein Beitrag von Jes Weigelt, Moritz Hauer & Frederike Klümper (TMG Research)
In der aktuellen globalen Klimadebatte wird eine elementare Forderung immer deutlicher: Die Sicherung der Landrechte von Frauen muss ein grundlegendes Element unserer Klimastrategien sein. Sie stellen nicht nur ein Puzzleteil dar, sondern vielmehr das Fundament für nachhaltige Klimaresilienz. Im Vorlauf zur COP 28 und der umfassenden African Carbon Markets Initiative sind starke Koalitionen erforderlich, die sich für einen gerechten Wandel einsetzen, der die Landrechte von Frauen stärkt. Jes Weigelt, Moritz Hauer und Frederike Klümper, TMG Research, berichten vom ersten Afrikanischen Klimagipfel.

Die vorrangige Berücksichtigung der Landrechte von Frauen sind für wirksame Klimamaßnahmen, den Erhalt der biologischen Vielfalt und das Wiederherstellen von Landschaften erforderlich. © LLandDev, 2023

Von TMG Research gGmbH

Die TMG Research gGmbH als Teil des TMG Think Tank for Sustainability unterstützt die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung und des Pariser Klimaabkommens. Die Arbeit der TMG Research gGmbH zielt darauf ab, die Stimmen lokaler Akteure in globalen Prozessen zu hören und gleichzeitig die globalen Prozesse so zu beeinflussen, dass sie für konkrete Transformationsprozesse auf nationaler und lokaler Ebene wirksam werden.

 

Alle Beiträge

Im September 2023 fanden in Nairobi innerhalb einer Woche zahlreiche wichtige Klimaveranstaltungen statt, darunter der erste Afrikanische Klimagipfel vom 4. bis 6. September. Bei dem dreitägigen Gipfel kamen führende Vertreter*innen verschiedener Sektoren zusammen, um Afrikas Standpunkt zu den globalen Klimaschutzplänen zu erörtern. Der Schwerpunkt des Gipfels lag auf Themen wie Klimafinanzierung und grünem Wachstum. Das zentrale Resultat war die einstimmig angenommene Nairobi-Deklaration. Parallel dazu fand die Afrika Klimawoche statt, eine von vier regionalen Klimawochen, die regionale Schwerpunkte im Vorfeld der UNFCCC COP 28 in Dubai thematisiert. Zivilgesellschaftliche Organisationen veröffentlichten außerdem die African People's Climate and Development Deklaration und versammelten sich am Montag, den 4. September, zum Real Africa People's Climate Summit March.

 

Seminar zu Landrechten und geschlechtergerechten Klimamaßnahmen

 

„Der Afrikanische Klimagipfel, die Afrika Klimawoche und der People's March sprechen über bedeutungsvolle globale Themen. Hier konzentrieren wir uns auf etwas, das in diese großen Themen eingebettet ist: Landrechte.“ – Alexander Müller, Geschäftsführer TMG Research

 

Ein Thema, das in den Diskussionen des Gipfels über Klimamaßnahmen, Kohlenstoffmärkte und grünes Wachstum besonders fehlte, waren Landrechte; insbesondere die Landrechte von Frauen. Um dieses Thema aufzugreifen, organisierte TMG Research ein Seminar über Landrechte und geschlechtergerechte Klimamaßnahmen. Aufbauend auf den Ergebnissen des Strategie-Workshops zu den Landrechten von Frauen und den Rio-Konventionen, brachte das Seminar verschiedene Perspektiven zusammen, darunter Stimmen lokaler Akteure,  der nationalen Anlaufstellen (Focal Points) der Rio-Konventionen sowie Vertreter*innen der Sekretariate der Rio-Konventionen. Die Botschaft des Seminars war eindeutig: Wirksame Klimamaßnahmen, die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die Wiederherstellung von Landschaften erfordern die vorrangige Berücksichtigung der Landrechte von Frauen.

 

Ich bin ein Alternativtext
Beim Seminar von TMG Research diskutierten lokale Akteure, nationale Focal Points der Rio-Konventionen sowie Vertreter*innen der Sekretariate der Rio-Konventionen. © TMG, 2023

Der wegweisende UNCCD-Beschluss über Landbesitz (Beschluss 26/COP14) wurde dabei als wichtiges Instrument hervorgehoben, um die Landrechte von Frauen auch im Rahmen von Klimamaßnahmen der anderen Rio-Konventionen zu sichern. Bislang sind die UNCCD-Beschlüsse über Landbesitz die einzigen Beschlüsse, die den globalen Standard für verantwortungsvolle Landpolitik – die freiwilligen Leitlinien für verantwortungsvolle Landbewirtschaftung (VGGT) – mit einer Rio-Konvention verbinden. Ihr Potenzial zur Erreichung einer Just Transition wurde auf der letzten UNCCD COP 15 in Abidjan hervorgehoben.

 

In einer Zeit, in der die Landrechte von Frauen aus einer Vielzahl von Gründen bedroht sind, bedarf es der Koordinierung und Abstimmung zwischen den drei Rio-Konventionen, um die Hindernisse zu überwinden, die der Verwirklichung eines gerechten Wandels („Just Transition“) im Wege stehen.

 

Grassroots-Women und Klimafolgen

Die Teilnehmer*innen hoben die vielfältigen Verantwortungen und Rollen von Frauen in ihren Gemeinschaften und Familien hervor, gleichzeitig machten sie aber auch auf die tiefgreifenden Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam. Unsichere Landbesitzverhältnisse können dazu führen, dass Frauen bei klimabedingten Katastrophen vertrieben werden, wodurch nicht nur ihr Zugang zu Nahrungsmitteln und ihren Lebensgrundlagen, sondern auch ihr Zuhause gefährdet ist. Die Stärkung von Frauen in ländlichen Gemeinden, die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und der vorrangige Zugang von Frauen zu Land und produktiven Ressourcen sind entscheidend für wirksame Klimamaßnahmen, wie Violet Shivutse von den Shibuye Community Health Workers in Kenia erläuterte.

 

Klimakompensation oder Verschmutzungsgenehmigung?

 

Ich bin ein Alternativtext
© TMG, 2023

Mehrere Teilnehmer*innen äußerten sich besorgt darüber, dass sich der Gipfel zu stark auf Kohlenstoffmärkte und grünes Wachstum konzentrierte und dass der globale Diskurs zugunsten der Länder verzerrt sei, die stark zum Klimawandel beitragen. Umweltverschmutzende Länder nutzen Afrika als Plattform, um ihre Emissionen durch CO2-Ausgleich zu kompensieren, während sie gleichzeitig unzureichende Kompensationen und finanzielle Beiträge für Klimaschutz und -anpassung in Afrika leisten. Es sind wirksame Sicherungen erforderlich, um die Landrechte von Frauen in globalen Kohlenstoffmärkten zu schützen, wobei Instrumente wie das Haki Ardhi Rights Reporting Tool, das von der Kenya Land Alliance, TMG Research und der Rainforest Foundation UK entwickelt wurde, eine wichtige Rolle spielen können.

 

„Ich habe das Gefühl, dass es an Verständnis dafür mangelt, dass alle Vorschläge im Zusammenhang mit den Kohlenstoffmärkten tatsächlich auf Land beruhen; und dennoch spricht niemand darüber, wem dieses Land gehört.“ – Esther Mwaura-Muiru, Global Advocacy Director, Stand for Her Land Campaign

 

Ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz zur schrittweisen Verwirklichung der Landrechte von Frauen

 

Die Diskussionen machten deutlich, dass eine erfolgreiche Sicherung der Landrechte von Frauen die Auseinandersetzung mit tief verwurzelten sozialen Normen erfordert, die geschlechtsspezifische Ungleichheiten in Bezug auf Landbesitz aufrechterhalten. Kulturelle Systeme und lokale Traditionen können die Umsetzung einer fairen und gerechten Landpolitik behindern. Dies erfordert ein tieferes Verständnis der kulturellen Kontexte, die die Wahrnehmung von Landbesitz prägen, und ruft nach Sensibilisierung, offenen Dialogen und lokalen Bündnissen. Die Teilnehmer*innen empfahlen, Regierungen für ihre Menschenrechtsverpflichtungen verantwortlich zu machen und auf einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz zu setzen, um die Landrechte von Frauen zu sichern und soziale Normen zu ändern. Den Entscheidungen von lokalen Gemeinschaften über ihre Landnutzung muss Vorrang eingeräumt werden. Investitionen in die Wiederherstellung von Land und lokale Klimamaßnahmen sind ebenso essenziell. Dabei sollten Regierungen, Bürger*innen und kulturelle Vertreter*innen kooperieren, um Landbesitzthemen zu klären und Diskriminierung zu bekämpfen.

 

„Die Wiederherstellung von degradiertem Land bedeutet, in dieses Land zu investieren; Investitionen können aber nur erfolgen, wenn die Rechtsgrundlage so definiert wird, dass deutlich ist, wer davon profitieren wird.“ – Teddie Kamoto, UNCCD National Focal Point, Malawi

 

Vom Afrikanischen Klimagipfel zur COP 28

Viele Teilnehmer*innen waren der Meinung, dass die Anliegen und Stimmen marginalisierter Gemeinschaften auf dem Gipfel nicht ausreichend berücksichtigt wurden, und äußerten den dringenden Wunsch, dass Frauen aus ländlichen Gebieten in diese Dialoge einbezogen werden. Mit Hinblick auf die COP 28 betonten die Teilnehmer*innen, dass sich die Länder des Globalen Südens für Landrechte in Klimamaßnahmen einsetzen müssen. Sie forderten eine authentische Vision unter afrikanischer Führung, die das Potenzial des Kontinents für erneuerbare Energieressourcen, die Wiederherstellung von Land und den Erhalt der biologischen Vielfalt ausschöpft und gleichzeitig sichere Landrechte wahrt. Der weitere Weg erfordert Kohärenz und bewusste Bestrebungen für eine gerechte Beteiligung. Während die Diskussionen auf der globalen Bühne voranschreiten, müssen vor allem von Frauen geführte Ansätze für Klimaschutz und -anpassung in die Verhandlungen einfließen. Die Ergebnisse globaler Klimaverhandlungen müssen dazu beitragen, ein günstiges Umfeld zu schaffen, damit sich diese lokalen Lösungen weiterentwickeln und Bestand haben können.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Landrechte nicht nur ein Teil des Puzzles sind, sondern die Grundlage für eine Just Transition bilden.  Das impliziert auch, sich zusammenzuschließen und Koalitionen zu bilden. Klimamaßnahmen erfordern einen menschenrechtsbasierenden Ansatz mit robusten ökologischen und sozialen Sicherungen. Um eine nachhaltige Zukunft für alle zu schaffen, ist ein unermüdliches Engagement für die Einbeziehung der Perspektiven von lokalen Gemeinschaften und der am stärksten gefährdeten Personen erforderlich.

 

Zurück zur Übersicht

Ähnliche Beiträge

Afrikanische Ernährung – „Try It at Home!”

Eine Videoreihe von Agribusiness TV und der GIZ

Afrikanische Ernährung zum Mitmachen: Die Mini-Serie „Try it at home!“ präsentiert traditionelle vollwertige Gerichte vom ganzen Kontinent.

Weiterlesen

“Invite yourself“ – Bäuerliche Organisationen als zentrale Akteure von Ernährungssystemen

Ein Beitrag der Andreas-Hermes-Akademie

Die Andreas Hermes Akademie (AHA) diskutierte mit 30 Vertreter:innen bäuerlicher Organisationen die Transformation der Ernährungssysteme.

Weiterlesen

Die Erfahrungen aus der letzten Nahrungsmittelkrise – Eine Lösung?

Ein Beitrag von Agnes Kalibata

Mit jeder Nahrungsmittelkrise wird deutlicher, wie unzureichend und anfällig Nahrungsmittelsysteme sind. Die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet: „Wie geht es weiter?“

Weiterlesen

COP27: Agrar- und Ernährungssysteme im Fokus der Klimadiskussion

Stephanie Heiland, Projektleiterin Sektorvorhaben Landwirtschaft und Teil der diesjährigen Observer Delegation der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) bei der COP27, teilt ihre Einblicke, welche Rolle Agrar- und Ernährungssysteme bei der Klimakonferenz einnahmen. Sie berichtet unter anderem vom COP27 Side-Event „Klimaresiliente Agrar- und Ernährungssysteme in Zeiten multipler Krisen und Fragilität“ der GIZ.

Weiterlesen

Was braucht es für einen echten Paradigmenwechsel der Ernährungssysteme?

Ein Interview der GDPRD

Warum sind kurz- und langfristige Antworten wichtig, um aktuelle und zukünftige globale Krisen zu bewältigen? Sebastian Lesch, Leiter der Abteilung Landwirtschaft im Bundesentwicklungsministerium (BMZ), gibt im Gespräch mit der Global Donor Platform for Rural Development (GDPRD) Antworten auf diese und weitere Fragen und erklärt, wie sehr Deutschland es begrüßt, wenn alle Geber an einem Strang ziehen und gemeinsam handeln.

Weiterlesen

Wie ein Wandel der Ernährungssysteme gesteuert werden kann

Ein Beitrag von Daniel Montas und Jan Rübel

Die Transformation der Food Systems gilt als neuer Zaubercode – doch es fehlen effektive Strategien. Eine Expert*innengruppe hat nun Voraussetzungen dafür diskutiert, wie dieser Prozess effizient gesteuert werden könnte. Das einstimmige Fazit der VertreterInnen aus Politik, Jugend, Zivilgesellschaft, Bauernorganisationen, Privatwirtschaft und Wissenschaft: Eine Transformation ist möglich. Aber sie braucht einen umfassenden Drive von innen.

Weiterlesen

Wenn Nachhaltigkeit Teil des Lehrplans wird

Ein Beitrag von Jan Rübel

Auf der Grünen Woche besuchen Schulklassen im Stundentakt das Areal von BMZ, Brot für die Welt und Misereor. Dort rücken die globalen Herausforderungen durch die Ernährungssysteme ganz nah heran. Ein Spaziergang – von Journalist Jan Rübel.

Weiterlesen

David gegen Goliath: Folgen von global gehandelten Agrarrohstoffen und Nischenprodukten

 

Ein Artikel der Initiative für Nachhaltige Agrarlieferketten (INA)

Eine von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) herausgegebene Studie prüft die Unterschiede zwischen global gehandelten Agrarrohstoffen und heimischen Nischenprodukten bezüglich des ökonomischen, ökologischen und sozialen Einflusses auf die Ursprungsregion. Die Ergebnisse liefern neue Hinweise, um Lieferketten nachhaltiger zu gestalten.    

Weiterlesen

Bio-Zertifizierung als Chance für Entwicklungs- und Schwellenländer

 

Ein Interview mit Dr. Julia Bellinghausen (IPD)

Das Import Promotion Desk (IPD) begleitete Bio-Produzenten aus Entwicklungs- und Schwellenländern auf die Biofach. Im Interview erklärt Dr. Julia Bellinghausen, Leiterin des IPD, welche Bedeutung Bio-Zertifizierungen in der Exportförderung spielen.

Weiterlesen

Corona und die steigenden Lebensmittelpreise: Was passiert wirklich?

Ein Beitrag des IFPRI

Ein Blick auf die Datenlage (Stand 11. Februar 2022) und was getan werden kann um die nächste Lebensmittelpreiskrise zu verhindern.

Weiterlesen

Der Schlüssel zur Umgestaltung der Lebensmittelsysteme liegt in einer integrativen Governance

Ein Beitrag von Daniel Montas

Expert*innen aus Burkina Faso, Kambodscha, Äthiopien, Indien, Kenia und Malawi fanden sich zusammen, um in einem Workshop mit dem Titel "Inclusive Governance of Food Systems Transformation" zu integrativer Governance zu diskutieren. Daniel Montas, TMG Research, über die Erkentnisse.

Weiterlesen

Partner für den Wandel - Netzwerktreffen zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme

Ein Beitrag des Bundesentwicklungsministeriums

Beim Netzwerktreffen „Partners for change – Transformation to a food secure, resilient and sustainable future“ kamen knapp 250 Teilnehmende aus über 30 Ländern zusammen, um gemeinsam Erfahrungen und Ideen zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme auszutauschen zu sammeln. Das Endprodukt, eine gemeinsame Selbstverpflichtung zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme, ist nun online nachzulesen.

Weiterlesen

Ein gerechter Wandel fängt mit Zuhören an

Ein Beitrag von Jan Rübel

Zur Halbzeit der Agenda 2030 hat das BMZ zu einem Netzwerktreffen „Partners for change – Transformation to a food secure, resilient and sustainable future“ eingeladen. Expert*innen haben weltweit Empfehlungen in einem Konsultationsprozess erarbeitet und dann in Berlin gebündelt. Ein Ortstermin.

Weiterlesen

Die Agri-Food Map: Eine interaktive Karte zur Erkundung nachhaltiger Agrar- und Ernährungssysteme

Ein Beitrag der GIZ

Die komplexen Zusammenhänge der Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme sind oft nicht leicht zu verstehen - die Agri-Food Map, eine interaktive Online-App, trägt durch ein breites Spektrum an verständlich aufbereiteten Informationen dazu bei, die umfassenden Zusammenhänge zugänglich zu machen.

Weiterlesen

Das UNFSS Stocktaking – Schatten und etwas Licht

Ein Beitrag von Harry Hoffmann (TMG) und Nathalie Demel (WHH)

Zur Halbzeit der Agenda 2023 und zwei Jahre nach dem UN Food System Summit 2021 wurde in Rom Bilanz zu den Fortschritten der Länder bei der Umsetzung der Verpflichtungen zur Umgestaltung der Ernährungssysteme gezogen. Dr. Harry Hoffmann, TMG Think Tank, und Nathalie Demel, Welthungerhilfe, waren vor Ort und ziehen ebenfalls Bilanz.

Weiterlesen

Optionen für mehr Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel im afrikanischen Tierhaltungssektor

Ein Beitrag von ILRI und GIZ

Die Erzeugung von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs wird aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels auf den Tierhaltungssektor in Afrika immer schwieriger. Dabei leistet die Viehwirtschaft einen entscheidenden Beitrag zur Ernährungssicherung in Afrika. Drei Papiere des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und von GIZ, ILRI und der Weltbank analysieren, wie Afrikas Viehwirtschaft in Zukunft aussehen kann.

Weiterlesen

Junge Menschen sind die Hüter*innen der Transformation

Ein Interview mit William Madudike

Wie kann ländliche Wirtschaft lebensfähig und modern werden? Eine Frage, der William Madudike, Jugendvertreter der Zimbabwe Farmers Union (ZFU) und selbst Kartoffelbauer nachgeht. Er argumentiert, dass die gesamte ländliche Wirtschaft und Akteure von den Erzeuger*innen bis zu den Verbraucher*innen in den Blick genommen werden müssen. Ein Interview über die initiative Rolle der Jugend.

Weiterlesen

Neuer Podcast - jetzt verfügbar!

Ein Podcast von Food4Transformation

Wie können wir sicherstellen, dass alle Menschen innerhalb der planetaren Grenzen ernährt werden? Der neue Podcast von Food4Transformation zeigt Lösungsansätze – und diskutiert diese mit Vertreter*innen aus Regierung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Landwirt*innen aus aller Welt.

Weiterlesen

Voneinander Lernen

Ein Interview mit Dr. Jacqueline Mkindi

Partnerschaften sind notwendig, um die vielfältigen Schocks für die Lebensmittelsysteme zu bewältigen – das sagt Dr. Jacqueline Mkindi, Präsidentin des Agriculture Council Tanzania (ACT) und Geschäftsführerin der Tanzanian Horticulture Association (TAHA).

Weiterlesen

Der rote Faden ist die Bedeutung von Zusammenarbeit

Ein Beitrag des Scaling Up Nutrition Movement

Es braucht gemeinsame Anstrengungen diverser Akteure, um eine transformative Wirkung auf das globale Ernährungssystem zu erzielen. Barbara Rehbinder, Scaling Up Nutrition Movement (SUN), diskutiert vier menschenzentrierte Schlüsselprinzipien, um diesem Ziel näher zu kommen.

Weiterlesen

Reform der Agrarpolitik für eine nachhaltige Transformation

Ein Beitrag von IFPRI

Die globalen Lebensmittelsysteme sind mit multiplen Belastungen konfrontiert. Es ist dringender denn je, sie resilienter, gesundheitsfördernder und nachhaltiger zu machen. Ein wichtiges Instrument für einen solchen Wandel ist die Reform der Agrarpolitik und die Neuausrichtung der Agrarförderung, wie in einem vom International Food Policy Research Institute (IFPRI) mitorganisierten Online-Seminar diskutiert wurde.

Weiterlesen

Feministische Entwicklungspolitik – ein Neuanfang?

Ein Interview des Journalisten Jan Rübel

Die kamerunische Gender- und Friedensaktivistin Marthe Wandou über die Rolle von Frauen und Mädchen in der Entwicklungspolitik – damals und in Zukunft.

Weiterlesen

Kleine Tasse, große Wirkung

Ein Beitrag von UFULU und GIZ

Die ein Pilotprojekt zur Menstruationshygieneim ländlichen Malawi stärkt ländliche Frauen im Agrarsektor durch Hygieneprodukte und trägt dabei zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf dem Land bei.

Weiterlesen

Was Gender und Klima vereint

Sowohl beim Klimaschutz als auch bei der Anpassung an den Klimawandel können Frauen eine entscheidende Rolle im Veränderungsprozess einnehmen. Die Realität sieht oft noch anders aus – Frauen und Mädchen werden von der Klimakrise besonders hart getroffen. Findet das Thema Gender auf der anstehenden Klimakonferenz ausreichend Gehör? Fragen an Bettina Jahn von UN Women Deutschland.

Weiterlesen

Digitale Teilhabe im Finanzsektor: Ländliche Entwicklung und die Inklusion von Frauen

Ein Beitrag der GIZ

Datensicherheit, Finanzierung, die Automatisierung von Krediten und die Nutzung alternativer Daten – die Digitalisierung von Finanzdienstleistungen im Agrarsektor hat viele Facetten, denen sich eine internationale Konferenz mit Repräsentanten des Agrarfinanzsektors in Sambia widmete. Doch wie trägt die Digitalisierung von Finanzdienstleistungen zur ländlichen Entwicklung und der Inklusion von Frauen bei?

Weiterlesen

Warum Bio eine "gesegnete" Methode ist

Ein Interview von Claudia Jordan

Drei Unternehmerinnen aus Mosambik, Sri Lanka und Uganda erzählen, wie sie ihr Bio-Geschäft von Grund auf neu aufgebaut haben und nun Baobab-Öl, Gotukola-Pulver und Shea-Butter auf internationalen Märkten verkaufen – und sie erklären, warum ihr Geschäft zu fast 100 Prozent weiblich ist.

Weiterlesen

Ernährung ist nicht nur Frauensache

Ein Beitrag der GIZ

Wenn Frauen die Konrolle über die Ressourcen eines Haushalts haben und das Einkommen verwalten, führt das meist zu einer ausgewogeneren und gesünderen Ernährung der Familie. Doch oft liegt die Entscheidungsgewalt bei den Männern. Wie kann diese Geschlechterungleichheit aufgebrochen werden? Einblicke in die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Projektarbeit zu Gender-transformativen Ansätzen gibt das Globalvorhaben Ernährungssicherung und Resilienzstärkung der GIZ.

Weiterlesen

Geschlechtergerechtigkeit – eine Voraussetzung für Resilienz

Ein Beitrag von IFPRI

Frauen und Mädchen in von Armut betroffenen Ländern sind von den derzeitigen multiplen Krisen in besonderer Weise betroffen. Expert*innen des International Food Policy Research Institute (IFPRI) diskutieren die Zusammenhänge zwischen Geschlechtern, Resilienz und Ernährungssicherheit und untersuchen, wie die Resilienz von Frauen und Mädchen in Krisen gestärkt werden kann.

Weiterlesen

Shu Wen Ng, die Durchblickende

Ein Interview mit Shu Wen Ng

Shu Wen Ng ist Gesundheitsökonomin. Sie weiß, was am besten auf den Teller kommt. Doch wie gelingt dies massenhaft in Ländern mit schwächeren Einkommen? „Die Lösungen für den Weg dorthin existieren bereits“, sagt sie, „was aber oft fehlt, ist eine mutige Führung, die sie umsetzt“.

Weiterlesen

Gegen alle Widerstände

Ein Beitrag von Claudia Huber

Rose Okello ist eine Matoke-Bäuerin und alleinerziehende Mutter, die in einem Dorf in der Nähe von Mbarara, einer Stadt im Süden Ugandas, lebt. Um sicherzustellen, dass sie die Lebensmittel für ihre Familie, die Schulgebühren für ihre Kinder und andere Ausgaben pünktlich bezahlen kann, nutzt Rose verschiedene Finanzdienstleistungen. Ihre Geschichte zeichnet Hürden aber auch Hoffnung für Frauen in der Agrarwirtschaft.

Weiterlesen

Zusammenhalten und voneinander lernen

Ein Beitrag von Claudia Jordan

Beim Women Leadership Programm im Mai 2024 haben sich wieder rund 20 Frauen aus afrikanischen Ländern und Deutschland zu einem einwöchigen Workshop in Bayern getroffen, um fit für die Führung in ihren Organisationen zu werden. Ein Thema, das die Frauen länderübergreifend beschäftigt, ist der Klimawandel, aber auch Gewalt gegen Frauen und ihre Benachteiligung in der Landwirtschaft.

Weiterlesen

Wo Ziegen auch mal Radio hören

Ein Beitrag der GIZ

Deutsche und ugandische Landwirtinnen treffen in Mecklenburg-Vorpommern aufeinander und tauschen Erfahrungen aus – von modernen Melkständen bis zu den Herausforderungen weiblicher Mitbestimmung in der Landwirtschaft. Zwischen Ziegen, Lavendeleis und spannenden Diskussionen wird deutlich: Frauen können gemeinsam Großes bewirken, über Ländergrenzen und Generationen hinweg.

Weiterlesen

Entwurzelung der Norm

Ein Beitrag der GIZ

Als leidenschaftliche Sozialwissenschaftlerin und Unternehmerin aus Malawi weiß Ngabaghila Chatata, dass sie jede Herausforderung meistern kann. Ihre Geschichte spielt in einem Land, das insbesondere in ländlichen Gebieten von hoher Arbeitslosigkeit betroffen ist. Als Geschäftsführerin ihres Unternehmen Thanthwe Farms hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, die nächste Generation junger Agrarunternehmer*innen zu inspirieren – und zu zeigen, dass eine erfolgreiche Gründung mit der richtigen Denkweise beginnt, nicht nur mit Kapital.



Weiterlesen

Für eine gerechtere ländliche Realität

Ein Beitrag der GIZ

Landwirtschaft, wie sie derzeit praktiziert wird, erodiert die Böden weltweit bis zu 100 Mal schneller, als sie durch natürliche Prozesse wieder regeneriert werden können. Die UNCCD stellt in der #HerLand-Kampagne anlässlich der COP16 Frauen als Schlüsselakteure zum Erhalt von Böden und zur Bekämpfung von Dürren in den Fokus. Auch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat zur Kampagne beigetragen und sich auf die Sicherung der Landrechte von Frauen konzentriert.

Weiterlesen

(c) Simon Veith

Neue Chance

Interview mit Lutz Hartmann

Lutz Hartmann hat sich mit der Pacht einer dreihundert Hektar großen Obstplantage in Äthiopien einen lang gehegten Traum verwirklicht: In Afrika ein eigenes Unternehmen zu führen. Nun geht ihn die Frage, wie sich Afrika entwickelt, auch persönlich an.

Weiterlesen

Neue Kampagane: "Armut ist sexistisch"

Interview mit Stephan Exo-Kreischer

Das ist der Maßstab für alle: Mehr Rechte für Frauen bilden einen entscheidenden Schlüssel im Kampf gegen extreme Armut und Hunger weltweit, sagt der Deutschland-Direktor von ONE. Die Organisation ist auf politische Kampagnen als Hebel für nachhaltige Veränderung spezialisiert.

Weiterlesen

Building back better: Eine Strategie für resilientere Ernährungssysteme

Ein Beitrag von Jes Weigelt und Alexander Müller

Was ist erforderlich, damit die Ernährungssysteme ausreichende und gesunde Nahrung liefern, ohne dabei unserem Planeten zu schaden? Wie lässt sich Ernährungssicherheit trotz der Bedrohung durch Klimawandel aufrechterhalten? Unsere Autoren betrachten einzelne Aspekte unserer zukünftigen Ernährungssysteme im Kontext der Coronakrise.

Weiterlesen

Das Gesicht der afrikanischen Landwirtschaft ist weiblich

Ein Beitrag von Beatrice Gakuba (AWAN-AFRIKA)

Afrika hat hervorragende Voraussetzungen, Landwirtschaft zu seinem Wirtschaftsmotor zu entwickeln. Doch das Potential dafür wird bei weitem nicht ausgeschöpft, unter anderem weil Frauen bei der Ausübung ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit auf erhebliche Hindernisse treffen. Die Organisation AWAN Afrika will diesen Umstand ändern.

Weiterlesen

Geschlechtergerechtigkeit: Eine Bedingung für Ernährungssicherheit

Ein Beitrag von Carsta Neuenroth (BfdW)

Die Mehrheit der Produzierenden in Entwicklungsländern sind Frauen. Obwohl sie maßgeblich zur Ernährungssicherheit ihrer Familien beitragen, sind sie in der männerdominierten Landwirtschaft nach wie vor chronisch benachteiligt beim Zugang zu Land, Krediten, Technologien und Bildung.

Weiterlesen

Landrechte, Gender und Bodenfruchtbarkeit in Benin

Ein Beitrag von Dr. Karin Gaesing und Prof. Dr. Frank Bliss (INEF)

Insbesondere in dicht besiedelten Gebieten führt Landdruck zu einer Übernutzung der verfügbaren Flächen und einem Mangel an Konservierung. Das westafrikanische Benin mit vielerorts stark ausgelaugten Böden bildet hierbei keine Ausnahme.

Weiterlesen

Noch neun Ernten bis 2030: Wie stellt sich das BMZ zukünftig auf?

Ein Interview mit Dirk Schattschneider (BMZ)

Die Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ (SEWOH) wird eins der fünf Kernthemen im BMZ . Dirk Schattschneider, Beauftragter der SEWOH im BMZ über bisherige Ansätze, zukünftige Aktionsfelder und den politischen Willen, den Hunger zu beenden.

Weiterlesen

(c) GIZ

Landrechte für eine sichere Lebensgrundlage: Mein Land ist mein Leben

Drei Viertel der Weltbevölkerung besitzt keine juristisch abgesicherten Landrechten, was fehlende Investition und mangelnde Innovation begünstigt. Das Projekt "Improvement of Livelihood and Food Security" unterstützt Kleinbauern und Kleinbäuerinnen Land zu erwerben.

Ein Projekt der GIZ

Weiterlesen

Mit „Soft Law“ bäuerliche Landrechte stärken

Ein Beitrag der Welthungerhilfe

Wie freiwillige Leitlinien zur verantwortungsvollen Nutzung von Ländereien, Fischereien und Wäldern (VGGT) zu sichereren Landrechten beitragen.

Weiterlesen

Bodensanierung fängt bei den Menschen an

Ein Beitrag des TMG Think Tank for Sustainability

Ziele für Bodendegradations-Neutralität und Bodensanierung können nur durch gesicherte Landbesitzrechte erreicht werden.

Weiterlesen

Für einen gerechten Übergang zu einem nachhaltigen Planeten müssen wir Landrechte sichern

Ein Beitrag von TMG

Auf der UNCCD COP15 richtete der Töpfer Müller Gaßner Think Tank (TMG) vier Nebenveranstaltungen aus. Auf der Agenda der Auftaktveranstaltung standen Diskussionen für den Menschenrechts- und Landnavigator.

Weiterlesen

JETZT NEU: BMZ-Strategie "Leben ohne Hunger"

Eine BMZ-Kernthemenstrategie

Ein Leben ohne Hunger innerhalb der planetaren Grenzen ist möglich! Mit diesem Leitgedanken tritt ab sofort die neue BMZ-Strategie zu unserem gemeinsamen Thema, Leben ohne Hunger, in Kraft. Erfahren Sie hier mehr.

Weiterlesen

Priscilla Impraim und ihr Schokoladengeschäft

Ein Portrait von Jan Rübel

Priscilla Impraim ist eine der ersten Frauen in Ghana, die in das Schokoladen-Business eingestiegen ist. Trotz einiger Hürden gründete sie 2006 das Unternehmen Ab Ovo Confectionery Limited mit sechs fest angestellten Mitarbeiter*innen und 25 saisonal beschäftigten Mitarbeiter*innen.

Weiterlesen

Die Zukunft pflanzen

Ein Beitrag der GIZ

Die größte junge Generation Afrikas hat das Potenzial, die Landwirtschaft nachhaltig zu verändern. Junge Unternehmer*innen wie Febelsa in Mosambik bauen landwirtschaftliche Betriebe auf, die das lokale Wachstum fördern.

Weiterlesen