Aufbruch in die Zukunft: Wie Jugendorganisationen den Wandel antreiben

Zusammen sind sie stärker: In vielen afrikanischen Ländern schließen sich junge Männer und Frauen zu Jugendorganisationen zusammen. Diese verhelfen der ländlichen Jugend zu einem existenzsichernden Einkommen im Agrar- und Ernährungssektor, und schaffen damit Zukunftsperspektiven im ländlichen Raum.

Dialogformate bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, sich aktiv in politische Diskussionen einzubringen und ihre Standpunkte zu vertreten. © GIZ/ Homeline Media

Von Felix Chiyenda

Felix Chiyenda arbeitet als Programmbeauftragter für Jugendbeteiligung und wirtschaftliches Empowerment beim National Youth Council of Malawi (NYCOM), einer staatlichen Gesellschaft der Republik Malawi, die 1996 durch das Gesetz über den National Youth Council of Malawi gegründet wurde.

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Von Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

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Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist ein weltweit tätiger Dienstleister der internationalen Kooperation für nachhaltige Entwicklung. Sie hat mehr als 50 Jahre Erfahrung in unterschiedlichsten Feldern.  

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Mitglieder der Jugendorganisationen entwickeln gemeinsam neue gefragte Berufszweige und Geschäftsideen, beispielsweise als Monteur*in für solare Bewässerungsanlagen in Malawi, als Verkäufer*in von lokalen Grillhühnchen an mobilen Straßenständen in Kenia oder als Anbieter*in von Bio-Kompost aus industriellen Mango-Abfällen in Burkina Faso.

 

Ich bin ein Alternativtext
© GIZ/ Homeline Media

Jugendorganisationen fungieren oftmals als Katalysator für erfolgreiche Agribusinesses ihrer Mitglieder. Sie bieten Begleitdienstleistungen an, um deren Agribusinesses zu stärken und die Jugendlichen zu motivieren, innovativ zu denken und zu handeln.

 

Der Nationale Jugendrat von Malawi hat 43 Jugendclubs in den Distrikten Mchinji, Ntchisi und Mzimba Schulungen angeboten, um ihre institutionellen Kapazitäten zu steigern und ihre Unterstützungsleistungen an ihre Mitglieder zu verbessern. Diese Schulungen fokussieren sich unter anderem auf die verschiedenen landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten, entlang dieser die Jugendclubs tätig sind.

 

erzählt Felix Chiyenda, Programmbeauftragter des Nationalen Jugendrates von Malawi.

 

Andere Jugendorganisationen beispielsweise führen Marktanalysen durch, bieten Trainings für die Entwicklung innovativer Geschäftsideen sowie Mentorenprogramm an, agieren als Plattform für Spar- und Darlehensdienstleistungen oder sensibilisieren zu gesellschaftlich relevanten Themen wie Gendergerechtigkeit und der Stärkung von Frauen. Damit stärken sie nicht nur den Agrar- und Ernährungssektor, sondern ermöglichen es ihren Mitgliedern attraktive und existenzsichernde Jobs auszuüben.  

 

Wir möchten die Jugendclubs unterstützen, indem wir ihnen Chancen aufzeigen und sie mit anderen Akteuren vernetzen. Dies ist auch im Sinne der nationalen Entwicklungsstrategie ‚Malawi 2063‘, welche die Jugend in den Mittelpunkt stellt. Eine Grundlage die großen Potentiale für Jugendbeschäftigung und Selbstständigkeit im malawischen Agrar- und Ernährungssektors zu heben.

sagt Felix Chiyenda.

 

Eine unterstützte Jugendorganisation hat ein wegweisendes Projekt ins Leben gerufen, das auf gemeinschaftliches Wirtschaften und Zusammenarbeit setzt. Durch den Bau eines Lagerhauses und die Nutzung gemeinsamer Betriebsflächen, ist es den Mitgliedern möglich Ressourcen zu bündeln um Erdnüsse, Sojabohnen sowie Gemüse und Geflügel als Gruppe zu vermarkten. Dieser gemeinschaftliche Ansatz hilft, marktrelevante Mengen zu produzieren und Anfragen von Großkäufer*innen zuverlässig und zum nachgefragten Zeitpunkt zu bedienen. In Westkenia widmen sich einige Jugendorganisationen der professionellen Aufzucht von Passionsfrucht-Setzlingen. Hierbei bieten sie nicht nur eine wertvolle Dienstleistung innerhalb der Wertschöpfungskette an, sondern agieren auch als Vermittler, um Jugendlichen Praktika und berufliche Kontakte bei Unternehmen zu vermitteln. Zugleich unterstützen sie ihre Mitglieder beim Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten.  

Ich bin ein Alternativtext
© GIZ/ Homeline Media

Neben diesen wirtschaftlichen Aktivitäten spielen Jugendorganisationen auch eine bedeutende Rolle in der Lobbyarbeit. Sie bringen die Bedürfnisse und Anliegen der Jugend beispielsweise in politische Planungsprozesse ein. Dadurch wird sichergestellt, dass die Interessen junger Menschen auf politischer Ebene Gehör finden. Dialogformate bieten den Jugendlichen zudem die Möglichkeit, sich aktiv in politische Diskussionen einzubringen und ihre Standpunkte zu vertreten. In Malawi wurde dafür der gesetzlich verankerte Nationale Jugendrat gegründet. Ziel dieser Institution ist es, die Mitsprache und wirtschaftliche Teilhabe von Jugendlichen und Jugendorganisationen zu fördern. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es den Jugendorganisationen, einen nachhaltigen Wandel anzuregen und die Zukunft der Jugend in Afrika positiv mitzugestalten.

 

Der internationale Tag der Jugend am 12. August gibt einen besonderen Anlass die Relevanz von Jugendorganisationen für einen nachhaltigen Wandel im ländlichen Raum hervorzuheben. Um diesen Wandel erfolgreich gestalten zu können, hilft es den Organisationen auch sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

 

Interessiert daran, mehr zu erfahren, was Jugendorganisationen aus Burkina Faso, Kenia, Malawi und Mosambik in einem gemeinsamen Treffen voneinander gelernt haben und ab jetzt anders machen wollen? Hier gibt es Eindrücke und Informationen zum Austausch von Jugendorganisationen in Afrika.

Weitere Informationen zum Thema Jugendbeschäftigung im ländlichen Raum gibt es hier:
Rural Employment - SNRD Africa
Beschäftigung für Jugendliche im ländlichen Raum fördern

 

 

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