Die industrielle Landwirtschaft hat es bisher nicht geschafft, Probleme wie Hunger oder Mangelernährung zu lösen. Sie scheint vielmehr weitere Probleme zu verursachen, sowohl im Hinblick auf die Umwelt als auch auf die Gesundheit. Unsere Autoren fordern einen Umbau des Ernährungssystems und betonen in diesem Zusammenhang die Schlüsselrolle der Vielfalt.
Emile Frison ist Mitglied des Internationalen Expertenpanels für nachhaltige Ernährungssysteme (IPES-Food). Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Beitrag der Biodiversität zur Ernährungsqualität sowie der Nachhaltigkeit, Resilienz und Produktivität der kleinbäuerlichen Landwirtschaft.
Dieser Artikel erschien zuerst in Rural21 Vol. 55 No. 2/2021 zum Thema: Biodiversity und ist Teil einer Medienkooperation zwischen weltohnehunger.org und Rural 21.
Wenn sich der notwendige Umbau des Ernährungssystems in einem einzigen Wort zusammenfassen ließe, dann wäre es Vielfalt. Wir brauchen Vielfalt auf dem Feld, im Betrieb, in der Landschaft und in der gesamten Wirtschaft. Wir brauchen Bodenbiodiversität, Agrobiodiversität, Wildbiodiversität und Vielfalt in der Ernährung. Wir müssen den Wert vielfältiger Wissensformen schätzen – oder wie Vandana Shiva es formulierte, wir müssen die „Monokulturen des Geistes“ hinter uns lassen. Zum einen bedeutet dies eine Reise zurück zu der Vielfalt, die die Agrarökosysteme vor dem Aufkommen der industriellen Landwirtschaft kennzeichnete. Zum anderen ist es aber auch eine Reise in die Zukunft, die sich auf modernstes Wissen stützt, um hochproduktive, robuste, ressourceneffiziente und multifunktionale Landschaften zu schaffen.
Industrielle Landwirtschaft – eine existenzielle Bedrohung für sich selbst?
Nichts weniger als das verlangen die Herausforderungen, vor denen wir stehen. Corona hat ein Drittel der Lebensmittelgrundlagen und bäuerlichen Existenzen in Mitleidenschaft gezogen. Die Zahl der Hungerleidenden hat sich durch die Krise um 100 Millionen erhöht – schon vor der Pandemie lag diese Zahl bei 750 Millionen. Darüber hinaus leiden 2 Milliarden Menschen an Mikronährstoffmangel und 1,9 Milliarden sind fettleibig oder übergewichtig. Weltweit sind es oft kleinbäuerliche Gemeinschaften, die von Armut und Mangelernährung betroffen sind.
Das Bild in Bezug auf die Umwelt ist noch düsterer. Mehr als die Hälfte des weltweiten Ackerlandes ist degradiert oder stark degradiert, und jedes Jahr kommt eine Fläche von der Größe des Ackerlandes der Philippinen dazu. Der Abfluss von Düngemitteln verschmutzt das Grundwasser und verursacht riesige Totzonen in Flussmündungen. Der übermäßige Einsatz von Antibiotika in der industriellen Tiermast beschleunigt die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen, von denen prognostiziert wird, dass sie bis Mitte des Jahrhunderts eine häufigere Todesursache sein werden als chronische Krankheiten. Ernährungssysteme sind für ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Am alarmierendsten ist vielleicht, dass die Landwirtschaft für 80 Prozent der Entwaldung und 70 Prozent des Verlustes an Biodiversität bei Land verantwortlich ist. Anstatt die Artenvielfalt zu fördern, auf die sie angewiesen ist, trägt die Landwirtschaft dazu bei, sie zu zerstören – und wird damit zu einer existenziellen Bedrohung für sich selbst.
Wie Einheitlichkeit die Welt eroberte
Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Im Laufe der Geschichte hat der Mensch mehr als 7.000 Pflanzenarten und zahlreiche Tierarten verzehrt, von denen die meisten in der freien Natur gesammelt und gejagt wurden. In den letzten 10.000 Jahren wurde eine bedeutende Anzahl von Arten domestiziert und damit Teil verschiedener landwirtschaftlicher Systeme. Doch im 20. Jahrhundert wurden die Produktionssysteme grundlegend umgestaltet. Als sich vor etwa 50 Jahren die „Grüne Revolution“ durchsetzte, konzentrierten sich die Systeme der Nahrungsmittelproduktion zunehmend auf eine kleine Anzahl von Grundnahrungsmittelsorten und Tierzüchtungen. Sie waren auf die Produktion in einheitlichen, intensiven und hochspezialisierten Systemen ausgelegt. Anstatt auf Vielfalt zu setzen, um die Böden gesund zu halten und Risiken zu mindern, setzte man auf synthetische Düngemittel, Pestizide und Antibiotika. Während die industriellen Ernährungssysteme die Produktion steigerten, hinterließen sie als Erbe Bodendegradation, Wasser- und Luftverschmutzung, Treibhausgasemissionen und drastische Verluste an biologischer Vielfalt – und scheiterten dabei, Hunger und Mangelernährung zu stoppen.
Zeit für einen Wandel
In den letzten zehn Jahren ist immer deutlicher geworden, dass dieser Weg nicht nachhaltig ist. Ein tiefgreifender Wandel – ein neues Paradigma – ist dringend erforderlich. Zu diesem Schluss kommen die bahnbrechenden Berichte des Weltklimarats IPCC, des Weltbiodiversitätsrats IPBES, der Hochrangigen Sachverständigengruppe für Ernährungssicherheit und Ernährung und vieler anderer. Die Vielfalt steht bei diesen Aufrufen zum Umbau des Ernährungssystems im Vordergrund. Dies entspricht den weltweit zunehmenden Erkenntnissen darüber, was Vielfalt erreichen kann, vom Bodenmikrobiom bis hin zum fertigen Gericht auf dem Teller:
Die biologische Vielfalt im Boden, einschließlich einer großen Vielfalt an Mikroben, Arthropoden und Regenwürmern, ist der Schlüssel zu gesunden und produktiven Böden durch Stickstofffixierung, Nährstoffmobilisierung, Abbau und Umwandlung organischer Stoffe in Humus, Verbesserung der Bodentextur zur Erleichterung der Durchwurzelung, Wasserspeicherung und Kohlenstoffbindung.
Die Kombination verschiedener Arten mit unterschiedlichen Wurzelsystemen und Ernährungsbedürfnissen ermöglicht eine bessere Ausnutzung von Bodennährstoffen und Wasser und kann Synergien nutzen, wie z.B. die Kombination von Leguminosen und Getreide, bei der die Leguminosen mehr Stickstoff fixieren als beim Anbau in Reinbeständen.
Vielfältige pflanzlich-tierische Mischkulturen und agrarökologische Praktiken wie Leguminosen-Zwischenfruchtanbau und permanente Bodenbedeckung erhöhen die Biodiversität im Boden und ermöglichen es, synthetische Düngemittel durch organische Düngemittel aus lokaler Produktion zu ersetzen.
Für die Nahrungsmittelproduktion ist ein breites Spektrum an bestäubenden Insekten notwendig. Fast 75 Prozent der weltweit angebauten Obst-, Gemüse- und Saatgutkulturen für den menschlichen Verzehr hängen zumindest teilweise von Bestäubern ab, um die Produktion, den Ertrag und die Qualität aufrecht zu erhalten. Andere parasitäre oder räuberische Insekten sowie Vögel tragen zur Schädlingsbekämpfung bei.
Vielfältige Felder und Landschaften, kombiniert mit agrarökologischen Praktiken, stellen natürliche Systeme zur Schädlings- und Krankheitsbekämpfung wieder her, die keine Pestizide benötigen. Die Verwendung von komplementären Arten in und um die Felder, wie z. B. in Push-Pull-Systemen, ermöglicht die Schädlings- und Unkrautbekämpfung.
Diversifizierte Produktionssysteme sorgen für eine gesunde, vielfältige Ernährung. Die Wiedereinführung vernachlässigter und wenig genutzter Arten – insbesondere solcher, die reich an Vitaminen, Mineralien, gesundheitsfördernden Antioxidantien und Polyphenolen sowie anderen Mikronährstoffen sind – trägt dazu bei, die Ernährung zu diversifizieren und die Qualität der Ernährung in landwirtschaftlichen Gemeinschaften und darüber hinaus zu verbessern.
Die Diversifizierung von Produktionssystemen führt auch zu einer Diversifizierung bei den Einkommensquellen und stärkt die Resilienz gegenüber Erschütterungen. Erstens verringert sie die Anfälligkeit der bäuerlichen Haushalte gegen Preisschwankungen bei Handelsgütern. Zweitens ermöglicht sie eine Verteilung der Arbeitslast über das ganze Jahr und bietet sicherere Arbeitsplätze. Und drittens sind vielfältige Produktionssysteme widerstandsfähiger gegen extreme Wetterereignisse. So erholten sich zum Beispiel nach dem Hurrikan Mitch 1998 die vielfältiger angelegten Felder der Kleinbauern in Honduras wesentlich schneller von den Schäden als die benachbarten Bananenfelder in Monokultur. Als der Hurrikan Ike 2008 Kuba schwer traf, waren die Verluste in den diversifizierten Betrieben nur halb so groß wie in den benachbarten Monokulturen.
Diese Ansätze stärken sich gegenseitig. Diversität auf dem Feld schafft Vielfalt in den sie umgebenden Ökosystemen und Landschaften. Es besteht eine enge Korrelation zwischen der Vielfalt der Pflanzen und der Vielfalt und Fülle des Bodenmikrobioms und der Fauna. Die Wiedereinführung von mehr Biodiversität in Landschaften, z. B. durch die Einbindung von Baumkulturen und anderen mehrjährigen Pflanzen, bringt auch die Wildbiodiversität in diese zurück.
Ein Rahmen für den Umbau des Ernährungssystems, der Vereinheitlichung schafft und die Vielfalt in den Mittelpunkt stellt
Es werden unterschiedliche Begriffe verwendet, um den notwendigen Wandel zu beschreiben. Aber es besteht ein zunehmender Konsens darüber, dass Produktionssysteme umgestaltet und wieder in der Vielfalt verwurzelt werden müssen. Diese Ansätze sind in den 13 Prinzipien der Agrarökologie (siehe Kasten) festgehalten, die von der Hochrangigen Sachverständigengruppe für Ernährungssicherheit und Ernährung 2019 identifiziert wurden und auf den zehn Elementen der Agrarökologie aufbauen, die zuvor von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO) verabschiedet wurden. Diese Prinzipien können für alle Situationen und Betriebsgrößen gelten. Ihre praktische Anwendung ist jedoch ortsspezifisch und erfordert eine kontinuierliche Ko-Innovation zwischen Landwirten und Wissenschaftlern. Sie bieten einen Rahmen zur Vereinheitlichung für all diejenigen, die ihre landwirtschaftlichen Systeme neu gestalten und diversifizieren, unabhängig davon, ob sie sich selbst als agrarökologisch, regenerativ, biologisch oder permakulturell bezeichnen.
Politische Entscheidungsträger, die auf der Suche nach „Win-Win-Win“-Lösungen für soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit oder für Tiere, Menschen und den Planeten sind, sollten nur noch auf diversifizierte agrarökologische Systeme achten. Dies ist die umfassende Antwort auf die industrielle Landwirtschaft und der Weg aus dem mit ihr verbundenen Teufelskreis. Die Vorteile für die Artenvielfalt liegen auf der Hand, aber das Potenzial für die Bekämpfung des Klimawandels ist nicht weniger groß: Die Kombination aus Kohlenstoffbindung in den Böden und vielfältiger Vegetation, einschließlich Bäumen, hat das Potenzial, unsere Ernährungssysteme vom größten Treibhausgasemittenten zu kohlenstoffneutralen Systemen zu machen. Diversifizierte agrarökologische Systeme werden tatsächlich praktisch alle Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) erreichen. Wir selbst müssen uns auf sie zubewegen, unabhängig davon, ob der Ausgangspunkt eine leistungsschwache Subsistenzwirtschaft oder eine nicht nachhaltige industrielle Landwirtschaft ist.
In anderen Worten ist es höchste Zeit, die biologische Vielfalt nicht länger als notwendiges Opfer von Ernährungssystemen zu betrachten. Der Umbau des Ernährungssystems beginnt und endet mit Vielfalt – und die Zeit für den Wandel ist jetzt.
Prinzipien für die Transformation von Landwirtschaft und Ernährungssystemen
Recycling. Bevorzugte Nutzung lokaler erneuerbarer Ressourcen und weitestgehende Schließung der Ressourcenkreisläufe von Nährstoffen und Biomasse.
Inputreduzierung. Reduzierung oder Beendigung der Abhängigkeit von zugekauften Inputs und Erhöhung der Selbstversorgung.
Bodengesundheit. Sicherung und Verbesserung der Bodengesundheit und -funktion für ein verbessertes Pflanzenwachstum, insbesondere durch den Umgang mit organischen Stoffen und die Steigerung der biologischen Aktivität des Bodens.
Tiergesundheit. Sicherstellung der Tiergesundheit und des Tierwohls.
Biodiversität. Erhaltung und Verbesserung der Artenvielfalt, der funktionalen Vielfalt und der genetischen Ressourcen und dadurch Erhaltung der gesamten Biodiversität des Agrarökosystems in Zeit und Raum auf Feld-, Betriebs- und Landschaftsebene.
Synergie. Förderung von positiver ökologischer Interaktion, Synergie, Integration und Komplementarität zwischen den Elementen von Agrarökosystemen (Tiere, Pflanzen, Bäume, Boden und Wasser).
Wirtschaftliche Diversifizierung. Diversifizierung des Einkommens im Betrieb, wobei eine größere finanzielle Unabhängigkeit der Kleinbauern und Möglichkeiten zur Wertschöpfung gewährleistet und sie gleichzeitig in die Lage versetzt werden, auf die Nachfrage der Verbraucher zu reagieren.
Ko-Kreation von Wissen. Verbesserung der gemeinsamen Schaffung und des horizontalen Austauschs von Wissen, einschließlich lokaler und wissenschaftlicher Innovationen, insbesondere durch den Austausch von Landwirt zu Landwirt.
Soziale Werte und Ernährungsweise. Aufbau von Ernährungssystemen, die auf der Kultur, Identität, Tradition, sozialen und geschlechterbezogenen Gleichberechtigung lokaler Gemeinschaften basieren und eine gesunde, abwechslungsreiche, saisonal und kulturell angemessene Ernährung ermöglichen.
Fairness. Unterstützung einer menschenwürdigen und robusten Existenzgrundlage für alle an den Ernährungssystemen beteiligten Akteure, insbesondere für Kleinproduzenten von Nahrungsmitteln, auf der Grundlage von fairem Handel, fairer Beschäftigung und fairer Behandlung von geistigen Eigentumsrechten.
Konnektivität. Sicherstellung von Nähe und Vertrauen zwischen Erzeugern und Verbrauchern durch die Förderung fairer und kurzer Vertriebswege und durch die Wiedereinbettung von Ernährungssystemen in die lokale Wirtschaft.
Land- und Ressourcen-Governance. Stärkung der institutionellen Regelungen für Verbesserungen, einschließlich der Anerkennung und Unterstützung von Familienbetrieben, Kleinbauern und bäuerlichen Nahrungsmittelproduzenten als nachhaltige Manager von natürlichen und genetischen Ressourcen.
Partizipation. Förderung der sozialen Organisation und stärkeren Beteiligung von Lebensmittelproduzenten und Verbrauchern an der Entscheidungsfindung, um eine dezentrale Steuerung und ein lokales adaptives Management von Agrar- und Ernährungssystemen zu unterstützen.
Im Osten El Salvadors kultivieren Campesinos ein Selbstbild, das auch die Jugend auf dem Land halten soll. Mit Hilfe der Caritas haben sie die Anbaumethoden ihren Böden und Traditionen angepasst - die beste Versicherung gegen Landflucht und Kriminalität, sagt Marvin Antonio Garcia Otero, der stellvertretende Direktor der Caritas in der Diözese San Miguel.
Afrikas Baumwollanbau hat eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Armut. Die Initiative “Cotton Made in Africa” fördert den nachhaltigen Anbau. Ein Element davon: die Anwendung biologischer Pestizide. Insektenkundler Ben Sekamatte und der Baumwollgesellschaftsmanager Boaz Ogola sprachen mit Jan Rübel über bessere Böden und höhere Ernten.
Stig Tanzmann ist Landwirt und Referent für landwirtschaftliche Fragen bei „Brot für die Welt“. Jan Rübel hat mit ihm über seine Vorbehalte gegenüber der Strategie von AGRA gesprochen.
Ortsbasierte Entwicklungsansätze galten über Jahre als wichtige Merkmale der Entwicklungskooperation des BMZ und in der FAO. Beide Organisationen arbeiten verstärkt daran, diese Ansätze weiterzuentwickeln: ein Interview mit Adriano Campolina von der FAO zu territorialen und landschaftlichen Perspektiven.
Unternehmen in Afrika, die Finanzierungen zwischen 20.000 $ und 200.000 $ benötigen, finden relativ wenige Investoren, da dieser Bereich zu groß für Mikrokredite und zu klein für institutionelle Investoren ist. Hierdurch entsteht eine „Lücke in der Mitte“, in der Unternehmen nur begrenzte Optionen haben. Ein Projekt des World Ressource Institute schafft mit dem Landaccelerator 2020 Abhilfe.
Der Umweltwandel prägt den afrikanischen Kontinent besonders stark. Dessen Landschaften sehen dabei negative und positive Prozesse. Wie ist der Blick der Wissenschaft darauf? Ein Gespräch mit Cyrus Samimi über Mobilität zur Lebenssicherung, Urban Gardening und den Umgang mit der Natur.
Der erste „Climate Adaptation Summit“ hat Klimaanpassung erstmals ins Zentrum der Politik gerückt. Das virtuelle Treffen vereinigte globale Player mit einem Ziel: Der Aufbau von Resilienz ist genauso wichtig wie Klimaschutz selbst. Rund 15.000 Teilnehmer*innen diskutierten direkte Vorschläge.
Mit Hilfe nachhaltiger Anbaumethoden können Böden geschützt und wieder fruchtbar gemacht werden. Entsprechende Investitionen lohnen sich auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
„Shit Business is Serious Business“: Mit dem „großen Geschäft“ lassen sich gute Geschäfte machen. Und: Menschliche Ausscheidungen können unsere Ernährungssysteme entscheidend verbessern. Dr. Marlis Lindecke gibt Einblicke in eine gelungene Kooperation zwischen Agrarforschung und Privatwirtschaft.
Ralf Südhoff, Direktor in Berlin für das Welternährungsprogramm, erklärt, warum Finanz-Innovationen Katastrophen zu Krisen reduzieren können. Die Existenz der Betroffenen hängt zunehmend von der rechtzeitigen Intervention oder Risiko-Fonds ab.
Fisch ist aufgrund seiner Nährstoffe ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung von Mangel- und Unterernährung. Aber nicht nur das zeichnet ihn aus. Fisch bildet auch die Lebens- und Beschäftigungsgrundlage von 600 Millionen Menschen weltweit.
Die afrikanische Binnenfischerei ist zunehmend auf den Fang kleiner Fischarten angewiesen, die sonnengetrocknet über weite Distanzen gehandelt werden. Sie leisten einen wichtigen Beitrag gegen "versteckten Hunger": Im Ganzen verzehrt sind Kleinfische eine wichtige Quelle für Mikronährstoffe. Nur hat dies die Politik leider noch nicht erkannt.
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Ein Beitrag von Adrian Muller, Catherine Pfeifer und Jürn Sanders (FiBL)
Die Reduzierung von Schwerpunkten der Biodiversität oder die Aufgabe von ertragsärmeren, extensiveren Produktionssystemen ist der falsche Ansatz zur Bewältigung der drohenden globalen Nahrungsmittelkrise, meinen die Autor*innen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL).
Gesunde, ertragreiche Böden sind eine Grundvoraussetzung für die weltweite Ernährungssicherung – einer der Schwerpunkte in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Staatssekretär Jochen Flasbarth über die Bemühungen Deutschlands zur Unterstützung einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung.
Die Vereinten Nationen haben vier Ziele und 23 Zielsetzungen für 2030 zur Förderung des Erhalts der Biodiversität und Eindämmung des globalen Verlusts der Vielfalt der Arten im Rahmen der UN-Biodiversitätskonferenz (COP15) beschlossen.
Agrarökologie leistet durch seinen ganzheitlichen Ansatz einen Beitrag zu den größten Herausforderungen unserer Zeit: Klimaschutz, Kampf gegen Hunger und Erhalt von Biodiversität. Deutschland tritt der internationalen Koalition für Agrarökologie bei und stärkt damit sein Engagement für eine nachhaltige und sozial gerechte Landwirtschaft und zukunftsfähige ländliche Räume.
Ein Beitrag von Harry Hoffmann (TMG) und Nathalie Demel (WHH)
Zur Halbzeit der Agenda 2023 und zwei Jahre nach dem UN Food System Summit 2021 wurde in Rom Bilanz zu den Fortschritten der Länder bei der Umsetzung der Verpflichtungen zur Umgestaltung der Ernährungssysteme gezogen. Dr. Harry Hoffmann, TMG Think Tank, und Nathalie Demel, Welthungerhilfe, waren vor Ort und ziehen ebenfalls Bilanz.
Die Erzeugung von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs wird aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels auf den Tierhaltungssektor in Afrika immer schwieriger. Dabei leistet die Viehwirtschaft einen entscheidenden Beitrag zur Ernährungssicherung in Afrika. Drei Papiere des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und von GIZ, ILRI und der Weltbank analysieren, wie Afrikas Viehwirtschaft in Zukunft aussehen kann.
Weltweit gerät die Landwirtschaft unter Druck: Bakterien, Viren und Insekten machen dem Anbau zu schaffen. In Palästina forscht Dr. Rana Samara von der Palästinensischen Akademie für Wissenschaft und Technologie nach Lösungen für das Problem. Und findet sie in der Natur selbst.
Was haben Schokolade, Karotten und Tequila gemeinsam? Was nach den Zutaten für einen experimentellen Cocktail klingt, sind Lebensmittel, die es ohne bestimmte Tierarten gar nicht gäbe. Sie stehen exemplarisch dafür, dass die Natur tagtäglich und oft im Verborgenen für uns arbeitet.
Von Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in Deutschland bis zu nachhaltigeren Anbaumethoden von Kakao in Ecuador: WWF arbeitet auf diversen Ebenen. Beim WWF Stand auf der Grünen Woche wird gezeigt, wie facettenreich Naturschutzarbeit ist und welche Rolle die Entscheidung eines Jeden spielt.
Die Vereinten Nationen planen einen Gipfel zu Ernährungssystemen - und nun diktiert das Corona-Virus die Agenda. Der Chefökonom des UN-Welternährungprogramms zieht eine aktuelle Bilanz. Ein Gespräch mit Jan Rübel über Pandemien, die Chromosomen der Entwicklung – und über die Konflikte, die sie hemmen.
In afrikanischen Ländern besteht nach wie vor ein enormes geschlechtsspezifisches Gefälle beim Zugang zu Arbeit und Kapital. Was sind die Folgen von Covid-19 für die dortigen Frauen? Jan Rübel befragte Léa Rouanet zu Lockdowns und genderbasierter Gewalt. Die Ökonomin arbeitet im Africa Gender Innovation Lab der Weltbank.
Aus dem Labor für die Massen: Maria Andrade züchtete neue biofortifizierte Süßkartoffeln, welche in Afrika breit angebaut werden. Sie setzt ihre Hoffnung auf eine Transformation afrikanischer Landwirtschaften.
Eine Studie der Weltbank sagt voraus, dass Millionen Menschen in Subsahara-Afrika wegen des Klimawandels ihre Heimat verlassen. Wir sprachen mit einem Autoren vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).
Die Agrarforschungsorganisation CGIAR stellt sich systematisch neu auf. Wir sprachen mit Jürgen Vögele, Vice President for Sustainable Development der World Bank, über die bisherigen Fortschritte - und erörtern, was gebündelt getan werden muss, um in zehn Jahren weltweiten Hunger zu stoppen.
Der Lockdown wegen COVID-19 traf die Wirtschaft stark - darunter besonders die Landwirtschaft mit ihren Lieferketten und Absatzmärkten. Welche kreativen Umgangsstrategien haben die Betroffenen dabei gefunden? Das Seminar für ländliche Entwicklung hat hierzu eine Forschungsstudie begonnen.
Die Pandemie hat gezeigt, dass Gesundheit und Ernährung eng zusammenhängen. Die One-Health-Initiative stärkt das Engagement und die interdisziplinäre Zusammenarbeit in diesen Feldern. Welche Rolle die deutsche Politik dabei spielt und wo die Herausforderungen liegen, erklärt D. Maria Flachsbarth im Interview.
Der Klimawandel zerstört vielerorts Entwicklungsfortschritte. Im klugen Zusammenspiel schützen Digitalisierung und Versicherungswirtschaft betroffene Kleinbauern. Claudia Voß ist Pressesprecherin des Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft.
Wenn es an fruchtbaren Böden und Regen mangelt, bricht schnell Hunger aus. Maria Smentek vom World Food Programme (WFP) erklärt, wie Bäuerinnen und Bauern sowie Viehhirt*innen dem Klimawandel mit Hydrokulturen begegnen können.
Ein Beitrag von Heike Baumüller, Christine Husmann, Julia Machovsky-Smid, Oliver Kirui und Justice Tambo
Wer Armut in Afrika verringern will, muss bei der Landwirtschaft ansetzen. Welche Investitionen die größte Wirkung erzielen, lässt sich durch wissenschaftliche Kriterien definieren.
Ein Beitrag von Sarah D´haen & Alexander Müller, Louisa Nelle, Bruno St. Jaques, Sarah Kirangu-Wissler und Matteo Lattanzi (TMG)
Einblicke junger Landwirte in die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Ernährungssysteme in Subsahara-Afrika @CovidFoodFuture und Videotagebücher aus Nairobis informellen Siedlungen.
Joe DeVries ist Züchter – und Vizepräsident von AGRA (Alliance for a Green Revolution in Africa). Was sind die Chancen und Risiken einer „Grünen Revolution“ in Afrika? Ein Gespräch zwischen Jan Rübel und ihm über Produktivität, Bedarf und Paternalismus.
Eine Gruppe Landloser in Äthiopien verarbeitet Lebensmittel und schafft sich damit eine Zukunft. Dorothea Hogengarten berichtet, wie die GIZ Menschen im nordäthiopischen Bundesstaat Tigray dabei unterstützt, sich besser zu ernähren.
Urban Gardening findet immer mehr Anhänger. Menschen, die sich als Teil einer grünen Bewegung sehen, legen auf städtischen Flächen Nutzgärten an. In Gegenden großer Armut im globalen Süden ist urbane Landwirtschaft Teil einer Ernährungsstrategie.
Die Mehrheit der Produzierenden in Entwicklungsländern sind Frauen. Obwohl sie maßgeblich zur Ernährungssicherheit ihrer Familien beitragen, sind sie in der männerdominierten Landwirtschaft nach wie vor chronisch benachteiligt beim Zugang zu Land, Krediten, Technologien und Bildung.
Interview mit Carin Smaller (Ceres2030) über die Macht der Zahlen
Zwei Jahre lang erforschte das Ceres2030-Team Antworten auf die Fragen, wie viel es kostet, SDG 2 zu erreichen - und wo das Geld am effektivsten eingesetzt werden sollte. IISD Senior Advisor und Ceres2030 Co-Direktorin Carin Smaller über Kleinbauern, maschinelles Lernen und die Teilhabe von Frauen.
Auch wenn COVID-19 die Gesundheit der Menschheit bedroht, dürfen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht mehr Leid verursachen als die Krankheit selbst. Das gilt besonders in armen Entwicklungsländern, wo die Bedeutung der Coronakrise für die Ernährungssicherung weitaus gravierender ist!
Kanzlerin Merkel ist als Ratspräsidentin in ein ambitioniertes europapolitisches Programm gestartet: Kompromisse in den Budgetverhandlungen, ein geordneter Brexit sowie eine angemessene Antwort auf die Corona-Krise. Leider sucht man vergeblich nach jener Position, die sie noch vor kurzem vertrat: Afrikas Wohlstand liegt im Interesse Europas.
Die Virus-Infektion COVID-19 wird in den meisten afrikanischen Ländern mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Gesundheits- und Lebensmittelkrise auslösen. Um diese zu bewältigen, ist es nach Ansicht unseres Autors wichtiger denn je, die Politik konsequent an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) auszurichten.
COVID-19 hat beispiellose Auswirkungen auf die Welt. Wie immer sind die Schwächsten am härtesten betroffen, sowohl zu Hause als auch – und dort besonders – im Ausland. Ein gemeinsamer Aufruf des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und des Department for International Development (DFID).
Subsahara-Afrika steht vor Entwicklungsschüben in der Landwirtschaft, ganze technologischen Entwicklungen könnten übersprungen werden. Doch wie sollen diese gelingen? Über mögliche Rollen digitaler Dienste und ihre Potenziale.
Ein Beitrag von Essa Chanie Mussa (University of Gondar)
Junge Menschen brauchen reale Chancen zur Entwicklung, um der Armut zu entkommen und ihre Ziele zu verwirklichen. Regierungen, politische Entscheidungsträger, internationale Entwicklungspartner und Spender stehen in der Verantwortung, neue Strategien zu entwickeln.
Ein Bericht von Bettina Rudloff und Annette Weber (SWP)
Corona verschärft bestehende Krisen durch Konflikt, Klima, Hunger und Heuschrecken in Ostafrika und am Horn von Afrika. Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, müssen all diese Krisen in ihrem regionalen Kontext erfasst werden.
Veröffentlichung der Heinrich-Böll-Stiftung und dem TMG ThinkTank for Sustainability
Die Weltgemeinschaft scheitert im Kampf gegen Hunger, Mangelernährung und Fehlernährung. Das zeigt das der Tiny Atlas „Armut Macht Hunger“ der von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem TMG ThinkTank for Sustainability veröffentlicht wurde. Neben Zahlen und Fakten werden auch die Gründe für Hunger und Fehlernährung dargestellt und erklärt.
Die internationale Agrarforschung reagiert auf neue Herausforderungen: Deren Beratungsgruppe unterzieht sich einem tiefgreifenden Reformprozess und vereint Wissen, Partnerschaften und Infrastrukturen zu OneCGIAR.
Interview mit Paul Newnham, den Direktor des Sustainable Development Goal (SDG) 2 Advocacy Hub.
Auf dem Vorgipfel in Rom ging es um die Umgestaltung der Ernährungssysteme. Wie bringt man das einer breiten Öffentlichkeit nahe? Fragen an Paul Newnham, der als Direktor des SDG 2 Advocacy Hub die Öffentlichkeitsarbeit der Gipfel betreut.
Ausbleibende Saisonarbeitskräfte und Virenexplosion in Schlachthöfen, steigende Gemüsepreise, Klimakrise - all das macht deutlich, was eigentlich schon seit Jahrzehnten klar ist: unser Ernährungssystem ist zwar hoch produktiv. Es ist aber nicht resilient.
Kurz vor dem Ausscheiden aus seinem Amt als Generaldirektor des IFPR spricht Shenggen Fan über nötige Reformen und Vorgehensweisen, um die globale Ernährungssicherheit im kommenden Jahrzehnt zu erreichen. Für SEWOH zieht der Agrarexperte Bilanz - was ist nun zu tun?
Jeden Oktober veröffentlicht die Organisation „Welthungerhilfe“ den Welthunger-Index, mit dem die Hungersituation erfasst wird. Was sind die Trends – und was muss unternommen werden? Fraser Patterson ist Referent für Welternährung und beschäftigt sich mit dem Index.
Bis 2050 müssen neun Milliarden Menschen genügend zu essen haben. Als Weltbevölkerung müssen wir mehr Nahrungsmittel produzieren und weniger verschwenden. Das ist auch die oberste Priorität des UN World Food Programme (WFP).
Vitaminarme Ernährung muss teurer werden, In-Vitro-Fleisch ist kein Allheilmittel und Agrarsysteme sollten dezentraler aufgestellt werden. Bioland Präsident Jan Plagge im Interview über die Herausforderung der (zukünftigen) Welternährung.
Genveränderte Bakterien, die zu essbaren Proteinen werden. Kühe grasen auf dem Feld und in einer industrielle Kreislaufwirtschaft entsteht kein Abfall. Journalist Jan Grossarth sieht ein Silberstreifen am Horizont für die Zukunft der Welternährung.
Drei Viertel der Weltbevölkerung besitzt keine juristisch abgesicherten Landrechten, was fehlende Investition und mangelnde Innovation begünstigt. Das Projekt "Improvement of Livelihood and Food Security" unterstützt Kleinbauern und Kleinbäuerinnen Land zu erwerben.
Der Klimawandel ist für die Menschen im Globalen Süden längst im Alltag angekommen. Mit welchen Auswirkungen kämpfen die Betroffenen und welche Forderungen ergeben sich daraus für die Klimakonferenz?
Jeder Temperaturanstieg um einen Grad Celsius erhöht das Konfliktrisiko um zwei bis zehn Prozent. Die Klimakrise ist eine humanitäre Krise, wie die Fotos von Christoph Püschner und Frank Schultze zeigen.
Die Klimakrise wirkt als Brandbeschleuniger des Hungers. Was muss sich ändern im Kampf gegen den Hunger, und welchen Stellenwert hat humanitäre Hilfe für internationalen Entwicklungszusammenarbeit?
Ein Interview mit Shamika Mone (INOFO) und Elizabeth Nsimadala (EAFF)
Auf dem „UN Food Systems Summit‟ im September 2021 waren landwirtschaftliche Verbände zum ersten Mal bis auf die höchste Ebene vertreten. Zwei Vertreterinnen sprechen über die Verbindung von persönlichen Aufgaben mit der Repräsentation regionaler Bedürfnisse und internationalen Verhandlungen.
Im Vorfeld des G7-Gipfels diskutierten Expert:innen aus Politik und Zivilgesellschft nachhaltige und effektivere Handlungsoptionen der G7-Staaten zur Hungerbekämpfung.
Ob Bananenbrot aus braunen Bananen, bewusste Einkaufspläne oder Foodsharing: Wir geben euch fünf Tipps wie ihr eure alltägliche Lebensmittelverschwendung reduzieren könnt.
Warum sind kurz- und langfristige Antworten wichtig, um aktuelle und zukünftige globale Krisen zu bewältigen? Sebastian Lesch, Leiter der Abteilung Landwirtschaft im Bundesentwicklungsministerium (BMZ), gibt im Gespräch mit der Global Donor Platform for Rural Development (GDPRD) Antworten auf diese und weitere Fragen und erklärt, wie sehr Deutschland es begrüßt, wenn alle Geber an einem Strang ziehen und gemeinsam handeln.
Nach zwei Jahren Corona-Pause öffnen sich wieder die Türen zur Internatinalen Grünen Wochen (IGW) in Berlin. Für die Besucher*innen aus aller Welt heißt es vom 20. bis 29. Januar dort: Entdecken, Bestaunen und Probieren. Doch die Veranstaltung ist nicht nur Schlemmerei und Spaß. Der BMZ-Stand stellt Fragen nach dem Woher & Wohin von Nahrung – und entwickelt sich dabei zum Crashtest für manche Gewohnheit.
In 99 Sekunden stellt Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, Direktorin des German Institute of Development and Sustainability (IDOS), einige wichtige Fakten über die neue Afrika-Strategie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zusammen.
2022, ein Jahr voller Krisen: Der Krieg Russlands gegen die Ukraine, extreme Wetterereignisse, hohe Energie- und Düngemittelpreise und Nahrungsmittelengpässe. Das alles hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensmittelsicherheit und die Landwirtschaft weltweit – besonders in Subsahara-Afrika. Daraus folgt: Wir müssen die Agrar- und Lebensmittelsysteme ändern.
Seit Februar 2022 befinden sich zwei der größten Getreide- und Ölsaatenexporteure im Krieg. Ein Überblick, welche Länder von den destabilisierten Getreidemärkten am meisten betroffen sind, und, was jetzt zu tun ist.
Steigende Lebensmittel- und Kraftstoffpreise, physische Zerstörung und Lieferketten-Engpässe: Warum die Schwarzmeer-Region eine entscheidende Rolle spielt, und welche Auswirkungen der Krieg in der Ukraine auf die globale Ernährungssicherheit hat.
Neue Einblicke zur Entwicklung des Handels und der Reiswertschöpfungskette in Westafrika
Niedrige Importzölle, Schmuggelaktivitäten, unvorhersehbare Steuerbefreiungen und eine schwache Durchsetzung von Lebensmittelsicherheitsnormen: Das Potenzial lokaler Reis-Wertschöpfungsketten wird in westafrikanischen Ländern untergraben.
Entwicklungszusammenarbeit muss Good Governance und eine Transformation hin zu nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystemen in den Mittelpunkt stellen: Abteilungsleiter Dirk Meyer aus dem Bundesentwicklungsministerium (BMZ) über Ziele, Leitlinien und priorisierte Handlungsfelder der neuen Leitung.
Den Auftakt unter dem neuem Namen „Food4Transformation“ machen vier Gesprächspartner*innen, die sich mit unterschiedlichen Perspektiven dieselben drei Frage stellen. Warum das Recht auf Nahrung, Inklusivität, Agrarökologie und Ernährungssouveränität die zentralen Hebel für eine erfolgreiche Transformation sind, erläutern Mareike Haase und Stig Tanzmann von Brot für die Welt.
Den Auftakt unter dem neuem Namen „Food4Transformation“ machen vier Gesprächspartner*innen, die sich mit unterschiedlichen Perspektiven dieselben drei Frage stellen. Dr. Julia Köhn, Vorsitzende der German AgriFood Society, stellt im Interview heraus: Nur wenn Innovation und Transformation mittelfristig profitabel sind, können sie langfristig die Lebensmittellücke schließen.
Den Auftakt unter dem neuem Namen „Food4Transformation“ machen vier Gesprächspartner*innen, die sich mit unterschiedlichen Perspektiven dieselben drei Frage stellen. Dirk Meyer, Bundesentwicklungsministerium, ist der Meinung: es braucht weniger Einzellösungen, dafür mehr systemische Ansätze. Denn neben den Zielen für die Ernährungssicherung gilt es auch die Themen Klima und Biodiversität zu berücksichtigen.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat ein Video zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme veröffentlicht. In dem Video spricht auch Bundesministerin Svenja Schulze über die dringende Notwendigkeit, den globalen Hunger zu bekämpfen und zu widerstandsfähigen Agrar- und Ernährungssystemen beizutragen.
Die Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben es vielen Ländern ermöglicht, neue Exportmärkte für ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu erschließen. Kleinbäuerliche Betriebe sind dabei jedoch weitgehend außen vor geblieben. Wie sich das ändern lässt, erläutert Dr. Niladri Sekhar Bagchi anhand seiner Erfahrungen in Indien.
Ein Beitrag der Global Donor Platform for Rural Development
Zwei Jahre nach dem UN Food Systems Summit veranstalteten die Global Donor Platform for Rural Development und das Shamba Centre for Food & Climate ein offizielles Side Event auf dem UNFSS+2. Diskutiert wurde, wie öffentliche Geber die Wirkung ihrer Investitionen erhöhen können.
Wie können wir sicherstellen, dass alle Menschen innerhalb der planetaren Grenzen ernährt werden? Der neue Podcast von Food4Transformation zeigt Lösungsansätze – und diskutiert diese mit Vertreter*innen aus Regierung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Landwirt*innen aus aller Welt.
Der Gaza-Streifen hängt stark von humanitärer Hilfe ab, mit dem aktuellen Krieg mehr denn je. Die Bevölkerung Gazas ist sehr jung: Die Hälfte sind Kinder. Wie ist ihre Lage vor Ort? Fragen an Lucia Elmi, Unicef-Sonderbeauftragte im Staat Palästina.
Die Kämpfe zwischen den israelischen Streitkräften und der palästinensischen Hamas eskalieren. Was bedeutet das für eine Region, die schon vorher stark von äußerer Hilfe abhing? Fragen an Dr. Muriel Asseburg, Senior Fellow an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.
Im Westjordanland erschweren politische Spannungen und zunehmend schlechte Wetterbedingungen die Landwirtschaft. Was ist zu tun? Fragen an Abbas Milhem, Geschäftsführender Direktor der Palestinian Farmers Union (PFU).
Wie kann die Landwirtschaft für junge Menschen in ländlichen Gebieten attraktiver gestaltet werden? Advocacy- und Aufklärungskampagnen können eine wichtige Rolle dabei spielen. Simeon Kambalame, Timveni Child and Youth Media Organization, hat eine solche Kampagne in Malawi ins Leben gerufen.
Zum Auftakt der Welternährungswoche rund um den Welternährungstag am 16. Oktober eine eindeutige Botschaft: Kanzlerin Angela Merkel betont, dass der Kampf gegen den weltweiten Hunger nur mit internationaler Verantwortung und Solidarität erfolgreich sein wird.
Shu Wen Ng ist Gesundheitsökonomin. Sie weiß, was am besten auf den Teller kommt. Doch wie gelingt dies massenhaft in Ländern mit schwächeren Einkommen? „Die Lösungen für den Weg dorthin existieren bereits“, sagt sie, „was aber oft fehlt, ist eine mutige Führung, die sie umsetzt“.
Das Cluster Landwirtschaft und Ernährungssicherung der GIZ in Sambia zeigt, wie Synergien funktionieren können: Mehrere Projekte und Partnerorganisationen unterstützen die Bevölkerung auf unterschiedlichen Wegen, besseren Zugang zu gesünderer und ausgewogener Ernährung zu bekommen.
Seit knapp 20 Jahren ist Felix Phiri Leiter der Abteilung für Ernährung, HIV und AIDS im Gesundheitsministerium von Malawi. Ein Portrait über Konstanten und den Wandel.
Beim Women Leadership Programm im Mai 2024 haben sich wieder rund 20 Frauen aus afrikanischen Ländern und Deutschland zu einem einwöchigen Workshop in Bayern getroffen, um fit für die Führung in ihren Organisationen zu werden. Ein Thema, das die Frauen länderübergreifend beschäftigt, ist der Klimawandel, aber auch Gewalt gegen Frauen und ihre Benachteiligung in der Landwirtschaft.
In Himachal Pradesh, Indien, treten Naturkatastrophen immer häufiger auf und die klimatischen Bedingungen verändern sich – mit negativen Folgen für die Apfelproduktion und den Lebensunterhalt der Bauern aus. Ganzheitliche und mehrdimensionale Innovationsbündel sind für die gesamte Wertschöpfungskette erforderlich, um das Ernährungssystem zukünftig resilienter zu gestalten.
Der von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) entwickelter Orientierungsrahmen fasst neue Anforderungen für die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme zusammen – und zeigt Prinzipien und Ansätze für den Wandel auf.
Ein Beitrag von Emmanuel Atamba & Larissa Stiem-Bhatia
Auf Basis von Gesprächen mit kenianischen Expert*innen veröffentlicht TMG Research ein Kurzdossier, das die Stärkung von Koordinierungsmechanismen für die Governance von Ernährungssystemen hervorhebt. Emmanuel Atamba und Larissa Stiem-Bhatia von TMG Research fassen die Ergebnisse zusammen.
Wie kann sich die Landwirtschaft in Afrika modernisieren? Und führt der Weg in die Städte wirklich raus aus der Armut? Dr. Reiner Klingholz vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung im Gespräch mit Jan Rübel .
Stefan Liebing ist Vorsitzender des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft. Der Manager fordert eine bessere Struktur von afrikanischen Agrarbetrieben. Ein Gespräch mit Jan Rübel über Kleinbauern, die Chancen für deutsche Start-Ups und einen neuen Fonds.
Die Welt steht vor großen Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Wir müssen eine stetig wachsende Bevölkerung ernähren, den Klimawandel unter Kontrolle bringen und den Verlust der biologischen Vielfalt stoppen. Martina Fleckenstein, Direktorin für globale Politik beim WWF, über die Erwartungen hinsichtlich Artenvielfalt und Biodiversitätserhalt an die Klimakonferenz.
Nach der vierjährigen Amtszeit von Bolsonaro versucht die neue brasilianische Regierung, ihr Engagement für die Agrarökologie wieder aufzunehmen, die Abholzung im Amazonasgebiet zu bekämpfen und indigene Gemeinschaften sowie arme Familien vor Hunger zu schützen. Ein Interview mit der Vizeministerin für ländliche Entwicklung und landwirtschaftliche Familienbetriebe, Fernanda Machiaveli.
Das Import Promotion Desk (IPD) begleitete Bio-Produzenten aus Entwicklungs- und Schwellenländern auf die Biofach. Im Interview erklärt Dr. Julia Bellinghausen, Leiterin des IPD, welche Bedeutung Bio-Zertifizierungen in der Exportförderung spielen.
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