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Seit über 150 Jahren organisieren sich in Deutschland Bauern in Genossenschaften, Bauernverbänden und Maschinenringen. Soziale Innovationen können helfen, die tatsächlichen Bedürfnisse der betroffenen Bauern zum Maßstab zu machen.
Arthur Schopenhauer hat gesagt: „Wenn es überhaupt ein Rezept für den Erfolg gibt, besteht es darin, sich in die Lage anderer Menschen zu versetzen“. Diese Fähigkeit zur Empathie ist sicher auch in der Armutsbekämpfung von zentraler Bedeutung. Doch muss ihr dort erst auf die Sprünge geholfen werden: Die Regierungen vor Ort haben unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen - da stehen nicht selten die Bedürfnisse der städtischen Konsumenten denen der Bauernfamilien entgegen. Handelspartner, egal wie wohlwollend, haben vor allem ihre Produkte und Margen vor Augen und frühestens an zweiter Stelle das Wohlergehen der Bauern. Und auch bei westlich geprägten Agrarexperten stellt sich die Frage, ob sie sich überhaupt in die Lage der Bäuerinnen und Bauern in Afrika versetzen können? Denn auch sie sind nicht neutral in der Beratung, sondern haben eigene Vorstellungen oder Vorgaben durch Fördermittelgeber, wie die zu entwickelnde Landwirtschaft aussehen soll.
Soziale Innovationen können helfen, die tatsächlichen Bedürfnisse der betroffenen Bauern zum Maßstab zu machen. Seit über 150 Jahren organisieren sich in Deutschland Bauern in Genossenschaften, Bauernverbänden und Maschinenringen. Dadurch können Sie ihre eigenen Interessen gegenüber Marktpartnern und der Politik wirkungsvoller durchsetzen. Und sie sind in der Lage, Dienstleistungen für sich gemeinschaftlich und vor allem bedarfsgerecht zu organisieren.
Allgemein sind gesellschaftliche Kooperationen als wichtiger Teil der Armutsbekämpfung anerkannt. Denn die Zivilgesellschaft ist eine positive Kraft in Wirtschaft und Politik. Sie wird aber auch gefürchtet, zuweilen von Regierenden sogar als Opposition und Troublemaker wahrgenommen. Doch gerade für eine marktwirtschaftlich orientierte Entwicklung bilden basisdemokratische, mitgliedergetragene Organisationen ein wichtiges Fundament:
Grundlage dieser sozialen Innovationen ist das Prinzip „Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung“. Gerade in der Landwirtshaft schaffen sie die Grundlage, damit lokale Akteure selbstverantwortlich und selbstbestimmt im globalisierten wirtschaftlichen Kontext agieren können. Bauern werden damit als Unternehmer wahr- und ernstgenommen. Unternehmer meint, dass sie aktiv Verantwortung für sich und ihren Betrieb – egal wie klein – übernehmen. Politik und Beratung können Rahmenbedingungen setzen und Hilfestellung leisten. Sie tragen aber nicht die Konsequenzen der Entscheidungen. Die Konsequenzen tragen die Bauernfamilien. Deshalb ist Selbstbestimmung Voraussetzung für eigenverantwortliches Handeln.
Selbstbestimmt und eigenverantwortlich können von Bauern selbst getragene Organisationen am besten bedarfsgerechte Dienstleistungen im ländlichen Raum aufbauen. Sie orientieren sich an der lokalen Nachfrage und sind damit an den Bedürfnissen der Bäuerinnen und Bauern angepasst. Als eigenwirtschaftliches Geschäftsmodell organisiert, können sie diese Dienstleistungen auch nachhaltig erbringen. Eine gemeinschaftliche Mechanisierung muss sich nicht nur an Böden, Klima und Umwelt orientieren. Angepasst und nachhaltig ist sie erst dann, wenn die sozialen Strukturen und die wirtschaftlichen Gegebenheiten berücksichtigt sind.
Hilfe von außen kann nur unterstützend wirken. Sie kann Ideen und Impulse geben. Vor allem muss sie die Selbstkompetenz und Selbstverantwortung stärken. Hier zeigt sich das Innovationspotenzial der von Bauern getragenen Organisationen. Für die Stärkung von Bauernorganisationen geht auch die Andreas Hermes Akademie (AHA) deshalb nach folgenden Grundsätzen vor:
Fazit: Kaum je ein Sektor stand vor solchen Herausforderungen wie die Agrarwirtschaft in Afrika heute. Ein Kopieren der Systeme aus Europa ist nicht zielführend und nachhaltig. Soziale Innovation ist unerlässlich, sowohl in der internationalen Zusammenarbeit wie auch als Katalysator der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas. Deshalb stärken wir Bauernorganisationen in ihrer Entwicklung hin zu lernenden Systemen mit den Bäuerinnen und Bauern am Steuer.