Subsahara-Afrika steht vor Entwicklungsschüben in der Landwirtschaft, ganze technologischen Entwicklungen könnten übersprungen werden. Doch wie sollen diese gelingen? Über mögliche Rollen digitaler Dienste und ihre Potenziale.
Dr. Michael Brüntrup ist Senior Researcher am German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) im Bereich Agrar- und Ernährungssicherung mit Fokus auf Sub-Sahara Afrika
Die Mechanisierung des Agrarsektors in Subsahara-Afrika ist eine der größten, aber auch schwierigsten Transformationen, die der Kontinent bewerkstelligen will und muss. Das mag aus europäischer Perspektive, wo Landwirtschaft nur noch ein marginaler Wirtschaftsbereich und die weitgehende Mechanisierung der Landwirtschaft selbstverständlich ist, befremdlich klingen. Aus afrikanischer Perspektive stellt sich die Mechanisierung jedoch als gewaltige Aufgabe dar, an der die meisten Länder bisher gescheitert sind. Wenn sie gelingt und auch wenn sie scheitert, wird dies für die Mehrheit der Menschen große Auswirkungen haben.
Etwa zwei Drittel der Bevölkerung in Subsahara-Afrika leben hauptsächlich von der Landwirtschaft, die meisten als Kleinlandwirt*innen. 50-85 Prozent der Bodenbearbeitung in den Betrieben wird rein manuell ausgeführt. Afrika erwirtschaftet nur 20-30 Prozent der Erträge, die mit guter landwirtschaftlicher Praxis erreichbar wären, und beherbergt etwa 50 Prozent der weltweit noch zusätzlich verfügbaren Ackerflächen. Die meisten jungen Menschen sehen keine erstrebenswerte Zukunft in der Landwirtschaft, weil die manuelle Arbeit mühsam und der Verdienst gering ist. Darüber hinaus gehen 30 Prozent der landwirtschaftlichen Produkte zwischen Feld und Konsument*innen verloren, meistens durch ineffektive Lagerung, Verarbeitung und Vermarktung in kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU).
Mechanisierung: Potenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Mechanisierung kann an vielen Stellen dazu beitragen, die Erträge zu steigern, die Verluste zu verringern, die Einkommen zu verbessern, die Mühsal der Arbeit zu reduzieren und die Attraktivität der Agrarwirtschaft für junge Menschen zu steigern. Dabei geht es nicht nur um Feldarbeiten, sondern zum Beispiel auch um Bewässerung, Melk- und Fütterungsanlagen, Transport, Verarbeitung, Trocknung, Lagerung, Aufbereitung und Verarbeitung.
Sinnvolle Mechanisierung wird normalerweise dort stattfinden, wo die größten Fortschritte für einen Betrieb zu erzielen sind. Dies hängt zunächst von Produktionsausrichtung und Größe des Betriebes ab. Sie richtet sich aber auch nach den nicht-landwirtschaftlichen Alternativen der Mitglieder der Familienbetriebe: je mehr Arbeitskräfte abwandern, desto stärker der Bedarf an Mechanisierung. Auch die Rollen von Männer und Frauen inner- und außerhalb der Landwirtschaft sind ein wichtiger Bestimmungsfaktor.
Finanzierung als zentraler Hemmfaktor
Neben den betriebsinternen beeinflussen auch viele externe Faktoren die Mechanisierung: politische Unterstützung bzw. Vernachlässigung des Agrarsektors, geringer Bildungsgrad im ländlichen Raum, hohe Zollsätze für Maschinen und Ersatzteile, Mangel an privatwirtschaftlicher Präsenz im ländlichen Raum, starke Schwankungen der Ernten und der Agrarpreise, instabile Geschäftsbeziehungen zwischen Bäuer*innen und anderen Unternehmen. Eine besonders wichtige Rolle spielt die Finanzierung. Viele Maschinen, selbst kleine, sind teuer – zumindest zu teuer für kleinbäuerliche Betriebe. Zugang zu Krediten haben die wenigsten, zumal zu größeren und längerfristigen Krediten, wie sie für Maschinen – im Gegensatz zu Betriebsmitteln – nötig sind. Bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die den Großteil der Wertschöpfungskette bis zu den Konsument*innen organisieren, ist der Stand der Mechanisierung zwar etwas besser. Aber auch hier können sich viele Betriebe sinnvolle Investitionen kaum leisten und sind häufig nicht kreditwürdig. Ohne bessere Finanzierungsoptionen wird eine durchgreifende Mechanisierung des Agrarsektors in Subsahara-Afrika nicht möglich sein.
Ein Forschungsprojekt des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), finanziert von der Sonderinitiative Eine Welt ohne Hunger (SEWOH), untersuchte Erfahrungen mit und neue Möglichkeiten der Finanzierung von Mechanisierung in Subsahara-Afrika. Das Projekt wertete zunächst die Literatur zu den Auswirkungen von Mechanisierung auf die Ernährungssicherheit aus. Denn teilweise bestehen Befürchtungen, dass sie einfache Arbeiten und ungelernte Arbeiter*innen sowie Kleinbäuer*innen verdrängt und damit zu mehr Ernährungsunsicherheit führt. Die Analyse ergab jedoch, dass Betriebe meist nur graduell mechanisieren (können) und dabei den höchsten zusätzlichen Nutzen suchen. Dies gefährdet die Ernährungssicherheit nicht; Mehrproduktion und höhere Einkommen der Kleinbäuer*innen fördern diese sogar. Eine übermäßige Mechanisierung und eine dadurch mögliche starke Konzentration der landwirtschaftlichen Betriebe ohne Alternativen für Kleinbäuer*innen kann auch zum Gegenteil führen; dies ist in Subsahara-Afrika allerdings selten.
Die Untersuchung zeigte des Weiteren, dass die Bedarfe der verschiedenen Akteur*innen, von Kleinstbäuer*innen über Wachstumsbetriebe bis zu mittelgroßen Genossenschaften und Unternehmen, sehr unterschiedlich sind und in der Regel nicht von einem einzigen Typ von Finanzdienstleister abgedeckt werden können. Oft hat auch ein Akteur verschiedene Finanzbedarfe: So wird ein Leasingunternehmen zwar bestimmte Maschinen, aber nicht die Betriebsmittel finanzieren, die für eine gute landwirtschaftliche Praxis nötig sind und die Maschine rentabel machen. Ein Kreditanbieter kann und darf oft keine Versicherungspolicen vertreiben. Größere Kreditsummen, z.B. für einen Traktor oder für eine genossenschaftliche Anlage, sind zu groß für Mikrofinanz-Institute (MFIs), während einzelbetriebliche Kredite für Betriebsmittel oder Handgeräte zu klein für Banken sind. Die Finanzierung von Mechanisierung bedarf daher der Vielfalt von Finanzierungsinstrumenten und -instituten.
Das Projekt systematisierte außerdem die Schwierigkeiten der Finanzierung auf Seiten der Nachfrage, des Angebotes und der Transaktionen für Finanzdienstleistungen. Die Nachfrager – Bäuer*innen und KMU im ländlichen Raum – sind oft schlecht oder gar nicht ausgebildet und haben so gut wie keine formalen betriebs- und finanzwirtschaftlichen Kenntnisse. Sie sind oft in der Region verstreut, nicht organisiert und haben wenig materielle Kreditgarantien. Gerade die Kredite für Mechanisierung sind häufig auch zu groß für Gruppengarantien, wie sie von vielen MFIs akzeptiert werden. Kleinbäuer*innen haben oft auch eine schlechte Rückzahlungsmoral – besonders, wenn sie glauben, dass die Finanzen aus staatlichen Quellen kommen, wenn es wiederholt staatliche Schuldenerlasse gab oder wenn sie nicht an langjährigen Geschäftsbeziehungen interessiert sind. Genossenschaften und andere formalisierte Bauernorganisationen könnten im Prinzip die Nachteile der Kleinbäuer*innen überwinden, haben aber ihre eigenen Herausforderungen: ihre Gründung und Förderung ist sozial heikel und braucht viel Zeit. Private Mechanisierungs-Dienstleister*innen wie z.B.. größere Bäuer*innen sind in Subsahara-Afrika meist die realistischere Alternative.
Die reinen Finanzanbieter, wie MFIs, kommerzielle Banken, Kreditunternehmen, Versicherungen und Leasingunternehmen, haben oft nur wenig Erfahrung in der Landwirtschaft, sind im ländlichen Raum kaum präsent und fürchten die Witterungsabhängigkeit und andere Risiken im Agrarbereich. Für MFIs sind auch größere Maschinen zu teuer. Daneben gibt es zunehmend Abnehmer*innen von Agrarprodukten, die Bezugsmenge und -qualität sichern wollen und im Gegenzug für die vertraglich garantierte Lieferung (Vertragsanbau) den Produzent*innen Betriebsmittel und/oder andere Leistungen auf Kredit zur Verfügung stellen. Nach der Lieferung durch die Bäuer*innen verrechnen sie diese mit der Bezahlung der Produkte (Wertschöpfungsketten-Finanzierung). Die Verrechnung kann auch von einem von beiden Seiten vertraglich akzeptierten Finanzdienstleister abgewickelt werden (Dreiecksfinanzierung). Die Abnehmer*innen finanzieren oft nur die Betriebsmittel und Maschinen, die für die von ihnen aufgekauften Kulturen benötigt werden, nicht aber die für andere Kulturen. Auch größere und längerfristige Investitionen werden nur selten im Rahmen von Vertragsanbau finanziert, wenn es, wie z.B. bei Zuckerrohr, enge und auch langfristig kaum auflösbare Lieferbeziehungen gibt.
Allgemein sind die Transaktionskosten im ländlichen Raum sehr hoch, bedingt durch große Entfernungen und oft unwegsames Gelände, wenige und teure Transport- und Kommunikationsmittel und sprachliche Barrieren. Auch die physische Sicherheit von Geldtransporten ist ein Thema in vielen ländlichen Regionen. All dies macht Finanz- und andere Dienstleistungen, Güteraustausch, Absprachen und Kontrollen im ländlichen Raum teuer und riskant, was sich auch negativ auf die Finanzierung von Mechanisierung auswirkt.
Digitale Dienstleistungen als neue Chance für Finanzierung
Digitale Dienstleistungen (DDL) können die hohen Transaktionskosten im ländlichen Raum verringern. Für die Finanzierung von Mechanisierung spielt dies in mehrerlei Hinsicht eine Rolle: Zunächst können Finanzdienstleistungen wie Sparen, Überweisungen und Leasingverträge weitgehend digitalisiert werden, was lange und teure Fahrten reduziert und die Sicherheit erhöht. Die Abwicklung des Zahlungsverkehrs über digitale Konten erleichtert die Feststellung der Kreditwürdigkeit.
Des Weiteren verbessern auch nicht-finanzielle digitale Dienstleistungen oft die Kreditwürdigkeit der ländlichen Akteur*innen. Über eine digitale Identifikation der kreditnehmenden Bäuer*innen, die oftmals über keine formalen Dokumente verfügen, die Gefahr von Überschuldung und Kettenkrediten. Eine Digitalisierung der Kataster erlaubt eine bessere Nutzung von Bodenbesitz als Kreditsicherheit. Digitale Dienstleistungen können die Produktion und Vermarktung der Kleinbäuer*innen insgesamt auf vielfältige Weise verbessern und stabilisieren, z.B. in der Anbauberatung, durch Wetter-, Preis- und Vermarktungsinformationen oder Verbesserung/Verbilligung von Zertifizierung, was ihre Produktion rentabler und stabiler macht. All dies ist für die Finanzdienstleister*innen von hohem Wert, um die individuelle Kreditwürdigkeit einzuschätzen, gerade wenn sie von den Produktions-, Liefer- und Rückzahlungsqualitäten ihrer Klient*innen nicht besonders überzeugt sind. Darüber hinaus machen digitale Dienstleistungen bessere Informationen über den Sektor und einzelne Produkte schneller zugänglich und leichter zu verarbeiten. So reduzieren sie die tatsächliche und gefühlte Unsicherheit des Sektors insgesamt.
Das DIE-Projekt hat einige Beispiele für innovative Finanzierung von Mechanisierung zusammengetragen:
MyAgro in Mali und Senegal erlaubt das Ratensparen mittels kleiner Guthabenkarten. Diese können dann für den vergünstigten Einkauf von Betriebsmitteln und kleineren Geräten genutzt werden.
Die AccessBank in Madagaskar und anderen ostafrikanischen Ländern erlaubt besonders flexible Rückzahlungsmodalitäten, die individuell an die saisonalen Bargeldströme und die Wechselhaftigkeit der Landwirtschaft angepasst werden können.
Fundacion Capital, die ursprünglich in Bangladesch und Lateinamerika aktiv war und sich jetzt nach Afrika ausdehnt, spezialisiert sich auf die langfristige Graduierung von Kleinbäuer*innen, die letztlich auch den Kauf von Maschinen ermöglicht. Informationsplattformen und Apps erlauben es, einzelne Betriebe zu verfolgen, selbst wenn sie mit mehreren Unternehmen und staatlichen Stellen kooperieren.
CumaBenin versucht, ein lokal angepasstes Modell französisch inspirierter Maschinenringe aufzubauen, indem Bauerngruppen gemeinschaftlich Maschinen anschaffen und betreiben – allerdings wird von Organisations- und Wartungsproblemen berichtet.
NWK Agriservices in Sambia versuchte, die Finanzierung eines Mechanisierungspaketes mit einem raffinierten Vertragsanbau-Modell zu kombinieren. Die wirtschaftliche Krise in Sambia führte allerdings zum Rückzug des Investors.
Das bekannteste Beispiel für digitale Dienste bei Mechanisierung im Afrika südlich der Sahara ist wahrscheinlich HelloTractor, ein ursprünglich nigerianisches Startup. Es stattet Unternehmer*innen – oft größere Bäuer*innen – mit Traktoren auf Kredit aus, bietet eine App zur Vermietung und damit besseren Auslastung der Traktoren an, um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, und organisiert die Abrechnung über diese App. Mittlerweile werden auch andere Maschinen-Dienstleistungen über die App organisiert.
Zu den direkten digitalen Dienstleistungen gehört schließlich auch crowd funding von einzelnen Bäuer*innen und Unternehmer*innen, was in Subsahara-Afrika bisher selten ist, aber immerhin vorkommt, zum Beispiel durch BaySeddo im Senegal.
Digitale Dienstleistungen am besten bündeln
Viele digitale Finanzierungsmodelle sind bisher eher Pilotprojekte und noch nicht endgültig etabliert oder als Geschäftsmodell gesichert. Einer weiteren Verbreitung digitaler Dienste in der Finanzierung der Mechanisierung im Speziellen und der Agrarwirtschaft im Allgemein stehen immer noch große Probleme im Wege. Die Stromversorgung ist dabei das kleinste: Solarpanel und mobile Aufladedienste finden sich mittlerweile auf jedem ländlichen Markt. Aber die mangelnde Ausbildung, insbesondere Sprachbarrieren, lassen viele Kleinbäuer*innen schriftliche Verträge und Konditionen digitaler Dienstleistungen nicht verstehen. Die physischen Barrieren im ländlichen Raum und viele Risiken in Produktion und Vermarktung lassen sich zwar auch digital verkleinern, aber nicht aufheben. Viele enthusiastische App-Entwickler*innen von Marktinformationssystemen müssen zum Beispiel feststellen, dass gute Informationen kaum zur Verbesserung der Verkaufspreise führen, wenn sie nicht mit der Verbesserung der Marktmacht der Bäuer*innen einhergehen oder schlicht die Margen zu klein sind und der Verkaufsdruck zu groß ist, um Verhaltens- und Vermarktungsänderungen zu erlauben. Speziell bei der Mechanisierung sind oft die nicht informationsbedingten Hindernisse bedeutsam und die Risiken und Kosten so groß, dass sie auch von einzelnen digitalen Diensten nicht entscheidend gesenkt werden können.
Oft wird es daher sinnvoll und notwendig sein, mehrere Dienstleistungen zu bündeln und im Paket anzubieten. Digitale werden oft mit nicht-digitalen, klassischen Dienstleistungen kombiniert werden müssen, um einen entscheidenden Mehrwert zu liefern, der größere Mechanisierung und ihre Finanzierung erlaubt. Dies ist das Erfolgsrezept des Vertragsanbaus, das allerdings seine Grenzen gerade bei der Mechanisierung findet, da er selten langfristig den Gesamtbetrieb fördert. Lokale Aggregator*innen von Dienstleistungen, die als bezahlte Unternehmen ein dauerhaftes Einkommen aus dieser Aggregationsleistung beziehen, könnten eventuell ein wichtiges Geschäftsmodell werden. Die Digitalisierung erleichtert es außerdem, verschiedene Dienstleistungen zu kombinieren. Geklärt werden müssen allerdings dringend die Eigentumsansprüche an Daten und deren Übertragbarkeit, nicht nur um Persönlichkeitsrechte zu schützen, sondern damit sich Konkurrenz und neue Angebote entwickeln und durchsetzen können.
Noch steht die Digitalisierung von Dienstleistungen im Agrarsektor Subsahara-Afrikas also am Anfang, zumindest für das Massensegment der Kleinbäuer*innen. Aus der Ökonomie von digitalen Plattformen ist jedoch bekannt, dass erfolgreiche Modelle sich sehr schnell verbreiten können und dann auch zur Monopolisierung neigen. Es könnte also sein, dass sich die Mechanisierung des Agrarsektors in den kommenden Jahren sehr schnell verbreitet. Dann könnten andere Fragen des Strukturwandels im ländlichen Raum plötzlich drängend werden.
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Bis 2050 müssen neun Milliarden Menschen genügend zu essen haben. Als Weltbevölkerung müssen wir mehr Nahrungsmittel produzieren und weniger verschwenden. Das ist auch die oberste Priorität des UN World Food Programme (WFP).
Das Vorhaben “Skalierung von digitalen Agrarinnovationen durch Start-ups" (SAIS) unterstützt afrikanische Start-ups im Agrar- und Ernährungsbereich dabei ihre digitalen Innovationen zu skalieren und so eine größere Anzahl von Nutzerinnen und Nutzern zu erreichen.
Eine neue Studie zur Datensouveränität in der Landwirtschaft rückt Landwirt*innen zurück in den Mittelpunkt ihres eigenen Sektors, identifiziert Marktlücken und gibt Empfehlungen zur Unterstützung der Akteure.
Wie kann die Landwirtschaft für junge Menschen in ländlichen Gebieten attraktiver gestaltet werden? Advocacy- und Aufklärungskampagnen können eine wichtige Rolle dabei spielen. Simeon Kambalame, Timveni Child and Youth Media Organization, hat eine solche Kampagne in Malawi ins Leben gerufen.
Ein Beitrag von Clare Crowe Pettersson & Lena Bassermann
Der Ausschuss für Welternährungssicherheit (CFS) der Vereinten Nationen hat neue politische Empfehlungen für die Nutzung von Daten und digitalen Technologien im Zusammenhang mit globaler Ernährungssicherung verabschiedet. Wie geht es damit nun weiter?
Die VR-Brille ist wohl kaum ein herkömmliches Instrument in der Agrarwirtschaft: Seit drei Jahren wird sie in ländlichen Gebieten von Burkina Faso und Kamerun als Schulungsmittel für nachhaltige Baumwollanbau eingesetzt.
Die Vereinten Nationen planen einen Gipfel zu Ernährungssystemen - und nun diktiert das Corona-Virus die Agenda. Der Chefökonom des UN-Welternährungprogramms zieht eine aktuelle Bilanz. Ein Gespräch mit Jan Rübel über Pandemien, die Chromosomen der Entwicklung – und über die Konflikte, die sie hemmen.
In afrikanischen Ländern besteht nach wie vor ein enormes geschlechtsspezifisches Gefälle beim Zugang zu Arbeit und Kapital. Was sind die Folgen von Covid-19 für die dortigen Frauen? Jan Rübel befragte Léa Rouanet zu Lockdowns und genderbasierter Gewalt. Die Ökonomin arbeitet im Africa Gender Innovation Lab der Weltbank.
Aus dem Labor für die Massen: Maria Andrade züchtete neue biofortifizierte Süßkartoffeln, welche in Afrika breit angebaut werden. Sie setzt ihre Hoffnung auf eine Transformation afrikanischer Landwirtschaften.
Eine Studie der Weltbank sagt voraus, dass Millionen Menschen in Subsahara-Afrika wegen des Klimawandels ihre Heimat verlassen. Wir sprachen mit einem Autoren vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).
Der Lockdown wegen COVID-19 traf die Wirtschaft stark - darunter besonders die Landwirtschaft mit ihren Lieferketten und Absatzmärkten. Welche kreativen Umgangsstrategien haben die Betroffenen dabei gefunden? Das Seminar für ländliche Entwicklung hat hierzu eine Forschungsstudie begonnen.
Der erste „Climate Adaptation Summit“ hat Klimaanpassung erstmals ins Zentrum der Politik gerückt. Das virtuelle Treffen vereinigte globale Player mit einem Ziel: Der Aufbau von Resilienz ist genauso wichtig wie Klimaschutz selbst. Rund 15.000 Teilnehmer*innen diskutierten direkte Vorschläge.
Die Pandemie hat gezeigt, dass Gesundheit und Ernährung eng zusammenhängen. Die One-Health-Initiative stärkt das Engagement und die interdisziplinäre Zusammenarbeit in diesen Feldern. Welche Rolle die deutsche Politik dabei spielt und wo die Herausforderungen liegen, erklärt D. Maria Flachsbarth im Interview.
Der Jemen erlebt zurzeit eine der schlimmsten Katastrophen, durch anhaltende Kriege, Hunger und Krankheitsausbrüche. Die GIZ versucht die Ernährungssituation und Widerstandskraft der Jemeniten vor Ort zu verbessern.
Wenn es an fruchtbaren Böden und Regen mangelt, bricht schnell Hunger aus. Maria Smentek vom World Food Programme (WFP) erklärt, wie Bäuerinnen und Bauern sowie Viehhirt*innen dem Klimawandel mit Hydrokulturen begegnen können.
Fisch ist aufgrund seiner Nährstoffe ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung von Mangel- und Unterernährung. Aber nicht nur das zeichnet ihn aus. Fisch bildet auch die Lebens- und Beschäftigungsgrundlage von 600 Millionen Menschen weltweit.
Die afrikanische Binnenfischerei ist zunehmend auf den Fang kleiner Fischarten angewiesen, die sonnengetrocknet über weite Distanzen gehandelt werden. Sie leisten einen wichtigen Beitrag gegen "versteckten Hunger": Im Ganzen verzehrt sind Kleinfische eine wichtige Quelle für Mikronährstoffe. Nur hat dies die Politik leider noch nicht erkannt.
Was ist erforderlich, damit die Ernährungssysteme ausreichende und gesunde Nahrung liefern, ohne dabei unserem Planeten zu schaden? Wie lässt sich Ernährungssicherheit trotz der Bedrohung durch Klimawandel aufrechterhalten? Unsere Autoren betrachten einzelne Aspekte unserer zukünftigen Ernährungssysteme im Kontext der Coronakrise.
Süßwasserdefizite betreffen immer mehr Menschen auf der ganzen Welt. Um dem entgegenzuwirken, wird sich unser globales Ernährungssystem ändern müssen, so unsere Autorin. Ein Plädoyer für mehr Forschung zu alternativen Nutzpflanzen und intelligenten Wasserlösungen.
Ein Beitrag von Kerstin Weber und Brit Reichelt-Zolho (WWF)
Biologische Vielfalt und nachhaltige Landwirtschaft sichern die Ernährung von Gesellschaften. Und sie schützen auch besser vor dem Ausbruch von Pandemien. Der Erhalt von Ökosystemen wird so zur globalen Überlebensfrage.
Insekten lassen sich klima- und unweltfreundlich züchten, sind reich an Proteinen und Aminosäuren und ernähren sich von Agrarabfällen. Marwa Abdel Hamid Shumo glaubt: Sie sind die perfekt Waffe gegen den globalen Hunger
Urban Gardening findet immer mehr Anhänger. Menschen, die sich als Teil einer grünen Bewegung sehen, legen auf städtischen Flächen Nutzgärten an. In Gegenden großer Armut im globalen Süden ist urbane Landwirtschaft Teil einer Ernährungsstrategie.
Die Mehrheit der Produzierenden in Entwicklungsländern sind Frauen. Obwohl sie maßgeblich zur Ernährungssicherheit ihrer Familien beitragen, sind sie in der männerdominierten Landwirtschaft nach wie vor chronisch benachteiligt beim Zugang zu Land, Krediten, Technologien und Bildung.
Ein Beitrag von Nadine Babatounde und Anne Floquet (MISEREOR)
Um Mangelernährung bei Kleinkindern vorzubeugen und die Rolle der Frauen in ihren Gemeinschaften zu stärken, setzt Misereor gemeinsam mit der lokalen Nichtregierungsorganisation CEBEDES ein Programm zu integrierten Hausgärten in Benin um - eine Bilderstrecke.
Auch wenn COVID-19 die Gesundheit der Menschheit bedroht, dürfen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht mehr Leid verursachen als die Krankheit selbst. Das gilt besonders in armen Entwicklungsländern, wo die Bedeutung der Coronakrise für die Ernährungssicherung weitaus gravierender ist!
Die Virus-Infektion COVID-19 wird in den meisten afrikanischen Ländern mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Gesundheits- und Lebensmittelkrise auslösen. Um diese zu bewältigen, ist es nach Ansicht unseres Autors wichtiger denn je, die Politik konsequent an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) auszurichten.
COVID-19 hat beispiellose Auswirkungen auf die Welt. Wie immer sind die Schwächsten am härtesten betroffen, sowohl zu Hause als auch – und dort besonders – im Ausland. Ein gemeinsamer Aufruf des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und des Department for International Development (DFID).
Ein Beitrag von Essa Chanie Mussa (University of Gondar)
Junge Menschen brauchen reale Chancen zur Entwicklung, um der Armut zu entkommen und ihre Ziele zu verwirklichen. Regierungen, politische Entscheidungsträger, internationale Entwicklungspartner und Spender stehen in der Verantwortung, neue Strategien zu entwickeln.
Ein Bericht von Bettina Rudloff und Annette Weber (SWP)
Corona verschärft bestehende Krisen durch Konflikt, Klima, Hunger und Heuschrecken in Ostafrika und am Horn von Afrika. Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, müssen all diese Krisen in ihrem regionalen Kontext erfasst werden.
Ein Bericht von Alexander Müller und Jes Weigelt (TMG)
Während sich das Klima wandelt, wächst die Bevölkerung in Afrika, werden fruchtbares Land und Arbeitsplätze knapper. Neue Wege führen zur Landwirtschaft in der Stadt und einem neuen Mittelstand auf dem Land.
Ein Beitrag von Michael Brüntrup (DIE) und Daniel Tsegai (UNCCD)
Dürren sind die Naturkatastrophen mit den weitreichendsten negativen Folgen. Während auch reiche Länder von Dürre noch empfindlich getroffen werden, sind Hungersnöte dort nicht mehr anzutreffen.
Ein Blick durchs Brennglas - der weltweite Klimawandel bringt auch in Äthiopien das Klima durcheinander. Die Antwort von Kleinbauern in der nördlichen Region heißt: Diversifizieren!
Veröffentlichung der Heinrich-Böll-Stiftung und dem TMG ThinkTank for Sustainability
Die Weltgemeinschaft scheitert im Kampf gegen Hunger, Mangelernährung und Fehlernährung. Das zeigt das der Tiny Atlas „Armut Macht Hunger“ der von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem TMG ThinkTank for Sustainability veröffentlicht wurde. Neben Zahlen und Fakten werden auch die Gründe für Hunger und Fehlernährung dargestellt und erklärt.
Interview mit Martina Fleckenstein (WWF), Michael Kühn (WHH) und Christel Weller-Molongua (GIZ)
Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel: Zum ersten Mal richten die Vereinten Nationen einen Summit zu Ernährungssystemen aus. Im Interview ziehen Martina Fleckenstein, Michael Kühn und Christel Weller-Molongua gemeinsam Bilanz.
Interview mit Paul Newnham, den Direktor des Sustainable Development Goal (SDG) 2 Advocacy Hub.
Auf dem Vorgipfel in Rom ging es um die Umgestaltung der Ernährungssysteme. Wie bringt man das einer breiten Öffentlichkeit nahe? Fragen an Paul Newnham, der als Direktor des SDG 2 Advocacy Hub die Öffentlichkeitsarbeit der Gipfel betreut.
In Rom kommen aus aller Welt Ernährungsexperten zusammen. Sie destillieren nicht nur 2000 Ideen, um Ernährungssysteme zu verbessern – sie bereiten auch den großen UN-Gipfel im September in New York vor. Was muss getan werden, damit dieser Gipfel nicht scheitert? Ein Gespräch.
Irene Hoffmann beschreibt, was wir über die Zusammenhänge wissen, welche Rolle die Landwirtschaft bei der nachhaltigen Nutzung und Erhaltung der Biodiversität spielen muss und wie der notwendige Wandel der Agrarsysteme aussehen könnte.
Journalist Jan Rübel hat sich mit Joao Campari im Vorfeld des UNFSS Vorgipfel ausgetauscht. Der Vorsitzende von Action Track 3 blickt auf wesentliche Herausforderungen bei der Transformation bestehender Ernährungssysteme hin zu einer naturverträglichen Produktion und teilt seine Erwartungen an den Gipfel.
Doppelinterview mit Tony Rinaudo und Volker Schlöndorff
Tony Rinaudo sorgt mit traditionellen Wiederaufforstungsmethoden für Abermillionen von Bäumen in Afrika – und Volker Schlöndorff dreht eine Kinodokumentation über den Australier. Ein Zwischenergebnis: Ein Lehrfilm im Auftrag des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Ausbleibende Saisonarbeitskräfte und Virenexplosion in Schlachthöfen, steigende Gemüsepreise, Klimakrise - all das macht deutlich, was eigentlich schon seit Jahrzehnten klar ist: unser Ernährungssystem ist zwar hoch produktiv. Es ist aber nicht resilient.
Jeden Oktober veröffentlicht die Organisation „Welthungerhilfe“ den Welthunger-Index, mit dem die Hungersituation erfasst wird. Was sind die Trends – und was muss unternommen werden? Fraser Patterson ist Referent für Welternährung und beschäftigt sich mit dem Index.
Ein Beitrag von Emile Frison und Nick Jacobs (IPES-Food)
Die industrielle Landwirtschaft hat es bisher nicht geschafft, Probleme wie Hunger oder Mangelernährung zu lösen. Sie scheint vielmehr weitere Probleme zu verursachen. Emile Frison und Nick Jacobs fordern einen Umbau des Ernährungssystems und betonen die Schlüsselrolle der Vielfalt.
Drei Viertel der Weltbevölkerung besitzt keine juristisch abgesicherten Landrechten, was fehlende Investition und mangelnde Innovation begünstigt. Das Projekt "Improvement of Livelihood and Food Security" unterstützt Kleinbauern und Kleinbäuerinnen Land zu erwerben.
Der Klimawandel ist für die Menschen im Globalen Süden längst im Alltag angekommen. Mit welchen Auswirkungen kämpfen die Betroffenen und welche Forderungen ergeben sich daraus für die Klimakonferenz?
Jeder Temperaturanstieg um einen Grad Celsius erhöht das Konfliktrisiko um zwei bis zehn Prozent. Die Klimakrise ist eine humanitäre Krise, wie die Fotos von Christoph Püschner und Frank Schultze zeigen.
Die Klimakrise wirkt als Brandbeschleuniger des Hungers. Was muss sich ändern im Kampf gegen den Hunger, und welchen Stellenwert hat humanitäre Hilfe für internationalen Entwicklungszusammenarbeit?
Im Vorfeld des G7-Gipfels diskutierten Expert:innen aus Politik und Zivilgesellschft nachhaltige und effektivere Handlungsoptionen der G7-Staaten zur Hungerbekämpfung.
Ein Beitrag von Adrian Muller, Catherine Pfeifer und Jürn Sanders (FiBL)
Die Reduzierung von Schwerpunkten der Biodiversität oder die Aufgabe von ertragsärmeren, extensiveren Produktionssystemen ist der falsche Ansatz zur Bewältigung der drohenden globalen Nahrungsmittelkrise, meinen die Autor*innen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL).
Gesunde, ertragreiche Böden sind eine Grundvoraussetzung für die weltweite Ernährungssicherung – einer der Schwerpunkte in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Staatssekretär Jochen Flasbarth über die Bemühungen Deutschlands zur Unterstützung einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung.
Ob Bananenbrot aus braunen Bananen, bewusste Einkaufspläne oder Foodsharing: Wir geben euch fünf Tipps wie ihr eure alltägliche Lebensmittelverschwendung reduzieren könnt.
Warum sind kurz- und langfristige Antworten wichtig, um aktuelle und zukünftige globale Krisen zu bewältigen? Sebastian Lesch, Leiter der Abteilung Landwirtschaft im Bundesentwicklungsministerium (BMZ), gibt im Gespräch mit der Global Donor Platform for Rural Development (GDPRD) Antworten auf diese und weitere Fragen und erklärt, wie sehr Deutschland es begrüßt, wenn alle Geber an einem Strang ziehen und gemeinsam handeln.
Steigende Lebensmittel- und Kraftstoffpreise, physische Zerstörung und Lieferketten-Engpässe: Warum die Schwarzmeer-Region eine entscheidende Rolle spielt, und welche Auswirkungen der Krieg in der Ukraine auf die globale Ernährungssicherheit hat.
Neue Einblicke zur Entwicklung des Handels und der Reiswertschöpfungskette in Westafrika
Niedrige Importzölle, Schmuggelaktivitäten, unvorhersehbare Steuerbefreiungen und eine schwache Durchsetzung von Lebensmittelsicherheitsnormen: Das Potenzial lokaler Reis-Wertschöpfungsketten wird in westafrikanischen Ländern untergraben.
Entwicklungszusammenarbeit muss Good Governance und eine Transformation hin zu nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystemen in den Mittelpunkt stellen: Abteilungsleiter Dirk Meyer aus dem Bundesentwicklungsministerium (BMZ) über Ziele, Leitlinien und priorisierte Handlungsfelder der neuen Leitung.
Ein Beitrag von Dr. Fatima Olanike Kareem und Dr. Olayinka Idowu Kareem
Hohe Agrarpreise betreffen Industrie- und Entwicklungsländer gleichermaßen, wobei sich das Problem für letztere durch fehlende oder unzureichende Resilienzmaßnahmen noch verschärft. Dr. Fatima Olanike Kareem, AKADEMIYA2063, und Dr. Olayinka Idowu Kareem, Universität Hohenheim, diskutieren, was getan werden kann, um die negativen Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit abzumildern.
Die Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben es vielen Ländern ermöglicht, neue Exportmärkte für ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu erschließen. Kleinbäuerliche Betriebe sind dabei jedoch weitgehend außen vor geblieben. Wie sich das ändern lässt, erläutert Dr. Niladri Sekhar Bagchi anhand seiner Erfahrungen in Indien.
Ein Beitrag der Global Donor Platform for Rural Development
Zwei Jahre nach dem UN Food Systems Summit veranstalteten die Global Donor Platform for Rural Development und das Shamba Centre for Food & Climate ein offizielles Side Event auf dem UNFSS+2. Diskutiert wurde, wie öffentliche Geber die Wirkung ihrer Investitionen erhöhen können.
Der Irak hat viele Jahre unter Krieg, Sanktionen und Wirtschaftskrisen gelitten. Ally-Raza Qureshi vom Welternährungsprogramm im Irak sieht indes Fortschritte. Doch nun machen sich die Auswirkungen des Klimawandels im Lande bemerkbar. Was ist zu tun?
Der Gaza-Streifen hängt stark von humanitärer Hilfe ab, mit dem aktuellen Krieg mehr denn je. Die Bevölkerung Gazas ist sehr jung: Die Hälfte sind Kinder. Wie ist ihre Lage vor Ort? Fragen an Lucia Elmi, Unicef-Sonderbeauftragte im Staat Palästina.
Die Kämpfe zwischen den israelischen Streitkräften und der palästinensischen Hamas eskalieren. Was bedeutet das für eine Region, die schon vorher stark von äußerer Hilfe abhing? Fragen an Dr. Muriel Asseburg, Senior Fellow an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.
Frauen und Mädchen in von Armut betroffenen Ländern sind von den derzeitigen multiplen Krisen in besonderer Weise betroffen. Expert*innen des International Food Policy Research Institute (IFPRI) diskutieren die Zusammenhänge zwischen Geschlechtern, Resilienz und Ernährungssicherheit und untersuchen, wie die Resilienz von Frauen und Mädchen in Krisen gestärkt werden kann.
Im Westjordanland erschweren politische Spannungen und zunehmend schlechte Wetterbedingungen die Landwirtschaft. Was ist zu tun? Fragen an Abbas Milhem, Geschäftsführender Direktor der Palestinian Farmers Union (PFU).
Zum Auftakt der Welternährungswoche rund um den Welternährungstag am 16. Oktober eine eindeutige Botschaft: Kanzlerin Angela Merkel betont, dass der Kampf gegen den weltweiten Hunger nur mit internationaler Verantwortung und Solidarität erfolgreich sein wird.
Shu Wen Ng ist Gesundheitsökonomin. Sie weiß, was am besten auf den Teller kommt. Doch wie gelingt dies massenhaft in Ländern mit schwächeren Einkommen? „Die Lösungen für den Weg dorthin existieren bereits“, sagt sie, „was aber oft fehlt, ist eine mutige Führung, die sie umsetzt“.
Von Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in Deutschland bis zu nachhaltigeren Anbaumethoden von Kakao in Ecuador: WWF arbeitet auf diversen Ebenen. Beim WWF Stand auf der Grünen Woche wird gezeigt, wie facettenreich Naturschutzarbeit ist und welche Rolle die Entscheidung eines Jeden spielt.
Das Cluster Landwirtschaft und Ernährungssicherung der GIZ in Sambia zeigt, wie Synergien funktionieren können: Mehrere Projekte und Partnerorganisationen unterstützen die Bevölkerung auf unterschiedlichen Wegen, besseren Zugang zu gesünderer und ausgewogener Ernährung zu bekommen.
In Himachal Pradesh, Indien, treten Naturkatastrophen immer häufiger auf und die klimatischen Bedingungen verändern sich – mit negativen Folgen für die Apfelproduktion und den Lebensunterhalt der Bauern aus. Ganzheitliche und mehrdimensionale Innovationsbündel sind für die gesamte Wertschöpfungskette erforderlich, um das Ernährungssystem zukünftig resilienter zu gestalten.
Seit knapp 20 Jahren ist Felix Phiri Leiter der Abteilung für Ernährung, HIV und AIDS im Gesundheitsministerium von Malawi. Ein Portrait über Konstanten und den Wandel.
Die Diversifizierung unserer Proteinversorgung durch pflanzliche Nahrungsmittel und kultiviertes Fleisch kann einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung leisten, insbesondere in den Ländern des globalen Südens. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, ist jedoch noch viel Forschungsarbeit erforderlich. Und politische Unterstützung, wie Ivo Rzegotta vom Good Food Institute aufzeigt.
Lutz Hartmann hat sich mit der Pacht einer dreihundert Hektar großen Obstplantage in Äthiopien einen lang gehegten Traum verwirklicht: In Afrika ein eigenes Unternehmen zu führen. Nun geht ihn die Frage, wie sich Afrika entwickelt, auch persönlich an.
Zufriedene junge Menschen auf dem Land, grüne Entwicklung und der Anschluss ans digitale Zeitalter – auch in Afrika hält Professor Joachim von Braun dieses Zukunftsszenario für möglich. Seit drei Jahrzehnten erforscht der Agrarwissenschaftler, welche Stellschrauben der Politik zur Schaffung von Wohlstand auf dem Kontinent zur Verfügung stehen
Weltweit sind Kleinbauern gezwungen, ihre Ernten aufgrund fehlender Marktinformationen unter Preis zu verkaufen. Eine neue App von UN World Food Programme (WFP) will das ändern.
Die Bundesregierung feilt an einer Verpflichtung privater Akteure zur Einhaltung von Menschenrechten – ein Lieferkettengesetz. Was sind die Folgen für den Agrarsektor? Dr. Bettina Rudloff von der Stiftung Wissenschaft und Politik über die Verkettung von Politikfeldern und Wertschöpfung.
Eine schnelle und kostengünstige Methodik berechnet existenzsichernde Einkommen und Löhne für eine Vielzahl an Ländern. Die GIZ hat zusammen mit Fairtrade International und Richard und Martha Anker ein Instrument zu geben, mit dem Unternehmen Einkommens- und Lohnlücken einfacher analysieren können.
In seinem dritten Jahr zeigt der Supermarkt-Check der Organisation Oxfam vor allem einen klaren Trend auf: Es geht! Supermärkte im Norden können ihre bisherigen Geschäftspolitiken ändern und stärker auf die Rechte derjenigen Menschen in aller Welt ausrichten, die Lebensmittel anbauen und ernten.Es geht aber nicht ohne Druck.
Wieso wird Schokolade nicht dort in Tafeln gegossen, wo auch der Kakao angebaut wird? Autor Frank Brunner analysiert die brüchige Wertschöpfungskette der Branche von der Plantage bis in den Supermarkt.
Einheimischer Reis kostet in Togos Hauptstadt Lomé fast doppelt so viel wie die importierte Ware aus Thailand. Doch es gibt gute Gründe, das lokale Produkt zu bevorzugen.
Ritter Sport kennt jedes Kind in Deutschland. Die meisten Kinder, die auf westafri-kanischen Plantagen Kakao ernten, haben dagegen noch nie Schokolade gegessen. Kann ein Schokoladenfabrikant die Welt ändern? Ein Gespräch mit Alfred Ritter über Macht und Ohnmacht eines Unternehmers.
Die Sojabohne ist eine natürliche Ackerfrucht, aus der man ein Menge Lebensmittel herstellen kann. Also startete Tata Bi erst alleine, dann mit einigen anderen Frauen einen kleinen Weiterverarbeitungsbetrieb, der den Frauen ganzjährig eine zusätzliche Einnahmequelle neben dem Verkauf der Sojabohnen bietet.
„Gerecht“ und „nachhaltig“ sind Schlüsselworte der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Gleichzeitig strebt Deutschland eine „Modernisierung“ der WTO und „zügige Fortschritte“ bei Freihandelsabkommen an. Sind diese Ziele wirklich kompatibel? Dürfen wir uns Gedanken um Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit machen, während wir so weitermachen wie bisher?
Corona erschwert das Ziel einer Welt ohne Hunger bis 2030 noch mehr. Damit diese Perspektive nicht aus dem Blickfeld gerät, muss Deutschland international eine stärkere Rolle spielen - eine Zusammenfassung des Strategischen Begleitkreises der SEWOH.
Für die Herstellung von Palmöl, Fleisch oder Möbeln werden in den Tropen weiter Regenwälder gefällt. Höchste Zeit zu handeln. Lösungsvorschläge liegen auf dem Tisch.
Agnes Kalibata, seit 2014 Präsidentin der AGRA und ehemalige Ministerin für Landwirtschaft und Wildbestände in Ruanda, ist davon überzeugt, dass Afrikas Wirtschaft nur dann nachhaltig wachsen wird, wenn auch kleinteilige Landwirtschaft als Chance begriffen wird.
Das Potenzial des afrikanischen Nahrungsmittelsektors ist immer noch viel zu eng mit den natürlichen Ressourcen des Kontinents verbunden, behauptet Ben Leyka. Er möchte dies mit dem African Agri Council ändern.
Beim Nachhaltigkeitspodcast “Vom Feld ins Regal“ fordert Marie Nasemann neue Anläufe zum Durchbruch von fairer Mode. Ein Abend über verbrannte Retouren, filterlose Waschmaschinen und viel Luft nach oben.
Der weltweite Handel mit Gewürzen hat derzeit ein Volumen von über 10 Milliarden Euro. Doch zu welchem Preis verfeinern diese Gewürze unsere Weihnachtsküche? Bei näherer Betrachtung hinterlassen Aspekte der Wertschöpfungskette einen bitteren Beigeschmack.
Saskia Widenhorn, Leiterin der Baumwoll-Komponente Kamerun und der „Sub-Saharan Cotton Initiative“ der GIZ, berichtet von der Bremer Cotton Week, bei der internationale Branchenexpert*innen zusammen gekommen. Unter anderem auf der Tagesordnung: Lieferkettentransparenz, Nachhaltigkeit und neue Kooperationsformen zwischen Privatwirtschaft und Partnerländern.
Ein Artikel der Initiative für Nachhaltige Agrarlieferketten (INA)
Eine von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) herausgegebene Studie prüft die Unterschiede zwischen global gehandelten Agrarrohstoffen und heimischen Nischenprodukten bezüglich des ökonomischen, ökologischen und sozialen Einflusses auf die Ursprungsregion. Die Ergebnisse liefern neue Hinweise, um Lieferketten nachhaltiger zu gestalten.
Bis Ostern 2022 wird alle zwei Wochen eine neue Folge veröffentlicht, in der die GIZ Menschen vorstellt, die sich für fairen und nachhaltigen Kakao in Côte d’Ivoire und Deutschland engagieren.
Ein Beitrag der Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA)
Organisationen des Fairen Handels und die Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA) haben zur Cop 26 die #ichwillfair-Kampagne gestartet, um die Verbindung von globalen Lieferketten und dem Klimawandel aufzuzeigen.
Meere sind wichtig für die Ernährung. Doch sie sind überfischt. Um diesen Trend aufzuhalten geht die Weltgemeinschaft nun gegen illegale Fischerei vor. Journalist Jan Rübel hat dazu unter anderem mit Francesco Marí, Referent für Welternährung, Agrarhandel und Meerespolitik bei „Brot für die Welt“, gesprochen.
Kenia ist ein großer Importeur von pflanzlichen Ölen, vor allem aus Indonesien und Malaysia, darunter Sonnenblumenöl. Aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine kam es zu Lieferengpässen und Lebensmittelknappheit, was dazu führte, dass Pflanzenöle in Kenia weniger erschwinglich waren. Als Reaktion auf das fehlende Angebot nahm das Sanga'alo Institute of Science and Technology diesen Impuls auf, schloss sich mit der GIZ zusammen und etablierte den regionalen Anbau und die Verarbeitung von Sonnenblumen.
Die komplexen Zusammenhänge der Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme sind oft nicht leicht zu verstehen - die Agri-Food Map, eine interaktive Online-App, trägt durch ein breites Spektrum an verständlich aufbereiteten Informationen dazu bei, die umfassenden Zusammenhänge zugänglich zu machen.
gebana, ein Schweizer Fair Handelsunternehmen, verfolgt mit seiner Firmenphilosophie das Prinzip „Teilen“: Bauernfamilien im Globalen Süden werden direkt am Umsatz ihres Online-Shops beteiligt. Caroline Schaar, Marketing bei gebana, erklärt den Ansatz des Unternehmens.
Zum Welternährungstag startet das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Kampagne: Drei Frauen aus Kenia, Benin und Ecuador berichten, wie sie Hunger und Armut mit ihren Ideen und lokalen Lösungen bekämpfen.
Ein Beitrag der Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA)
Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Lieferketten steigt kontinuierlich. Die DIASCA ist eine Allianz, die an Lösungen gegen Abholzung und für existenzsichernde Einkommen und Löhne in Agrarlieferketten arbeitet.
Mit ihrem Start-Up Kokari möchte Gründerin Ebun Feludu die Kokosnuss Wertschöpfungskette nach Nigeria bringen. Warum in ihrer Vorstellung zukünftig jede Kokosnuss-Palme ihren eigenen Namen trägt und welchen Beitrag Digitalisierung hierzu leistet, berichtet sie im Gespräch.
Viele Lieferketten der Unternehmensgruppe ALDI SÜD beginnen im Globalen Süden. Wie nimmt der Lebensmitteleinzelhändler seine Verantwortung wahr? Fragen an Sally Roach, Senior Manager - International Sustainability Department.
Die Textilindustrie trägt erheblich zur Umweltverschmutzung bei, da sie jährlich über 100 Milliarden Bekleidungsartikel produziert, was zu enormen CO2-Emissionen und Wasserverbrauch führt. Modedesigner Paul Kadjo setzt auf Bananenseide als umweltfreundliche Alternative, um die Textilproduktion umweltbewusster und sozial gerechter zu gestalten.
Die Nyayo Tea Zones Development Corporation setzt sich für den Erhalt der Wälder in Kenia ein: Durch das Einrichten so genannter Pufferzonen, die mit Bäumen und Tee bepflanzt werden, wird der Abholzung entgegengewirkt. Neben der Produktion von umweltfreundlichem Tee kommt das Projekt den Ressourcen der Wälder und der Lebensgrundlage der in der Nähe der Wälder lebenden Gemeinden zugute, sagt Projektmitarbeiter Wallace Gichunge.
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