"Landwirtschaft kann ein Jobmotor werden"

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Wie kann sich die Landwirtschaft in Afrika modernisieren? Und führt der Weg in die Städte wirklich raus aus der Armut? Reiner Klingholz vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung im Gespräch mit Jan Rübel.

Ich bin ein Alternativtext
Frauen bei der Feldarbeit in ihren selbst angelegten Gemüsebeeten, Machakos, Kenia. Foto: Christoph Püschner/Brot für die Welt

Von Reiner Klingholz

Dr. Reiner Klingholz ist Direktor und Vorstand des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Zuvor war er Mitglied der Enquete-Kommission Demografischer Wandel des Landes Niedersachsen und forschte als Fellow am Stellenborsch Institute for Advanced Studies in Südafrika.

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Herr Klingholz, die jungen Leute in Afrika drängen in die Städte. Kann dieser Trend aufgehalten werden?

Dr. Reiner Klingholz: Nein. Diese Urbanisierung liegt daran, dass neue Arbeitsplätze tendenziell dort entstehen, wo eine kritische Masse an Unternehmen, Forschungseinrichtungen und klugen Köpfen zusammenkommt – mindestens ein paar hunderttausend Menschen auf einem Fleck. Aus Ideen werden dann neue Produkte und Jobs. Früher brauchte es dafür Kohle und Eisenerz aus dem Boden – heute ist Wissen die Grundlage für Arbeitsplätze.

 

Ist das in Deutschland auch so?

Dieser Trend ist global zu beobachten. In Vorpommern gibt es relativ wenige innovative Unternehmen, und in Berlin entsteht alle 20 Stunden ein neues. In Afrika hat Urbanisierung noch andere Dimensionen: Das hohe Bevölkerungswachstum findet im Wesentlichen in den ländlichen Regionen statt – dort sind die Kinderzahlen höher als in der Stadt. Und die Zahl der Arbeitsplätze  hält diesem  Wachstum noch weniger stand  als in den urbanen Regionen. Die Jungen wandern also in die Städte, weil sie sich dort bessere Jobchancen versprechen. Außerdem gibt es in der Stadt mehr Freiheiten als auf dem Land, wo es mehr soziale Kontrolle  gibt.

 

Die klassische Landwirtschaft ist eine Falle. Sie bedeutet anhaltende Armut.

In den ländlichen Regionen ist die Landwirtschaft der wichtigste Arbeitgeber. Wie wirkt das auf die junge Generation?

Sie sieht, welch harte Arbeit das ist. Die Betriebe sind meist klein und Selbstversorger – es wird zum eigenen Verzehr angebaut und kaum Geld damit verdient. Wegen des hohen Bevölkerungswachstums werden die Flächen immer kleiner. Für diese Form der klassischen Landwirtschaft, für diese Plackerei interessieren sich die Jungen immer weniger. Sie ist eine Falle, sie bedeutet anhaltende Armut und damit hohe Kinderzahlen und anhaltendes Bevölkerungswachstum. Ein fataler Kreislauf.

 

Und die Landwirt*innen werden älter?

Deshalb altert die landwirtschaftlich aktive Bevölkerung, klar. Und es sind vor allem Frauen, die auf den Feldern arbeiten. Das Agrarwesen muss sich fundamental ändern.

 

Muss sie das, oder tut sie das schon?

Im Wesentlichen muss sie es. Die Menschen kommen ja von allein nur schwer raus aus der Subsistenzwirtschaft. Nötig sind eine Modernisierung und nachhaltige Intensivierung. Die Produktivität muss steigen, damit Afrika sich selbst ernähren kann. Mit modernerer Technik und höheren Gewinnchancen steigt dann auch die Attraktivität für junge Leute. Wichtig ist eine nachgelagerte Verarbeitung, dass primäre Agrarprodukte zu markttauglichen Lebensmitteln werden. Damit wird das Geld verdient, und es entstehen neue Jobs. Die jungen Leute wollen nicht bloß mit der Hacke auf dem Acker stehen…

 

… sondern sie gehen in die Stadt und programmieren eine App? Ist dieser Schritt nicht etwas gewaltig?

Genau das passiert längst, aber es ist keine Ideallösung, auch in den Städten mangelt es an Arbeitsplätzen. Sicher ist, dass es den Menschen in den Städten besser geht als auf dem Land, die Lebenserwartung ist dort höher, die Einkommen und Bildungsmöglichkeiten sind besser, selbst wenn viele in den schlimmsten Slums leben.

 

Leben die jungen Leute in den Städten so, wie Karl Marx seinerzeit die Situation der britischen Arbeiter beschrieb?

Es kann sein, dass dies eine Übergangsphase auf dem Weg zur Industrialisierung ist. Wie aber diese in Afrika aussehen wird, wissen wir nicht. Selbst bei einer zügigen Industrialisierung wird es schwer werden, allen Arbeitsuchenden Beschäftigung zu geben. Afrikas Hauptproblem ist, dass die erwerbsfähige Bevölkerung schneller wächst als die Zahl der Jobs. Das ist die Ursache aller sozialen und politischen Konflikte – junge Leute, die keinen angemessenen Platz in der Gesellschaft finden, neigen zu radikalen Lösungen.

 

Warum kann die Landwirtschaft zu einem Jobmotor werden? Warum nicht die Industrie oder Dienstleistungen?

Weil alle Länder, die sich je entwickelt haben, dies in der Landwirtschaft begannen. Mit einer wachsenden Landwirtschaft werden nicht nur mehr Menschen satt, sie werden auch gesünder. Humanvermögen entsteht durch Bildung und Gesundheit. Dafür braucht es eine vernünftige Ernährung. Kinder ohne Nahrung im Bauch können nicht lernen. Im Agrarwesen entstehen vor allem Jobs, wenn man den nachgelagerten Bereich hinzuzählt: Natürlich gehen erstmal Jobs verloren, wenn die Hacke durch einen Mähdrescher ersetzt wird. Aber es werden mehr und auch besser bezahlte Jobs in der Verarbeitung dessen entstehen, was die Bauern produzieren. Der größte Strukturwandel, den Europa je erlebte, war der weg von der Landwirtschaft in Richtung Industriegesellschaft. 80 Prozent der Menschen arbeiteten früher in der Landwirtschaft. Heute sind es nur ein bis zwei Prozent. Wer seine Arbeit als Bauer verloren hat, wurde freigesetzt für produktivere und innovativere Jobs, welche unseren Wohlstand begründeten. Dieser beruht nicht auf der Landwirtschaft, aber er hat mit ihr angefangen.

 

Terrassenfoermig angelegte Anbauflächen in der Eastern Provinz von Kenia.
Terrassenförmig angelegte Anbauflächen in der Eastern Provinz von Kenia. (c) Christoph Püschner/Brot für die Welt

War dieser Strukturwandel damals in Europa größer als der jetzige durch die Digitalisierung?

Mit Sicherheit. Der Anteil der betroffenen Menschen war viel größer.

 

Was steht am Anfang der landwirtschaftlichen Modernisierung – die Bildung?

Es ist ein Mix aus Bildung und Erkenntnisnutzung. Neue Techniken und Geräte, besseres Saatgut und künstlicher Dünger wurden einst in Europa erfunden. Afrika kann auf diesem Wissen aufbauen und Fehler vermeiden, die wir gemacht haben. Afrika kann gleich auf Digitalisierung setzen: Die Bauern können zum Beispiel mit Sensoren in Feldern den Feuchtigkeits- und Nährstoffgehalt messen und Dünger oder Bewässerung nur einsetzen, wenn es wirklich nötig ist.

 

Und welche Fehler, die in Europa gemacht wurden, könnten vermieden werden?

Die Belastung mit Pestiziden, die Überdüngung der Böden, die Grundwassergefährdung sollte Afrika überspringen. Und falsche Subventionen vermeiden, die zu Überproduktion und verzerrten Preisen führen.

 

Es gibt ja zwei Denkschulen: Die eine predigt die unbedingte grüne Revolution, und die andere pocht auf rein ökologische Bewirtschaftung. Wo verorten Sie sich?

Die Wahrheit liegt in der Mitte. Alles, was im weitesten Sinne als Gentechnik gilt, kann man nicht auf Grund der Technik als untauglich abstempeln. Wir müssen schauen, welche Vorteile sich dadurch ergeben. Die Technik allein macht kein böses Produkt – aber auch nicht unbedingt ein notwendiges. Beim Saatgut zum Beispiel lassen sich Ertragsteigerungen und andere erwünschte Eigenschaften in der Regel wesentlich mit traditionellen Züchtungsmethoden realisieren. In Einzelfällen aber kann es hilfreich sein, gewisse Resistenzen einzukreuzen – wenn es neue Schädlinge gibt, zum Beispiel klimabedingt.

 

Es ist eine naive Vorstellung, dass die Kleinbauern ein beschauliches Leben in Eintracht mit der Umwelt führen.

Und beim Dünger?

In Afrika sind die Böden im Schnitt schlechter als in Europa. Nur auf organische Art düngen ist schwierig, auch weil die Abbaurate organischen Düngers wegen des Klimas sehr hoch ist. Ich kann mir eine Intensivierung der Landwirtschaft ohne künstlichen Dünger kaum vorstellen. Afrika wird ohne diesen Dünger nicht auskommen. Aber man darf ihn nicht nach dem Motto einsetzen: Viel hilft viel. Das haben wir lange in Europa gemacht, mit all den Folgeschäden für die Böden und Gewässer. Afrika braucht eine Präzisionslandwirtschaft, die jede Technik nutzt, um die Erträge zu steigern, aber dabei nicht die Grundlage landwirtschaftlichen Arbeitens zerstört. Das nennt man nachhaltig, und dazu gibt es keine Alternative.

 

Ist die Frage des Landzugangs ein Problem für junge Leute?

Landrechte sind in Afrika ein generelles Problem. Vielerorts gehört das Land dem Staat. Da ist es schwer, die Bauern zu längerfristigen Investitionen zu bewegen. Oder es gibt Großgrundbesitzer, die Leute nur gegen geringste Entgelte einstellen. Eigentlich sollte jeder Landwirt sein eigenes Land nutzen und bewahren können, dann entwickelt er die entsprechende Verantwortung. Er braucht es ja auch morgen noch und möchte es eventuell seinen Kindern vererben.

 

Wie lässt sich diese Lage verändern?

Einige Länder ermöglichen den Landzugang mittels Reformen. Wo Flächen zu klein sind, kann eine Landwirtschaft nicht produktiv werden. Dann muss es Kooperativen geben, in denen sich die Leute Maschinen teilen – für einen halben Hektar kauft sich keiner einen Traktor. Ziel sollte dabei sein, kleine Flächen irgendwann zusammenzulegen. Ein Bauer zum Beispiel wird sein Land verkaufen, weil er eine andere Arbeit aufnimmt, und sein aufkaufender Nachbar vergrößert seine Fläche. Es ist eine naive Vorstellung, die zum Teil von Europa aus verstärkt wird, dass die Kleinbauern ein beschauliches Leben in Eintracht mit der Umwelt führen, das es zu bewahren gilt. Das einzige, was man damit schützt, ist die Armutsfalle.

 

Wie sind in diesem Zusammenhang große Player anzusehen – als Chance oder Fluch?

Das kann ich schwer beurteilen. Untersuchungen weisen in unterschiedliche Richtungen. Es kann sein, dass ein großer Investor die Produktivität massiv erhöhen kann und das Land davon profitiert. Aber am Beispiel Äthiopiens zeigt sich, dass auch bei kleinen Anbauflächen die Produktivität erhöht werden kann: Die Regierung setzt zehntausende von landwirtschaftlichen Beratern ein und bietet besseres Saatgut an. Das Negativszenario ist, dass ein großer Investor von außen kommt, nur wenige Leute anstellt und die Produkte wie auch den Erlös aus dem Land holt. Investitionen von außen sind nicht per se schlecht. Ein Problem der afrikanischen Landwirtschaft ist ja, dass die Mittel zu notwendigen Investitionen fehlen.

 

Südafrika, KwaZulu-Natal, Eshowe, Glückliche Farmerfamilie winkend
Eine Bauernfamilie in KwaZulu-Natal, Südafrika, posiert für die Kamera. Foto: picture alliance/Westend61

Warum hat man diese Potenziale des Agrarwesens verschlafen?

Landwirtschaft galt lange Zeit in den Entwicklungsprogrammen als nicht sexy. Die Regierungen wollten Straßen bauen, Industrien ins Land holen, schnell einen Bankensektor aufbauen und Rohstoffe aus dem Boden ziehen. Landwirtschaft ist erstmal Arbeit und hat in der Bevölkerung keinen hohen Status. Junge Leute, die studieren, wollen in die Verwaltung, Ärzte oder Ingenieure werden, aber keine Bauern. Das ist ein Imageproblem. Auch deshalb muss sich die Landwirtschaft modernisieren.

 

Haben die entwickelten Länder dies in ihrer Auseinandersetzung mit Afrika auch verschlafen?

Als die Entwicklungszusammenarbeit noch Entwicklungshilfe hieß, meinten viele: Wir bringen unsere Maschinen und Techniken dorthin, und alles wird gut. Das war naiv, denn es mangelte an entsprechendem Wissen. Da gab es große Fehlschläge, man setzte weiße Elefanten ins Feld, die Maschinen verrotteten, während die Bauern ihre traditionelle Landwirtschaft fortsetzten.

 

Wenn sich das Bevölkerungswachstum nicht verlangsamt, bleiben die Menschen in der Armutsfalle gefangen.

Gibt es ein Zeitfenster für diese Modernisierung der Landwirtschaft, oder ist es dafür nie zu spät?

Afrika ist im Vergleich zu anderen Regionen spät dran. Umso wichtiger ist es, jetzt schnell zu agieren. Die Länder müssen sich zügig entwickeln, und die Menschen brauchen Perspektiven. Ohne Perspektiven können sie ihr Leben nicht planen, und wenn das nicht möglich ist, denken sie auch nicht an Familienplanung. Mit Entwicklung und Bildung sinken die Kinderzahlen. Und nur so lässt sich das größte Problem Afrikas – das hohe Bevölkerungswachstum – lösen. Dazu gibt es keine menschenwürdige Alternative. Wenn sich das Bevölkerungswachstum nicht rasch verlangsamt, bleiben die Menschen in der Armutsfalle gefangen, und das hat schreckliche – geradezu malthusianische - Folgen: Viele Menschen werden verhungern, die Sterblichkeit steigt und tödliche Verteilungskonflikte nehmen zu. Daran kann niemand ein Interesse haben.

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Koordinierung als entscheidender Faktor

Ein Beitrag von Emmanuel Atamba & Larissa Stiem-Bhatia

Auf Basis von Gesprächen mit kenianischen Expert*innen veröffentlicht TMG Research ein Kurzdossier, das die Stärkung von Koordinierungsmechanismen für die Governance von Ernährungssystemen hervorhebt. Emmanuel Atamba und Larissa Stiem-Bhatia von TMG Research fassen die Ergebnisse zusammen.

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(c) Privat

Ein Klassenzimmer im Garten Eden

Ein Beitrag von Iris Manner (World Vision)

Waldrodungen schaden Mensch und Umwelt. Mit Baumschulen können Bauern Geld verdienen und dabei Gutes tun. Man muss nur wissen, wie es geht. Iris Manner, Medienreferentin bei World Vision Deutschland, gibt einen Einblick.

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Schulmahlzeiten: Eine Chance für Geschlechtergerechtigkeit

Ein Beitrag von Carmen Burbano de Lara (WFP)

Neben den bekannten Folgen der Corona-Maßnahmen für Erwachsene, führten Schulschließungen dazu, dass weltweit 90 Prozent der Kinder nicht mehr die Schule besuchen konnten. Schulmahlzeiten sind jedoch vielerorts die einzige Mahlzeit für Kinder. Ohne Zugang zu diesem Sicherheitsnetz verschärfen sich für hunderte Millionen Kinder Hunger, Armut und Mangelernährung.

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Geschlechtergerechtigkeit: Eine Bedingung für Ernährungssicherheit

Ein Beitrag von Carsta Neuenroth (BfdW)

Die Mehrheit der Produzierenden in Entwicklungsländern sind Frauen. Obwohl sie maßgeblich zur Ernährungssicherheit ihrer Familien beitragen, sind sie in der männerdominierten Landwirtschaft nach wie vor chronisch benachteiligt beim Zugang zu Land, Krediten, Technologien und Bildung.

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Erfolgsmodell Hausgarten: Nahrung und Frauen Empowerment

Ein Beitrag von Nadine Babatounde und Anne Floquet (MISEREOR)

Um Mangelernährung bei Kleinkindern vorzubeugen und die Rolle der Frauen in ihren Gemeinschaften zu stärken, setzt Misereor gemeinsam mit der lokalen Nichtregierungsorganisation CEBEDES ein Programm zu integrierten Hausgärten in Benin um - eine Bilderstrecke.

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Wie der Selbsthilfe-Ansatz kleinbäuerliche Frauen stärkt

Ein Beitrag des INEF und der Kindernothilfe

Die Förderung kleinbäuerlicher Frauengruppen über Selbsthilfe-Ansätze leistet einen entscheidenden Beitrag zur ökonomischen Stärkung der ländlichen Betriebe. Über die Organisation und die verbundenen Gruppenaktivitäten kann extreme Armut reduziert und die Ernährungssituation verbessert werden.

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Kleine Tasse, große Wirkung

Ein Beitrag von UFULU und GIZ

Die ein Pilotprojekt zur Menstruationshygieneim ländlichen Malawi stärkt ländliche Frauen im Agrarsektor durch Hygieneprodukte und trägt dabei zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf dem Land bei.

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Wie Ernährungssicherung skaliert wird

 

Ein Artikel von Jan Rübel

Wie kann man mit erfolgreichen Ansätzen zur Ernährungssicherung mehr Menschen erreichen? In Berlin befasste sich eine internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Internationaler Zusammenarbeit (GIZ) mit diesem Thema.   

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Wenn Nachhaltigkeit Teil des Lehrplans wird

Ein Beitrag von Jan Rübel

Auf der Grünen Woche besuchen Schulklassen im Stundentakt das Areal von BMZ, Brot für die Welt und Misereor. Dort rücken die globalen Herausforderungen durch die Ernährungssysteme ganz nah heran. Ein Spaziergang – von Journalist Jan Rübel.

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Die, die mit den Insekten spricht

Ein Beitrag von Jan Rübel und Zain Jafar

Weltweit gerät die Landwirtschaft unter Druck: Bakterien, Viren und Insekten machen dem Anbau zu schaffen. In Palästina forscht Dr. Rana Samara von der Palästinensischen Akademie für Wissenschaft und Technologie nach Lösungen für das Problem. Und findet sie in der Natur selbst.

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Baumwolle der Zukunft

Ein Beitrag von Hannah Bickel und Sarah Tosse

Die VR-Brille ist wohl kaum ein herkömmliches Instrument in der Agrarwirtschaft: Seit drei Jahren wird sie in ländlichen Gebieten von Burkina Faso und Kamerun als Schulungsmittel für nachhaltige Baumwollanbau eingesetzt.

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Ein Aufruf zum Handeln gegen Wüstenbildung

Ein Beitrag der GIZ

Jede Sekunde verlieren wir weltweit wertvollen, gesunden Boden in der Größe von vier Fußballfeldern. Eine von vielen Tatsachen, die beim Festakt zum Welttag gegen Wüstenbildung und Dürre am 17. Juni 2024 einem breiten Publikum in Bonn und weltweit über einen Livestream aufgezeigt wurden. Gefeiert wurde das 30-jährige Jubiläum der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD) in der Bonner Bundeskunsthalle.

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"Ein gesunder Boden erbringt reichlich und gute Frucht"

Interview mit Ben Sekamatte und Boaz Ogola

Afrikas Baumwollanbau hat eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Armut. Die Initiative “Cotton Made in Africa” fördert den nachhaltigen Anbau. Ein Element davon: die Anwendung biologischer Pestizide. Insektenkundler Ben Sekamatte und der Baumwollgesellschaftsmanager Boaz Ogola sprachen mit Jan Rübel über bessere Böden und höhere Ernten.

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Joerg Boethling/GIZ

"Die grüne Revolution stößt an ihre Grenzen"

Interview mit Stig Tanzmann

Stig Tanzmann ist Landwirt und Referent für landwirtschaftliche Fragen bei „Brot für die Welt“. Jan Rübel hat mit ihm über seine Vorbehalte gegenüber der Strategie von AGRA gesprochen.

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Synthetische Pestizide – Segen oder Fluch?

Ein Streitgespräch zwischen Lena Luig und Ludger Weß.

Was sind die Folgen des Einsatzes von synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft? Wo helfen, wo schaden sie? Über dieses Reizthema globaler Bandbreite diskutieren Lena Luig, Referentin bei der entwicklungspolitischen Organisation INKOTA, und Wissenschaftsjournalist Ludger Weß.

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© GIZ

Resiliente Kleinlandwirtschaft: Ein Schlüssel bei globalen Krisen

Ein Beitrag von Kerstin Weber und Brit Reichelt-Zolho (WWF)

Biologische Vielfalt und nachhaltige Landwirtschaft sichern die Ernährung von Gesellschaften. Und sie schützen auch besser vor dem Ausbruch von Pandemien. Der Erhalt von Ökosystemen wird so zur globalen Überlebensfrage.

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© GIZ

One Health – Was wir aus der Corona-Krise lernen

Ein Beitrag von Dr. May Hokan und Dr. Arnulf Köhncke (WWF)

Durch die Corona-Krise erlangt die Verbindung von Mensch-Tier-Gesundheit neue Aufmerksamkeit. Politik und Wissenschaft propagieren nun die Lösung: One Health. Was steckt hinter dem Konzept? Und kann man damit auch die Ernährungssicherheit für alle Menschen weltweit garantieren?

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(c) Thomas Lohnes / Brot für die Welt

Hype um Urban Gardening: Landwirte oder Hobbygärtner?

Ein Beitrag von Stig Tanzmann (Brot für die Welt)

Urban Gardening findet immer mehr Anhänger. Menschen, die sich als Teil einer grünen Bewegung sehen, legen auf städtischen Flächen Nutzgärten an. In Gegenden großer Armut im globalen Süden ist urbane Landwirtschaft Teil einer Ernährungsstrategie.

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Von Berlin nach Yen Bai: 10.000 Bäume für Vietnam

Ein Beitrag von GIZ und BMZ

Es begann mit Klicks auf einer Messe und endet mit konkreter Aufforstung: Eine Aktion auf der Grünen Woche in Berlin bereichert nun die Wälder der Yen-Bai-Provinz in Vietnam. Chronik einer Aufklärung über klimatische Relevanzen bis hin zur konkreten Tat beim Umweltschutz - und über die kurzen Wege auf unserem Planeten.

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© GIZ

Mit den Krisen kamen die Heuschrecken

Ein Bericht von Bettina Rudloff und Annette Weber (SWP)

Corona verschärft bestehende Krisen durch Konflikt, Klima, Hunger und Heuschrecken in Ostafrika und am Horn von Afrika. Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, müssen all diese Krisen in ihrem regionalen Kontext erfasst werden.

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(c) Christoph Püschner/Brot für die Welt

Der Norden trägt die Verantwortung, der Süden die Last

Ein Bericht von Susanne Neubert (SLE)

Anpassung an den Klimawandel kann durch eine Ökologisierung der Landwirtschaft gelingen - und wenn die reichen Länder ihre Emissionen reduzieren

 

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Biodiversität und Landwirtschaft - Rivalität oder eine neue Freundschaft?

Ein Beitrag von Irene Hoffmann (FAO)

Irene Hoffmann beschreibt, was wir über die Zusammenhänge wissen, welche Rolle die Landwirtschaft bei der nachhaltigen Nutzung und Erhaltung der Biodiversität spielen muss und wie der notwendige Wandel der Agrarsysteme aussehen könnte.

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Der Waldmacher und sein Regisseur

Doppelinterview mit Tony Rinaudo und Volker Schlöndorff

Tony Rinaudo sorgt mit traditionellen Wiederaufforstungsmethoden für Abermillionen von Bäumen in Afrika – und Volker Schlöndorff dreht eine Kinodokumentation über den Australier. Ein Zwischenergebnis: Ein Lehrfilm im Auftrag des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

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Der Umbau des Ernährungssystems beginnt und endet mit Vielfalt

Ein Beitrag von Emile Frison und Nick Jacobs (IPES-Food)

Die industrielle Landwirtschaft hat es bisher nicht geschafft, Probleme wie Hunger oder Mangelernährung zu lösen. Sie scheint vielmehr weitere Probleme zu verursachen. Emile Frison und Nick Jacobs fordern einen Umbau des Ernährungssystems und betonen die Schlüsselrolle der Vielfalt.

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Aufbau klimaresistenter und gerechter Ernährungssysteme: Warum wir Agroökologie brauchen

Agrarökologische Methoden zielen auf Diversität und Resilienz ab und können so den Schutz von Wald, Wasser und Boden fördern. Julia Tomalka und Christoph Gornott, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), über das Potenzial der Agrarökologie zur Absicherung gegen den Klimawandel und zum Aufbau widerstandsfähiger Agrar- und Ernährungssysteme.

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Warum Biodiversität wichtig für Klimaschutz & Ernährung ist – und umgekehrt

Die Welt steht vor großen Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Wir müssen eine stetig wachsende Bevölkerung ernähren, den Klimawandel unter Kontrolle bringen und den Verlust der biologischen Vielfalt stoppen. Martina Fleckenstein, Direktorin für globale Politik beim WWF, über die Erwartungen hinsichtlich Artenvielfalt und Biodiversitätserhalt an die Klimakonferenz.

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“Wir wollen Hunger und Armut überwinden”

Ein Interview mit Fernanda Machiaveli

Nach der vierjährigen Amtszeit von Bolsonaro versucht die neue brasilianische Regierung, ihr Engagement für die Agrarökologie wieder aufzunehmen, die Abholzung im Amazonasgebiet zu bekämpfen und indigene Gemeinschaften sowie arme Familien vor Hunger zu schützen. Ein Interview mit der Vizeministerin für ländliche Entwicklung und landwirtschaftliche Familienbetriebe, Fernanda Machiaveli.

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Bio-Zertifizierung als Chance für Entwicklungs- und Schwellenländer

 

Ein Interview mit Dr. Julia Bellinghausen (IPD)

Das Import Promotion Desk (IPD) begleitete Bio-Produzenten aus Entwicklungs- und Schwellenländern auf die Biofach. Im Interview erklärt Dr. Julia Bellinghausen, Leiterin des IPD, welche Bedeutung Bio-Zertifizierungen in der Exportförderung spielen.

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Mit der Natur vielfältig anbauen, Klima schützen & Menschen stärken

Ein Beitrag von Friederike Bauer

Agrarökologie leistet durch seinen ganzheitlichen Ansatz einen Beitrag zu den größten Herausforderungen unserer Zeit: Klimaschutz, Kampf gegen Hunger und Erhalt von Biodiversität. Deutschland tritt der internationalen Koalition für Agrarökologie bei und stärkt damit sein Engagement für eine nachhaltige und sozial gerechte Landwirtschaft und zukunftsfähige ländliche Räume.

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Blühende Landschaften? Nur mit Biodiversität!

Ein Beitrag von Arne Loth

Was haben Schokolade, Karotten und Tequila gemeinsam? Was nach den Zutaten für einen experimentellen Cocktail klingt, sind Lebensmittel, die es ohne bestimmte Tierarten gar nicht gäbe. Sie stehen exemplarisch dafür, dass die Natur tagtäglich und oft im Verborgenen für uns arbeitet.

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