Nach vier Jahren Donald Trump im Weißen Haus ist Zeit für eine Bilanz: Welche Politik verfolgte die republikanische amerikanische Regierung gegenüber afrikanischen Regionen? Und was wird sich nun ändern? Eine Bestandsaufnahme.
Jan Rübel ist Autor bei Zeitenspiegel Reportagen, Kolumnist bei Yahoo und Reporter für überregionale Zeitungen und Zeitschriften. Er studierte Islamwissenschaft und Nahostgeschichte.
Im Januar 2017, an seinem ersten Montagmorgen im Amt des US-Präsidenten, fällte Donald Trump eine Entscheidung von Tragweite für afrikanische Länder: Er setzte jenen so genannten „Mexico City Policy“-Akt wieder in Kraft, den sein Vorgänger Barack Obama eingefroren hatte. Die von Kritikern auch „Global Gag Rule“ (Maulkorberlass) genannte Vorschrift sah vor, dass keine US-Entwicklungshilfe an Organisationen gehen darf, die mit Abtreibungen zu tun haben – auch indirekt, zum Beispiel durch Beratung. Genau ein Jahr später machte der US-Präsident von sich reden, als er sich nicht gerade vornehm über afrikanische Länder äußerte. Es ging um die Reform von Einwanderungsregeln, und die „Washington Post“ berief sich auf Insider, wonach Trump gesagt haben soll: „Warum wollen wir diese Leute aus Afrika hier haben? Das sind Dreckslochländer... Wir sollten mehr Leute aus Norwegen haben.“
Die Aufregung war groß, aber von Aussagekraft über Politik und Strategien sind einzelne Zitate kaum, tragischer gerieten eher die Absagen von Regierungsreisen in afrikanische Länder. Tatsächlich ist aber eine Bewertung der US-Afrikapolitik der vergangenen Jahre nicht leicht über einen Kamm zu scheren. Zum einen sind vom amtierenden Präsidenten Programme zu Handel oder Terrorismusbekämpfung nicht angetastet worden. „Mit Blick auf Agrar-Ökologie ist kein Unterschied zwischen den Regierungen Trumps und Obamas erkennbar“, sagt Bernhard Walter, Referent für Ernährungssicherheit bei „Brot für die Welt“. Allerdings mache er ein schwächeres internationales Engagement der USA aus. „Dass nun der neue Direktor der FAO aus China kommt, zeigt das gesunkene Interesse Washingtons an dieser UN-Institution“, sagt er mit Blick auf die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen.
Zum anderen hatte Trumps Politik des Unilateralismus mit „America First“ als überragendem Logo auch Folgen für afrikanische Länder; der Abzug von Geldern für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa traf. „Die USA haben sich ein Stück weit in Afrika unsichtbar gemacht“, sagt Renate Bähr, stellvertretende Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW). „China hat dieses sinkende Engagement genutzt durch eine Steigerung von Bauprojekten, Wirtschaftsförderung sowie Importen und Exporten.“
Die Stiftung mit Sitz in Hannover bekam den von der Regierung Trump wieder eingeführten Mexico City Policy-Akt zu spüren. Denn in den Monaten nach dem Januar 2017 zeichnete sich ab, dass diese aktivierte Vorschrift nochmals verschärft wurde: Früher bezog sie sich nur auf Projekte zu reproduktiver Gesundheit. Doch nun findet der Akt Anwendung auf alle Vorhaben im Bereich des Public Health. Das heißt: Keine NGO erhält Geld von US-Behörden, wenn sie mit Abtreibungen zu tun hat – auch wenn die US-Projektgelder konkret Vorhaben wie Sanitäreinrichtungen, sauberes Wasser oder HIV-Aids-Prävention finanzieren sollen. „Wir schauten uns sofort all unsere verbindlichen Projektdokumente an, bei denen US-AID involviert war“, sagt Bähr.
Denn die Stiftung hat sich auf den verbesserten Zugang zu Familienplanung und Sexualaufklärung spezialisiert, „die Information zum sicheren Schwangerschaftsabbruch gehört zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit sowie zu den Rechten dazu“. Die Stiftung biete hierzu keine Dienstleistungen an, kläre aber auf, auch zu den Risiken, und vermittle in jugendfreie Gesundheitsdienste. Für US-Geldgeber aus dem Weißen Haus eine rote Ampel: Denn die Verschärfung des Mexico City Policy-Akts betrifft auch ausländische Unterauftragnehmer, wie zum Beispiel DSW-Kenia. Konkret bedeutete dies, dass die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung von einem Projekt in Kenia Abstand nehmen musste. „Es ging um Waisenkinder und gefährdete Mädchen und Jungen im Rahmen der HIV-Prävention“, sagt Bähr. Da die Stiftung die Richtlinien des Akts nicht unterschrieb, das Projekt aber letztendlich von US-AID finanziert wurde, blieb nur der Rückzug. „Es wurden andere Unterauftragnehmer in Kenia gefunden, sodass das Projekt weitergeführt werden konnte“, sagt Bähr.
Die US-Regierung hat die Maßgaben des Akts auf alle Entwicklungshilfeausgaben aller Ministerien ausgeweitet, davon sind bisher sieben bis acht Milliarden Dollar betroffen, die nun fehlen. Berichten zufolge haben illegale Schwangerschaftsabbrüche im Zuge des Aktes in afrikanischen Ländern zugenommen – und damit die Risiken für die Mütter. „Mädchen haben wegen des fehlenden Zugangs zu Diensten ihr Leben verloren“, zitiert der britische „Guardian“ Melvine Ouyo, eine ehemalige Klinikmanagerin bei „Family Health Option“ in Kenia, eine Organisation, die fünf Kliniken habe schließen müssen, um die neuen US-Auflagen zu erfüllen. Die Bundesregierung in Berlin antwortete auf eine Anfrage im Bundestag: „Die Bundesregierung bedauert die Wiedereinführung der Mexico City Policy“. Und weiter: „Die Stärkung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR) wird von der Bundesregierung gerade auf internationaler Ebene in relevanten Foren immer wieder eingefordert.“
Bleibt die Hoffnung vieler Organisation, dass sich mit der neuen Regierung unter dem Demokraten Joe Biden einiges wieder ändert. Seine designierte Vizepräsidentin Kamala Harris jedenfalls begrüßte im vergangenen Jahr eine Gesetzesinitiative, welche die Mexico City Policy dauerhaft aufheben würde; bisher wurde diese seit 1984 bestehende Vorschrift von den jeweiligen Regierungen mal eingefroren, mal wiederbelebt. Allerdings ist unklar, ob die neue US-Regierung die notwendige Mehrheit für solch eine Gesetzesänderung haben wird – eine Stichwahl über zwei Senatorenposten in Georgia steht noch aus.
Die US-Afrikapolitik der vergangenen Jahre sieht auch Kontinuitäten. So haben die Präsidenten von Bill Clinton bis Donald Trump auf eine Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen mit afrikanischen Ländern hingearbeitet. Unter Clinton hieß das Programm „African Growth and Opportunity Act”, unter George W. Bush “Emergency Plan for AIDS Relief”, unter Barack Obama “Power Africa” und unter Trump “Prosper Africa” – sie alle unterstützten Handel, Gesundheit und Infrastruktur in Afrika. Der designierte Präsident Biden sieht, genauso wie Trump, in China eine Herausforderung – allerdings wird er dies mehr durch eine multilaterale Politik angehen. „Die Biden-Regierung sollte den Kontinent mehr in ihre globalen Prioritäten einbinden – nicht nur beim Wettbewerb mit China“, schreibt das Magazin „Foreign Policy“. „Besonders gilt das für den Klimawandel und für den Kampf gegen Extremismus.“
Grundsätzlich gibt es die Erwartung, dass mit Biden ein neuer Wind wehen wird. Schließlich machte er sich als Senator in den Achtzigern des vorigen Jahrhunderts als Gegner des Apartheit-Regimes in Südafrika einen Namen und machte sich erfolgreich für Sanktionen stark. „Das war ein wichtiger Schlag gegen die Apartheid“, sagte Moeletsi Mbeki, stellvertretender Vorsitzender der südafrikanischen Denkfabrik Institute for International Affairs, im Gespräch mit der „Welt“. „Als schwarzer Südafrikaner habe ich gehofft, dass die Demokraten bei den US-Wahlen gewinnen. Biden ist ein Freund der Demokratie in Südafrika und hoffentlich in ganz Afrika.“
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Vom Kreislaufsystem in Rwanda bis zur funktionierenden Kühlkette in Kenia: Das lab of tomorrow entwickelt mit einem Open-Innovation Ansatz Lösungen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
In Sambia begegnet man dem Problem der Nachernteverluste in der Erdnuss-Wertschöpfungskette mit innovativen Ansätzen. Das Rapid Loss Appraisal Tool (RLAT) der GIZ kann dabei helfen, weitere solcher Ansätze zu entwickeln.
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Die Klimakrise wirkt als Brandbeschleuniger des Hungers. Was muss sich ändern im Kampf gegen den Hunger, und welchen Stellenwert hat humanitäre Hilfe für internationalen Entwicklungszusammenarbeit?
Die virtuelle ICTforAg Konferenz zu Resilienz, Ernährung und landwirtschaftlichem Wachstum im März 2022 bringt die führenden Akteure des Agrartechnologie- und Ernährungssektors aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zusammen.
Im Vorfeld des G7-Gipfels diskutierten Expert:innen aus Politik und Zivilgesellschft nachhaltige und effektivere Handlungsoptionen der G7-Staaten zur Hungerbekämpfung.
Bei der UNCCD COP15 trafen sich die fast 200 Vertragsstaaten in Abidjan, Côte d’Ivoire. Ein Hauptziel ist es, den Verlust fruchtbarer Böden bis 2030 zu stoppen.
Wie können die Herausforderungen zusammenhängend mit Wasser, ländlicher Entwicklung und klimarestistenter Landwirtschaft bewältigt werden? Was für Innovationen gilt es zu fördern? Die Initiative Water and Energy for Food (WE4F) stellt Strategien und Innovationen zu nachhaltigem, integriertem Wassermanagement der deutschen und internationalen Zusammenarbeit vor.
Neue Einblicke zur Entwicklung des Handels und der Reiswertschöpfungskette in Westafrika
Niedrige Importzölle, Schmuggelaktivitäten, unvorhersehbare Steuerbefreiungen und eine schwache Durchsetzung von Lebensmittelsicherheitsnormen: Das Potenzial lokaler Reis-Wertschöpfungsketten wird in westafrikanischen Ländern untergraben.
Meere sind wichtig für die Ernährung. Doch sie sind überfischt. Um diesen Trend aufzuhalten geht die Weltgemeinschaft nun gegen illegale Fischerei vor. Journalist Jan Rübel hat dazu unter anderem mit Francesco Marí, Referent für Welternährung, Agrarhandel und Meerespolitik bei „Brot für die Welt“, gesprochen.
Entwicklungszusammenarbeit muss Good Governance und eine Transformation hin zu nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystemen in den Mittelpunkt stellen: Abteilungsleiter Dirk Meyer aus dem Bundesentwicklungsministerium (BMZ) über Ziele, Leitlinien und priorisierte Handlungsfelder der neuen Leitung.
Wenn Frauen die Konrolle über die Ressourcen eines Haushalts haben und das Einkommen verwalten, führt das meist zu einer ausgewogeneren und gesünderen Ernährung der Familie. Doch oft liegt die Entscheidungsgewalt bei den Männern. Wie kann diese Geschlechterungleichheit aufgebrochen werden? Einblicke in die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Projektarbeit zu Gender-transformativen Ansätzen gibt das Globalvorhaben Ernährungssicherung und Resilienzstärkung der GIZ.
Den Auftakt unter dem neuem Namen „Food4Transformation“ machen vier Gesprächspartner*innen, die sich mit unterschiedlichen Perspektiven dieselben drei Frage stellen. Dirk Meyer, Bundesentwicklungsministerium, ist der Meinung: es braucht weniger Einzellösungen, dafür mehr systemische Ansätze. Denn neben den Zielen für die Ernährungssicherung gilt es auch die Themen Klima und Biodiversität zu berücksichtigen.
Beim Netzwerktreffen „Partners for change – Transformation to a food secure, resilient and sustainable future“ kamen knapp 250 Teilnehmende aus über 30 Ländern zusammen, um gemeinsam Erfahrungen und Ideen zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme auszutauschen zu sammeln. Das Endprodukt, eine gemeinsame Selbstverpflichtung zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme, ist nun online nachzulesen.
Zur Halbzeit der Agenda 2030 hat das BMZ zu einem Netzwerktreffen „Partners for change – Transformation to a food secure, resilient and sustainable future“ eingeladen. Expert*innen haben weltweit Empfehlungen in einem Konsultationsprozess erarbeitet und dann in Berlin gebündelt. Ein Ortstermin.
Ein Beitrag von Harry Hoffmann (TMG) und Nathalie Demel (WHH)
Zur Halbzeit der Agenda 2023 und zwei Jahre nach dem UN Food System Summit 2021 wurde in Rom Bilanz zu den Fortschritten der Länder bei der Umsetzung der Verpflichtungen zur Umgestaltung der Ernährungssysteme gezogen. Dr. Harry Hoffmann, TMG Think Tank, und Nathalie Demel, Welthungerhilfe, waren vor Ort und ziehen ebenfalls Bilanz.
Ein Beitrag der Global Donor Platform for Rural Development
Zwei Jahre nach dem UN Food Systems Summit veranstalteten die Global Donor Platform for Rural Development und das Shamba Centre for Food & Climate ein offizielles Side Event auf dem UNFSS+2. Diskutiert wurde, wie öffentliche Geber die Wirkung ihrer Investitionen erhöhen können.
In Anbetracht der Dringlichkeit einer Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme beleuchtet die Arbeitsgruppe für Ernährungssysteme und Agrarökologie der GIZ Indien in Zusammenarbeit mit Partnern der Think20 das Potenzial von Agrarökologie. Ein Policy Brief wurde nun veröffentlicht.
Zum Auftakt der Welternährungswoche rund um den Welternährungstag am 16. Oktober eine eindeutige Botschaft: Kanzlerin Angela Merkel betont, dass der Kampf gegen den weltweiten Hunger nur mit internationaler Verantwortung und Solidarität erfolgreich sein wird.
Das Cluster Landwirtschaft und Ernährungssicherung der GIZ in Sambia zeigt, wie Synergien funktionieren können: Mehrere Projekte und Partnerorganisationen unterstützen die Bevölkerung auf unterschiedlichen Wegen, besseren Zugang zu gesünderer und ausgewogener Ernährung zu bekommen.
Jede Sekunde verlieren wir weltweit wertvollen, gesunden Boden in der Größe von vier Fußballfeldern. Eine von vielen Tatsachen, die beim Festakt zum Welttag gegen Wüstenbildung und Dürre am 17. Juni 2024 einem breiten Publikum in Bonn und weltweit über einen Livestream aufgezeigt wurden. Gefeiert wurde das 30-jährige Jubiläum der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD) in der Bonner Bundeskunsthalle.
In Himachal Pradesh, Indien, treten Naturkatastrophen immer häufiger auf und die klimatischen Bedingungen verändern sich – mit negativen Folgen für die Apfelproduktion und den Lebensunterhalt der Bauern aus. Ganzheitliche und mehrdimensionale Innovationsbündel sind für die gesamte Wertschöpfungskette erforderlich, um das Ernährungssystem zukünftig resilienter zu gestalten.
Der von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) entwickelter Orientierungsrahmen fasst neue Anforderungen für die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme zusammen – und zeigt Prinzipien und Ansätze für den Wandel auf.
Die Vereinten Nationen planen einen Gipfel zu Ernährungssystemen - und nun diktiert das Corona-Virus die Agenda. Der Chefökonom des UN-Welternährungprogramms zieht eine aktuelle Bilanz. Ein Gespräch mit Jan Rübel über Pandemien, die Chromosomen der Entwicklung – und über die Konflikte, die sie hemmen.
In afrikanischen Ländern besteht nach wie vor ein enormes geschlechtsspezifisches Gefälle beim Zugang zu Arbeit und Kapital. Was sind die Folgen von Covid-19 für die dortigen Frauen? Jan Rübel befragte Léa Rouanet zu Lockdowns und genderbasierter Gewalt. Die Ökonomin arbeitet im Africa Gender Innovation Lab der Weltbank.
Das ist der Maßstab für alle: Mehr Rechte für Frauen bilden einen entscheidenden Schlüssel im Kampf gegen extreme Armut und Hunger weltweit, sagt der Deutschland-Direktor von ONE. Die Organisation ist auf politische Kampagnen als Hebel für nachhaltige Veränderung spezialisiert.
Ein Beitrag von Sarah D´haen & Alexander Müller, Louisa Nelle, Bruno St. Jaques, Sarah Kirangu-Wissler und Matteo Lattanzi (TMG)
Einblicke junger Landwirte in die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Ernährungssysteme in Subsahara-Afrika @CovidFoodFuture und Videotagebücher aus Nairobis informellen Siedlungen.
Was passiert, wenn junge Leute den Ländlichen Raum verlassen? Wie erreicht eine Region den so genannten demografischen Bonus – und wie erntet sie die demografische Dividende? Eine Reise in die Welt der Bevölkerungswissenschaft zeigt: Am wichtigsten ist die Stärkung von Frauenrechten und Bildung.
Während Afrika bislang die am wenigsten von Covid-19 betroffene Region war, steigen jetzt die bestätigten Infektionszahlen und Todesfälle schnell. Ungeachtet der enormen Herausforderungen, mit denen viele afrikanische Länder weiterhin kämpfen, zeugt die afrikanische Antwort auf die Coronavirus-Pandemie von Innovativität und Einfallsreichtum.
Ein Beitrag von Essa Chanie Mussa (University of Gondar)
Junge Menschen brauchen reale Chancen zur Entwicklung, um der Armut zu entkommen und ihre Ziele zu verwirklichen. Regierungen, politische Entscheidungsträger, internationale Entwicklungspartner und Spender stehen in der Verantwortung, neue Strategien zu entwickeln.
Ein Beitrag von Dr. Kathleen Mar und Dr. Nicole de Paula
Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie erfährt das Thema Gesundheit eine noch nie dagewesene öffentliche und politische Aufmerksamkeit. Gleichwohl verdient der Umstand, dass auch der Klimawandel die umwelt- und gesellschaftsbezogenen Gesundheitsfaktoren in tiefgreifender und weitreichender Weise beeinflusst, weitere Beachtung.
Ein Bericht von Bettina Rudloff und Annette Weber (SWP)
Corona verschärft bestehende Krisen durch Konflikt, Klima, Hunger und Heuschrecken in Ostafrika und am Horn von Afrika. Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, müssen all diese Krisen in ihrem regionalen Kontext erfasst werden.
Ausbleibende Saisonarbeitskräfte und Virenexplosion in Schlachthöfen, steigende Gemüsepreise, Klimakrise - all das macht deutlich, was eigentlich schon seit Jahrzehnten klar ist: unser Ernährungssystem ist zwar hoch produktiv. Es ist aber nicht resilient.
Seit knapp 20 Jahren ist Felix Phiri Leiter der Abteilung für Ernährung, HIV und AIDS im Gesundheitsministerium von Malawi. Ein Portrait über Konstanten und den Wandel.
Der Welthunger-Index (WHI) 2020 zeigt: Die globale Gemeinschaft ist nicht auf Kurs, um das international gesteckte Ziel “Kein Hunger bis 2030” zu erreichen. Bei dieser derzeitigen Entwicklungsgeschwindigkeit werden etwa 37 Länder bis 2030 nicht einmal ein niedriges Hungerniveau erreichen.
Ein Bericht von T. S. Jayne, A. Adelaja und R. Mkandawire
Vor 30 Jahren war Afrika Synonym für Krieg, Hunger und Armut. Dieses Narrativ hat heute keinen Bestand mehr. Afrikanische Lebensstandards steigen erstaunlich schnell. Unsere Autoren sind überzeugt, dass verbesserte Bildung und Unternehmertum den Fortschritt der Region unumkehrbar machen - trotz COVID-19.
Starke Bauern sind der Schlüssel für eine eigenständige nachhaltige Entwicklung. Dadurch können Sie ihre eigenen Interessen gegenüber Marktpartnern und der Politik wirkungsvoller durchsetzen. Soziale Innovationen können gemäß Andreas Quiring helfen, die tatsächlichen Bedürfnisse der betroffenen Bauern zum Maßstab zu machen.
In seinem dritten Jahr zeigt der Supermarkt-Check der Organisation Oxfam vor allem einen klaren Trend auf: Es geht! Supermärkte im Norden können ihre bisherigen Geschäftspolitiken ändern und stärker auf die Rechte derjenigen Menschen in aller Welt ausrichten, die Lebensmittel anbauen und ernten.Es geht aber nicht ohne Druck.
Urban Gardening findet immer mehr Anhänger. Menschen, die sich als Teil einer grünen Bewegung sehen, legen auf städtischen Flächen Nutzgärten an. In Gegenden großer Armut im globalen Süden ist urbane Landwirtschaft Teil einer Ernährungsstrategie.
Für die Herstellung von Palmöl, Fleisch oder Möbeln werden in den Tropen weiter Regenwälder gefällt. Höchste Zeit zu handeln. Lösungsvorschläge liegen auf dem Tisch.
Bei der Klimakonferenz in Glasgow demonstrierten Aktivist:innen zahlreicher Gruppen – mit dabei Leonie Bremer von „Fridays for Future“. Wie können Klimaschutz und Entwicklungszusammenarbeit zusammengehen?
Bei der LCOY Deutschland, der lokalen Jugendklimakonferenz, werden Ansichten zu Klimaschutz aus allen politischen Spektren diskutiert. Die Fairactivists, ein Programm von Fairtrade Deutschland, waren mit einer Diskussionsrunde zum Zusammenhang zwischen sozialer Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit dabei.
Ob Bananenbrot aus braunen Bananen, bewusste Einkaufspläne oder Foodsharing: Wir geben euch fünf Tipps wie ihr eure alltägliche Lebensmittelverschwendung reduzieren könnt.
Die komplexen Zusammenhänge der Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme sind oft nicht leicht zu verstehen - die Agri-Food Map, eine interaktive Online-App, trägt durch ein breites Spektrum an verständlich aufbereiteten Informationen dazu bei, die umfassenden Zusammenhänge zugänglich zu machen.
Der formale Arbeitsmarkt ist in Mosambik winzig. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt von Gelegenheitsjobs und Dienstleistungen. Früher war es für sie schwierig, Kunden zu finden. Ein lokales Start-Up hat dafür eine digitale Lösung gefunden. Sie ist kostenlos und kommt ohne Internet, Daten und Smartphones aus. Die Wirkung ist groß.
Zusammen sind sie stärker: In vielen afrikanischen Ländern schließen sich junge Männer und Frauen zu Jugendorganisationen zusammen. Diese verhelfen der ländlichen Jugend zu einem existenzsichernden Einkommen im Agrar- und Ernährungssektor, und schaffen damit Zukunftsperspektiven im ländlichen Raum.
Beim Women Leadership Programm im Mai 2024 haben sich wieder rund 20 Frauen aus afrikanischen Ländern und Deutschland zu einem einwöchigen Workshop in Bayern getroffen, um fit für die Führung in ihren Organisationen zu werden. Ein Thema, das die Frauen länderübergreifend beschäftigt, ist der Klimawandel, aber auch Gewalt gegen Frauen und ihre Benachteiligung in der Landwirtschaft.
Die größte junge Generation Afrikas hat das Potenzial, die Landwirtschaft nachhaltig zu verändern. Junge Unternehmer*innen wie Febelsa in Mosambik bauen landwirtschaftliche Betriebe auf, die das lokale Wachstum fördern.
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