Gemeinsam mehr erreichen – Neue Kooperationsformen für Nachhaltigkeit im Baumwollsektor

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Saskia Widenhorn, Leiterin der Baumwoll-Komponente Kamerun und der „Sub-Saharan Cotton Initiative“ der GIZ, berichtet von der Bremer Cotton Week, bei der internationale Branchenexpertinnen und -experten zusammen gekommen. Unter anderem auf der Tagesordnung: Lieferkettentransparenz, Nachhaltigkeit und neue Kooperationsformen zwischen Privatwirtschaft und Partnerländern.

Um faire Arbeitsbedingungen bei dem Anbau und der Verarbeitung von Baumwolle zu schaffen, braucht es nachhaltige Innovationen entlang der gesamten Lieferkette. ©GIZ, 2022

Von Saskia Widenhorn

Saskia Widenhorn leitet die Baumwoll-Komponente Kamerun sowie die „Sub-Saharan Cotton Initiative“ des GIZ Globalvorhabens „Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten“ (GV AgriChains). Zuvor arbeitete sie zu Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), dem Sozialunternehmen Fairphone sowie der GIZ in Myanmar und Kambodscha.

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In der Hansestadt Bremen steht die letzte Septemberwoche ganz im Zeichen der Baumwolle: auf der Bremer Cotton Week kommen internationale Branchenexpertinnen und -experten zusammen, um gemeinsam zu diskutieren. Den Auftakt der Themenwoche macht die „Cotton made in Africa (CmiA) Stakeholder Conference“. Der zweitägige Kongress zeigt innovative und nachhaltige Lösungen zur Bewältigung von Herausforderungen entlang der Lieferkette. Auch die „International Cotton Conference“, die am 29. und 30. September in der Bremer Handelskammer stattfindet, setzt einen thematischen Fokus auf die globalen Lieferketten.

 

Das Motto der Cotton Conference, „Cotton Decoded“, macht die enorme Komplexität des weltumspannenden Sektors und die Vielzahl seiner Akteure deutlich. So stehen die Themen Lieferkettentransparenz und Rückverfolgbarkeit bei den global agierenden Unternehmen der Branche ganz oben auf der Agenda – auch wegen der wachsenden Anforderungen und Sorgfaltspflichten.

 

Um Nachhaltigkeit und faire Arbeits- und Lebensbedingungen für die Menschen in den Produktionsländern zu erzielen, bedarf es der Einbindung diverser Akteure entlang der Lieferkette.

 

Über Kooperationen zwischen Unternehmen aus der Privatwirtschaft und Organisationen auf internationaler oder nationaler Ebene in den Produktionsländern lassen sich Veränderungen ganzheitlich vorantreiben.

 

Ich bin ein Alternativtext
Bio-Baumwolle aus Afrika: Hergestellt mit weniger Betriebsmitteln, geringeren Umweltauswirkungen und ist besser rückverfolgbar. ©GIZ, 2022

 

Ideenwettbewerb bringt neue Kooperationen hervor
Die Sub-Saharan Cotton Initiative (SSCI) ist ein Beispiel für ein neuartiges Format, welches den Weg für internationale Kooperationen öffnet. Eingebettet in die Bremer Cotton Week veranstaltet die SSCI nun ihr erstes Jahrestreffen der beteiligten Akteure. Die SSCI ist aus einem Ideenwettbewerb des GIZ Globalvorhabens „Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten“ entstanden und hat zum Ziel, die Wirtschaft für Transformationsprojekte zu mobilisieren und Baumwolllieferketten nachhaltiger zu gestalten.

 

Ende letzten Jahres sind aus der SSCI vier Projekte mit großem Wirkungspotenzial hervorgegangen.

 

Jedes Projekt wird von einem Zusammenschluss aus internationalen Unternehmen sowie lokalen Unternehmen und/oder zivilgesellschaftlichen Organisationen, umgesetzt.

 

Die daraus entstehenden Projektideen sind auf die Bedürfnisse der Akteure entlang der Lieferkette angepasst: Die beteiligten Unternehmen bringen sich durch Eigeninitiative ein und können aufgrund ihrer Marktmacht einen entscheidenden Einfluss auf die Bedingungen entlang der Lieferkette leisten. Gleichzeitig soll die Nachfrage und die Wirkung vor Ort durch das Beteiligen der Partner in den Produktionsländern sichergestellt werden. Auf diese Weise entstanden effektive und gleichzeitig nachhaltige Partnerschaften.

 

Aktuell sind die Projekte in sieben Ländern Subsahara-Afrikas in der Umsetzung – in Benin, Côte d’Ivoire, Mosambik, Sambia, Tansania, Togo und Tschad. Sie stärken zum Beispiel den Bio-Baumwollsektor, fördern die nachhaltige Produktion mit Einsatz weniger Betriebsmittel und geringerer Umweltauswirkungen, verbessern die Rückverfolgbarkeit der Ernte über digitale Plattformen und verhelfen Kleinbäuerinnen und -bauern zu mehr Resilienz gegenüber dem Klimawandel. Auf diese Weise werden rund 240.000 Menschen in den Produktionsländern erreicht.

 

Das Jahrestreffen der SSCI wird dazu genutzt, das Netzwerk aus beteiligten Unternehmen und Organisationen über die Konsortien hinweg zu stärken. Dabei sollen alle Akteure von ihren unterschiedlichen Blickwinkeln profitieren.

 

Die Baumwolllieferketten sind schließlich international stark vernetzt und Herausforderungen müssen auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig angegangen werden.

 

Um die angestrebten Veränderungen nachhaltig und langfristig zu verankern, gilt es von den Erfahrungen aller Akteure zu lernen. So bildet die SSCI ein gemeinsames Dach – mit dem großen Potenzial, den sozial-ökologischen Wandel in der Baumwolllieferkette weiter voranzutreiben.

 

Nähere Informationen zu den entstandenen Projekten finden Sie hier.

 

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