Frauen in der Klimakrise

 

Bevölkerungswachstum, mangelnde Rechtsstaatlichkeit, weitverbreitete Korruption und infolge des Klimawandels immer knapper werdende natürliche Ressourcen schüren einen rücksichtslosen Konflikt in der Sahelregion. Die Routen der nomadischen Fulani-Hirt:innen werden zunehmend von den Farmen der vorwiegend christlichen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern versperrt. Sie sind auf das Land angewiesen, um ihre Familien zu ernähren. Während sich die Subsistenzwirtschaft immer weiter ausbreitet, schrumpft der Raum für traditionelle Wanderbewegungen.

 

Die Frauen am Tschadsee sind besonders von der volatilen Sicherheitslage und der infolge des Klimawandels veränderten Wettermuster betroffen: Da die Selbstversorgung ihrer Gemeinschaften zunehmend schwieriger wird, müssen sie längere und gefährlichere Wege zurücklegen, um an Ressourcen wie Wasser oder Holz zu kommen. Zugleich sind das von Frauen über Generationen weitergegebene Wissen und ihre Erfahrungen unerlässlich, um Klimakatastrophen frühzeitig zu erkennen und die Resilienz ihre Gemeinschaften nachhaltig zu stärken. Sie haben daher eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung geeigneter Anpassungs- und Abmilderungsstrategien angesichts der Klimakrise inne..

 

Der Fotograf

 

Andy Spyra (* 1984 in Hagen) ist ein deutscher Fotograf und Fotojournalist. Bekannt wurde er durch seine meist in Schwarz-Weiß gehaltenen Fotografien aus Krisenregionen. Im Frühjahr 2020 bereiste er als einer der letzten Reporter vor Ausbruch der Corona-Pandemie die Sahelzone. Diese Region ist seit Jahren heftig umkämpft und von Dürren, Hungersnöten, Armut und Gewalt geprägt.

 

Mit seinen Fotos dokumentiert Spyra die dramatischen Auswirkungen der globalen Erwärmung in der Region. Seine Arbeit macht deutlich, wie der Klimawandel zum Brandbeschleuniger für Terror, ethnische Konflikte und Verteilungskämpfe um Wasser und Land wird, und wie Gewalt und Hunger Millionen von Menschen in die Flucht treiben. Weitere Eindrücke aus der Sahelzone finden sich hier.

 

Spyras Fotos erscheinen unter anderem im TIME Magazine, in GEO, im Stern, in der FAZ, im SPIEGEL, der Zeit und The New Yorker.

 

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