CFS 52: Ein gemeinsamer Schritt in Richtung globaler Ernährungssicherheit
Auf der 52. Sitzung des Ausschusses für Welternährungssicherheit (CFS) kamen die Mitgliedsländer und verschiedene Akteure zusammen, um die schrittweise Verwirklichung des Rechts auf Nahrung als universelles Ziel zu bekräftigen. Angesichts der eskalierenden Ernährungskrisen erzielte der CFS 52 einen entscheidenden Konsens über neue politische Empfehlungen zur Verringerung von Ungleichheiten und einen Aktionsplan, um die Wirkung seiner politischen Maßnahmen weltweit zu erhöhen. Dieser Zusammenhalt unterstrich die einzigartige Rolle des CFS als Plattform für alle Interessengruppen, die gemeinsam daran arbeiten, Ernährungssicherheit für alle Menschen zu verwirklichen, wie Nosipho Jezile, Vorsitzende des CFS, berichtet.
Der Ausschuss für Welternährungssicherung der Vereinten Nationen (CFS) ist wie eine große Familie, und Familien streiten manchmal, aber am Ende entscheiden wir uns, zusammenzuhalten und Schwierigkeiten durch Dialog und Zusammenarbeit zu überwinden.
Die 52. Sitzung des Ausschuss für Welternährungssicherung der Vereinten Nationen (CFS 52), die vom 21. bis 25. Oktober stattfand, war ein hervorragendes Beispiel dafür: Der CFS-Bericht, eine Reihe neuer politischer Empfehlungen und ein Aktionsplan zur stärkeren Nutzung der CFS-Politikmaßnahmen wurden mit dem Konsens aller 141 Mitgliedstaaten angenommen.
Die Sitzung markierte einen entscheidenden Moment für das Recht auf angemessene Nahrung und fiel mit dem 20. Jahrestag der Freiwilligen Richtlinien zum Recht auf Nahrung zusammen. Vor diesem Hintergrund veranstaltete der CFS eine Veranstaltung, die Akteure aus der Zivilgesellschaft, dem privaten Sektor, der indigenen Völker und aus Politik und Wissenschaft zusammenbrachte. Alle Beteiligten brachten ihre eigenen Einsichten zum Recht auf Nahrung ein und teilten ihre Perspektiven zur Umsetzung der Richtlinien – sowohl Erfolgsgeschichten als auch die fortbestehenden Herausforderungen. Für den CFS und sein Netzwerk war die Veranstaltung eine wertvolle Gelegenheit um zu Lernen und eine Chance, über die erzielten Fortschritte, Hindernisse und Prioritäten für die Zukunft nachzudenken. Die Veranstaltung unterstrich den sektorübergreifenden Charakter des Rechts auf Nahrung für den CFS und andere Initiativen und betonte gleichzeitig die Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen zur Umsetzung der Freiwilligen Leitlinien zum Recht auf angemessene Nahrung.
Trotz der Erfolge, die während der CFS-Plenarwoche diskutiert wurden, wurde deutlich, dass noch einiges zu tun ist.
Hunger ist für viele Menschen auf der Welt nach wie vor ein großes Problem. Laut dem FAO-Bericht 'The State of Food Security and Nutrition in the World' waren im letzten Jahr 9,1 Prozent der Menschen unterernährt.
Konflikte, Klimawandel und wirtschaftliche Probleme führen weltweit zu immer mehr Ernährungskrisen. Zudem divergieren die politischen und wirtschaftlichen Interessen, was die zur Bewältigung dieser Herausforderungen erforderlichen gemeinsamen internationalen Anstrengungen erschwert.
Die Beteiligten zeigten jedoch Einigkeit: Das Komitee erzielte einen Konsens unter seinen Akteuren und betonte so die Stärke eines gemeinsamen Ziels in einem vielfältigen, multilateralen Umfeld. Ein wichtiges Ergebnis des CFS 52 war die Annahme neuer politischer Empfehlungen zur Verringerung von Ungleichheiten in der Ernährungssicherheit und Ernährung. Das Dokument befasst sich mit den verschiedenen Dimensionen der Ungleichheit und bietet Regierungen und anderen Akteuren eine Roadmap zur Bekämpfung dieser Probleme. Unter anderem empfiehlt das Dokument, dass Regierungen einen Beitrag zur Verringerung von Ungleichheiten in Ernährungssystemen leisten, beispielsweise durch einen gerechteren Zugang zu Land und Märkten. Zudem wird die Bedeutung der Bekämpfung sozialer und politischer Ursachen von Ungleichheiten betont, etwa durch die Förderung der Geschlechtergleichstellung.
Neben den politischen Empfehlungen verabschiedete der CFS einen Aktionsplan zur verbesserten Umsetzung der politischen Programme des CFS, der in den kommenden Jahren als wichtige Referenz dienen wird und einen proaktiven Wandel im Ansatz des CFS markiert. Während bislang politische Empfehlungen und freiwillige Leitlinien entwickelt wurden, waren Informationen und Daten zur Umsetzung dieser Produkte begrenzt. Der neue Aktionsplan legt einen Rahmen fest, um die Wirksamkeit der CFS-Programme systematisch zu analysieren, das Bewusstsein und die Akzeptanz der Politikinstrumente zu fördern, um somit die Integration auf Länderebene zu verbessern.
Zudem bietet er praktikable Instrumente, um die Wirkung der politischen Produkte des CFS auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu erhöhen. Da die Freiwilligen Richtlinien zum Recht auf Nahrung die Grundlage für alle politischen Produkte des CFS bilden, werden diese Maßnahmen einen wesentlichen Beitrag zum Recht auf angemessene Nahrung für alle leisten.
Als inklusive zwischenstaatliche Multistakeholder-Plattform für Ernährungssicherheit und Ernährung ist der CFS in einer einzigartigen Position, um die verschiedenen Akteure zusammenzubringen, die zur Bewältigung dieser Herausforderungen beitragen.
Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft – vor allem die, die am stärksten von Ernährungsproblemen betroffen sind – haben im CFS die Möglichkeit, gemeinsam an ihren Zielen zu arbeiten. Die Erfolge des CFS 52 haben gezeigt, dass wir mit vereinten Kräften auch bei komplizierten und oft strittigen Themen zu Lösungen kommen können.
Auch in Zukunft wird der CFS diese Akteure in ihrem Streben nach dem Recht auf Nahrung vereinen und auf Lösungen sowie verstärkte Maßnahmen hinwirken. Mit seinem inklusiven Ansatz und seinem Engagement für die Zusammenarbeit bleibt der CFS ein Leuchtturm der Hoffnung und ein entscheidendes Instrument in der globalen Bewegung zur Verwirklichung von Ernährungssicherheit und Ernährung für alle.