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Der formale Arbeitsmarkt ist in Mosambik winzig. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt von Gelegenheitsjobs und Dienstleistungen. Früher war es für sie schwierig, Kunden zu finden. Ein lokales Start-Up hat dafür eine digitale Lösung gefunden. Sie ist kostenlos und kommt ohne Internet, Daten und Smartphones aus. Die Wirkung ist groß.
Minoca Adau Macucule beugt sich über ihre Kühltruhe und holt einen Plastikbehälter mit Salgados heraus. Die gefüllten Teigtaschen gehören zu ihren Spezialitäten, ihre Kochkünste sind in der gesamten Nachbarschaft bekannt. „Wenn jemand einmal probiert hat, dann will er direkt, dass ich für die nächste Familienfeier koche“, erzählt die 29-Jährige. Sie lebt in Maxaquene, einem dichtbesiedelten Viertel der mosambikanischen Hauptstadt Maputo. Von ungeteerten Straßen aus führt ein Labyrinth schmaler Gehwege zu Häusern wie ihrem, gesäumt von Mauern, die die kleinen Grundstücke voneinander abgrenzen.
Macucule wohnt hier mit ihrem Mann und ihrer zweijährigen Tochter. Sie teilen sich ein kleines Schlafzimmer, die Tür stößt fast an den Plastiktisch neben der Kühltruhe. Die Küche ist winzig: Zwischen Gasherd, einem kleinen Ofen auf einem Regal, Töpfen und Schüsseln, passen kaum zwei Personen. Macucule bereitet hier nicht nur die Mahlzeiten für ihre kleine Familie vor, sondern auch für Kund*innen. Und die wohnen nicht mehr nur in der Nachbarschaft. „Die Salgados bringe ich später zu einer Kundin in die Innenstadt“, sagt Macucule. Auf die Frage, woher sie die Frau kenne, zeigt sie auf ihr Smartphone.
Vor fünf oder sechs Jahren, so genau erinnert sich Macucule nicht mehr, traf sie zufällig auf Mitarbeiter eines Mobilfunkkonzerns, die für die digitale Plattform Biscate warben. „Diese Männer sagten, dass ich darüber mehr Arbeit finden könnte“. Zuerst war sie etwas skeptisch, aber dann ließ sie sich überzeugen. „Es gab viele Tätigkeiten zur Auswahl. Aber ich habe mich natürlich als Köchin registrieren lassen“. Das ging sogar mit einem altmodischen Handy – damals konnte sie sich noch kein Smartphone leisten. Sie tippte den Code ein, den ihr die Männer gaben, ihren Namen, Wohnort, Berufserfahrung und Ausbildung. „Sie erklärten mir, dass Kunden diese Informationen sehen und etwas bei mir bestellen können“, erklärt Macacule. Und so war es auch.
Jetzt verdiene ich mein eigenes Geld.
Unter den ersten war eine mosambikanische Firma, die Salgados für eine Betriebsfeier bestellte. Macucule betont, sie sei für den Job von der Firma sogar mit „einer richtigen Uniform“ ausgestattet worden. „Da wurde mir klar, dass das hier eine echte Chance ist“. Bis heute bekommt sie regelmäßig Anrufe von Neukund*innen, die sie über die Plattform gefunden haben, wer zufrieden war, empfiehlt sie weiter. Das Geschäft laufe wirklich gut, sagt Macucule. „Für die Leute in der Nachbarschaft habe ich oft umsonst gekocht. Jetzt verdiene ich mit dem Kochen mein eigenes Geld“.
Sobald sie sich mit ihren Kund*innen über den Preis geeinigt hat, bekommt sie die Hälfte als Vorschuss. Damit kauft sie die Zutaten ein und bezahlt die Fahrt mit einem Minibustaxi in die Innenstadt. Bezahlt wird ebenfalls mit dem Handy, über den mobilen Service M-Pesa, der in Kenia entwickelt wurde. Der Vorteil: dazu sind weder ein Bankkonto noch ein Smartphone notwendig. Beides ist in Ländern wie Mosambik keine Selbstverständlichkeit.
Zwei Viertel weiter, in Chamanculo, bereitet sich auch Mario Baptista auf seinen Arbeitstag vor. Der 26-Jährige repariert und wartet Klimaanlagen, die hier in den Subtropen in vielen Büro- und Privathäusern installiert sind. Nach einer technischen Ausbildung in einem Betrieb bekam er keine Arbeitsstelle und machte sich notgedrungen selbstständig. Glücklicherweise habe er direkt zu Anfang über das Radio von Biscate erfahren. „Mein Onkel, der früher den gleichen Job gemacht hat, musste viel Zeit dafür aufwenden, nach Kunden zu suchen. Für mich ist das einfacher: Die Kunden sehen mein Profil auf der Plattform und rufen mich direkt an“, sagt er.
Seit 2016 können Arbeiter*innen und Kund*innen Biscate nutzen. Knapp 70.000 Arbeiter*innen haben sich seitdem landesweit auf der Plattform registriert. Die Mehrheit von ihnen ist jünger als 35 Jahre. Die Plattform wurde vom mosambikanischen Start-Up UX Information Technologies entwickelt, das zuvor die App Emprego auf den Markt gebracht hatte, eine digitale Jobbörse: Firmen können dort offene Stellen inserieren, qualifizierte Arbeitssuchende ihre Profile hochladen. Doch damit werde man nur einem Bruchteil des gesamten Arbeitsmarkts in seiner Heimat gerecht, erklärt UX-Co-Gründer Tiago Borges Coelho. „In Mosambik leben 32 Millionen Menschen, 14 Millionen davon sind im erwerbstätigen Alter, aber es gibt nur etwa eine Millionen Arbeitsplätze“.
Viele Bürger*innen haben weder einen Schulabschluss noch eine formale Ausbildung. Damit bleibt ihnen nur der sogenannte informelle Arbeitsmarkt. „Das sind Arbeiter, die bei den Behörden nicht registriert sind, kein festes Einkommen und keine soziale Absicherung haben. Sie überleben von Gelegenheitsjobs“, so die Definition des Gründers. Dieser informelle Sektor ist in wenig industrialisierten, landwirtschaftlich geprägten Ländern besonders groß, in Mosambik stellt er Schätzungen zufolge über ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts dar. Er prägt den Alltag und das Stadtbild.
Biscate bedeutet in der Umgangssprache Gelegenheitsjob. Arbeiterinnen und Arbeiter aus insgesamt 18 Berufsgruppen können ihre Dienstleistungen anbieten, beispielweise Schreiner, Schneider, Polsterer, Kosmetiker. Im Gegensatz zu ihren selbstgemalten Werbeschildern an Bäumen oder Mauern, sind ihre digitalen Profile landesweit sichtbar.
Seit der Gründung gab es auf der Plattform über 314.000 Anfragen von Kund*innen, knapp 24.000 Jobs wurden abgeschlossen. Bei der Entwicklung sei es nicht darum gegangen, eine besonders schicke App zu bauen, sondern den Zugang zu der digitalen Plattform so leicht wie möglich zu gestalten, sagt UX-Geschäftsführer Éder Paulo. „Wir haben uns für die USSD-Technologie entschieden, weil sie die größte Reichweite hat“.
Über USSD können Nachrichten zwischen einem Mobiltelefon und einer Anwendung im Netzwerk gesendet und über einfache Auswahlmenus Einstellungen vorgenommen werden. Dazu braucht es keinen Internetzugang und keine Daten. Durch eine Partnerschaft mit einem der führenden Mobilfunkunternehmen kann das UX-Team diese Plattform sogar kostenfrei anbieten – für Arbeiter*innen und Kund*innen. Das ist zentral in einem Land wie Mosambik, das zu den ärmsten der Welt zählt. „Leider können wir trotzdem rund 40 Prozent der Bevölkerung nicht erreichen, die Ärmsten in unserem Land“, sagt Borges Coelho. Denn Schätzungen zufolge haben nur 50 bis 60 Prozent der Bevölkerung überhaupt ein Mobiltelefon, von ihnen wiederum nur 20 Prozent Zugang zu Smartphones und Internet.
Mario Baptista gehört zu dieser Minderheit. Auf seinem Smartphone hat er die App installiert. So kann er sein Profil sehen und wie die Kund*innen seine Arbeit bewertet haben. Dafür gibt es drei Kriterien: Preis, Qualität, Tempo und eine Kommentarfunktion. Seine Kund*innen sind demnach äußerst zufrieden mit seiner Arbeit, sie loben unter anderem seine Professionalität. „Es ist sehr wichtig, dass ich gute Bewertungen bekomme. Das gibt mir Selbstvertrauen und ich bekomme mehr Kunden“, sagt er.
Einer seiner Kunden ist João Paolo Meque. Er habe schon etliche Arbeiter über Biscate gefunden, für alle Arbeiten, die zuhause so anfielen, erzählt er. Nicht immer sei die Erfahrung so gut gewesen, wie mit Mario Baptista. „Aber generell sind dort nur Leute registriert, die wirklich Arbeit brauchen und auch auf Qualität Wert legen. Sie wissen, dass sie bewertet und nach diesen Bewertungen ausgewählt werden“, sagt Meque. Für Kunden wie ihn sei es dadurch wesentlich leichter, jemanden zu finden. Früher sei er auf die Empfehlungen aus seinem Bekanntenkreis angewiesen gewesen.
Der 41-Jährige arbeitet in einer Kurierfirma und parallel dazu auch selbständig als Lieferfahrer. „Wenn ich selbst zu viel zu tun habe, buche ich einen Fahrer über Biscate“, sagt er. Dadurch gehen ihm keine Aufträge verloren und er schafft Arbeit für andere. In schlechteren Zeiten hat die App auch schon genutzt, um selbst Jobs zu finden. „Aber zurzeit läuft es so gut, dass ich es keinen Leerlauf gibt“, sagt Meque.
Eine Studie der Weltbank aus dem Jahr 2021 belegt die positive Wirkung von Biscate: Demnach hat sich das monatliche Einkommen der befragten Arbeiter*innen nach der Registrierung im Durchschnitt mehr als verdoppelt. Außerdem tendierten Kund*innen nun eher dazu, einen Biscateiro anzuheuern, statt diese Tätigkeiten selbst zu erledigen. Laut den Autori*innen der Studie weisen diese Ergebnisse auf „das Wertschöpfungspotenzial der Plattform für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt“ in Mosambik hin.
Das freut Tiago Borges Coelho natürlich, aber der 40-Jährige übt auch Kritik. Er hält nichts von einer „übertriebenen Erfolgsstory“, sondern mahnt dazu, realistisch zu bleiben. Daten seien für sein Team dazu da, um zu überprüfen, ob etwas funktioniere oder nicht. „Als wir uns diese Daten genauer angesehen haben, war klar, dass nicht etwa 70.000 Arbeiter ihr Einkommen verdoppelt, sondern 20 Prozent von ihnen das zehnfache verdient haben“. Sprich: nur ein kleiner Teil nimmt deutlich mehr Geld ein, für viele andere hat sich dagegen nichts oder kaum etwas verändert. „Das heißt, dass die Mehrheit nicht den vollen Nutzen aus unserer Plattform ziehen kann. Einerseits, weil es einfach nicht genug Arbeit für alle gibt, aber auch wegen der Biases der Algorithmen“, erklärt Borges Coelho.
Das System werde entsprechend ständig angepasst und verbessert. Als Beispiel nennt er die Tatsache, dass jene Arbeiter, die sich wie Mario Baptista schon vor Jahren registriert und entsprechend viele Bewertungen haben, ganz oben auf der Auswahlliste erscheinen. „Der Bias besteht darin, dass Kunden sich eher für einen solchen Arbeiter entscheiden, als für einen am Ende der Liste“, sagt er. Sein Team arbeite nun daran, neuen Arbeitern eine gerechtere Chance zu geben. Sie könnten beispielsweise für einen gewissen Zeitraum auf einen oberen Listenplatz rücken, um besser sichtbar zu sein.
Unter dem Strich sei sein Team aber natürlich sehr stolz auf das, was sie bereits erreicht hätten. „In der Summe erhalten die registrierten Arbeiter*innen jedes Jahr etwa 1,2 Millionen US-Dollar über unsere Plattform. Wenn man bedenkt, dass wir kein Betriebsbudget für Biscate haben, ist eine soziale Wirkung in dieser Größenordnung durchaus eine Leistung“, sagt der UX-Co-Gründer.
Die Firma ist nun dabei, die Plattform auszubauen. Zwar können sich bereits Arbeiter*innen im ganzen Land registrieren, allerdings nur rund um die urbanen Zentren. „Wir wollen auch informelle Arbeiter in ländlichen Gegenden erreichen. Unsere Strategie besteht darin, erstmal zu recherchieren, welche Bedürfnisse die Menschen dort haben und welche Dienstleistungen für sie relevant sind“, sagt UX-Geschäftsführer Éder Paulo. Für dieses Vorhaben konnte die GIZ, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH als Partner gewonnen werden. Alexandra Oppermann leitet im GIZ-Büro in Maputo im Auftrag der Bundesregierung ein Projekt zur Förderung der Beschäftigung von Jugendlichen im ländlichen Raum. Sie sei von der Lösung, die Biscate bietet „sofort sehr begeistert gewesen“, weil damit auch „Leute unterstützt werden, sich stärker zu formalisieren und sich weiterzuentwickeln“.
Ein Pilotprojekt findet nun in den beiden Provinzen Sofala und Nampula statt. Die GIZ habe dort zunächst eine Baseline-Studie durchgeführt, erzählt Oppermann. Das Ergebnis: Weniger als 10 Prozent der Leute dort haben ein Smartphone und angesichts der Armut können sich viele kein Prepaid-Guthaben leisten. „Sie nutzen dann in erster Linie die Taschenlampe und den Taschenrechner ihres Smartphones“, so Oppermann.
Hier kommt die USSD-Technologie ins Spiel. „Das ist eine Technologie, die in der Breite sehr wirksam ist, weil sie auch mit einfachen Handys funktioniert“, betont Oppermann. Voraussetzung sei, „dass die Menschen einen Zugang zum Mobilfunknetz haben“. Das Pilotprojekt konzentriere sich daher auf ländliche Gebiete, die wachsen und in denen auch eine gewisse wirtschaftliche Aktivität herrsche.
Natürlich sind auf dem Land auch andere Dienstleistungen gefragt als in den Städten. Die GIZ unterstützt UX dabei herauszufinden, welche Services dort konkret funktionieren könnten. Als Beispiel nennt Oppermann das Zurückschneiden von Cashew-Bäumen, mit dem sich der Ertrag für die Kleinbauern steigert. Das sei ein „sehr guter Job für Jugendliche“, weil er leicht zu erlernen sei und trotz der Saisonalität einen relativ großen Markt habe. „Da kommt Biscate als Plattform ins Spiel, damit Angebot und Nachfrage zueinander finden“, sagt Oppermann. Sie hofft, dass Jugendliche Biscate in Zukunft nutzen werden, um Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten zu finden. UX-Geschäftsführer Paulo spricht davon, das Angebot von derzeit 18 auf einhundert Berufsgruppen auszuweiten, die „auf die Bedürfnisse der Mehrheit informeller Arbeiter in Mosambik zugeschnitten sind“.
Arme Menschen wollen nicht wie Bettler behandelt werden.
Diese Strategie zeichne vor Ort entwickelte Lösungen wie Biscate aus, fügt Tiago Borges Coelho hinzu. „Es ärgert mich, wenn große, internationale Entwicklungsprogramme einfach annehmen, was die Leute brauchen, ohne sie zu konsultieren“. Indem man sie als Hilfsempfänger und Begünstigte bezeichne, nehme man ihnen die Möglichkeit, selbst Entscheidungen zu treffen. Anders verhalte es sich mit Unternehmen, die Produkte entsprechend der lokalen Bedürfnisse entwickeln. „So bekommen die Leute genau das, was sie brauchen. Auch arme Menschen wollen Konsumenten sein. Sie wollen nicht wie Bettler behandelt werden“, betont er.
Sein Team wolle zu einer entsprechenden Veränderung des Entwicklungssektors und der dort herrschenden Machtverhältnisse beitragen. Es könne nicht sein, dass internationale Hilfsorganisationen den Großteil ihres Budgets für Personal- und Reisekosten aufgeben würden. „Diese NGOs verdienen viel Geld mit unserer Armut“, sagt Borges Coelho. Außerdem habe er als Mosambikaner ein anderes Interesse daran, dass sich die Lebensbedingungen seiner Landsleute verbesserten, als jemand, der nur für ein paar Jahre aus dem Ausland entsandt werde. Entscheidend sei am Ende die messbare Wirkung und wie nachhaltig die angestoßenen Veränderungen im Alltag seien.
Entsprechend interessiert ist das UX-Team an direktem Feedback von Kund*innen und Arbeiter*innen, um Biscate weiter zu verbessern. Mario Baptista wünscht sich beispielsweise eine Verbesserung der Kommentarfunktion. Denn immer wieder bekäme er auch Bewertungen von Leuten, für die er nie gearbeitet habe. Außerdem müsse die Plattform besser beworben werden. „Viele Leute wissen davon nichts“, sagt Baptista. Dabei biete die App einen Weg aus der Armut. „Ich habe so viel verdient, dass ich ein Haus kaufen konnte“, sagt er stolz. Er bezahle es zwar noch ab, aber viele andere könnten davon nur träumen.
Köchin Minoca Adau Macucule betont, dass es vor allem für Frauen wichtig sei ihr eigenes Geld zu verdienen. „Es ist schlecht, finanziell abhängig zu sein. Man muss dann um alles bitten, selbst wenn man nur etwas zu essen kaufen oder zum Friseur gehen will“, sagt Macucule. Sie konnte sich von ihrem Einkommen beispielsweise die Kühltruhe leisten. Als nächstes will sie in einen größeren Ofen investieren, um Backwaren wie Muffins anbieten zu können. „Mein Geschäft wächst nach und nach. Manchmal habe ich so viele Aufträge, dass ich eine Freundin bitte, mir zu helfen. Das Geld teilen wir uns dann“, sagt sie.
Vielleicht könne sie sich in Zukunft sogar ein eigenes Team leisten und dann als Kundin andere Biscateiros beschäftigen. Sie mache jedenfalls kräftig Werbung für die Plattform: „Ich sage, dass jeder, Frauen und Männer sich registrieren können. Sie müssen nicht für jemand anderes arbeiten, Jobs sind ja ohnehin schwer zu finden. Sie können über Biscate Arbeit finden und selbstständig Geld verdienen“. Ihre Erfahrung beweise, dass das möglich sei. Macucule greift nach ihrer Tasche und den eingepackten Salgados, nimmt ihre kleine Tochter auf den Arm und macht sich auf den Weg zu ihrer Kundin.