Landrechte. Macht. Zukunft?
Land ist Grundlage für Ernährung, wirtschaftliche Teilhabe und politischen Raum – doch der Zugang dazu ist weltweit ungleich verteilt. Überlappende und teils widersprüchliche Rechtssysteme, Ausschlussmechanismen und ungleiche Wissensstände über eigene Rechte verstärken bestehende Disparitäten und führen zu Konflikten und Unsicherheit. Besonders betroffen sind Frauen, junge Menschen und andere marginalisierte Gruppen. Wir müssen uns fragen: Wem gehört Land, wer nutzt es und wer bleibt ausgeschlossen? Fragen, die weit über Eigentum hinausreichen und über soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und die Zukunft ländlicher Räume entscheiden.
Die International Land Coalition betont, dass Landrechte weit mehr als ein administratives Thema sind und zentrale Fragen von Würde und Zukunftschancen berühren. John World Bonoua (Youth Initiative for Land in Africa) und Faith Alubbe (Kenya Land Alliance) zeigen, wie junge Menschen und zivilgesellschaftliche Akteure für faire, transparente Landnutzung und inklusive Governance-Strukturen eintreten. Ein Positionspapier der Welthungerhilfe unterstreicht die Bedeutung von Landreformen für nachhaltige Entwicklung. Abschlussevents des NELGA-Netzwerks und der GIZ verdeutlichen die Rolle von Vernetzung, Wissensaustausch und partnerschaftlichem Engagement. Zuletzt macht eine digitale Fotoausstellung die Erfahrungen und Geschichten aus der Praxis sichtbar und gibt Einblicke in konkrete Beispiele gerechter Landgovernance weltweit.
"Unsichere Landnutzung kann, wenn sie nicht angegangen wird, Ungleichheit und Konflikte fördern. Gesicherte Landrechte gewährleisten das Fortbestehen von Ansprüchen an Land, können willkürliche Vertreibungen verhindern und geben den Landnutzer*innen die Sicherheit, in ihr Land zu investieren."
- Janet Edeme, Direktor der Abteilung für ländliche Wirtschaft und Landwirtschaft bei der Kommission der Afrikanischen Union (AUC)
Landrechte fair gestalten – Meinungen aus unterschiedlichen Perspektiven
Frauen, junge Menschen und andere marginalisierte Gruppen sind im Bereich der Landrechte besonders benachteiligt, da ihnen in vielen Regionen der gleichberechtigte Zugang zu Land, Ressourcen und Entscheidungsprozessen weiterhin verwehrt bleibt. Expert*innen aus Jugendinitiativen, der Zivilgesellschaft und der Praxis stellen Ideen und Ansätze für eine zukunftsfähige und gerechte Landpolitik vor.
Landpolitik in der Praxis – eine Bildergallerie
Im Rahmen des GIZ Globalvorhabens Verantwortungsvolle Landpolitik wurden in den vergangenen zehn Jahren tausende Landtitel registriert, informelle Besitzrechte formalisiert und die Rechte marginalisierter Gruppen gemeinsam mit lokalen Partnern gestärkt. Insgesamt konnten so über 650.000 Haushalte direkt von gesichertem Landzugang und gestärkten Rechten profitieren. Zum Abschluss des Programms wurde während der GIZ Land Week 2025 erstmals eine Fotoausstellung gezeigt, die Bilder und Geschichten aus acht der elf Partnerländer präsentiert. Die Ausstellung zeigt, was verantwortungsvolle Landpolitik in der Praxis bedeutet, und wie internationale Ansätze in lokale Realitäten übersetzt werden. Eine Gallerie zum Durchklicken.